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Informationen zur Vorbereitung auf Transalp

Wenn dich die Faszination Transalp gepackt hat, dann bedeutet das, rund eine Woche auf dich allein gestellt zu sein. Entscheidend, in Extremsituationen sogar überlebensnotwendig, ist vor allem alpine Erfahrung. Bevor es losgeht, solltest du dir zwei Fragen stellen:

  • Habe ich alpine Erfahrung?
  • Kann ich die Planung im Vorfeld allein bewerkstelligen?

Wenn du beide Fragen mit „Nein“ beantworten musst, kannst du folgende Informationen verwenden.


Mensch

  • ausreichender Fitnesszustand ist zwingende Voraussetzung für eine gelungenen Transalp
  • wie diese Fitness erreicht wird, kann sehr unterschiedlich sein; sie muss auf jeden Fall dazu führen, dass man eine konstante Ausdauerleistung im mittleren Belastungsbereich erbringen kann
  • es kann nicht schaden, 2000 km mit MTB/Rennrad in dem Jahr abgespult zu haben, bevor es zur Transalp geht
  • Selbsttest: eine Radtour von 80-100 km in lockerem Tempo solltest du ohne Probleme durchstehen
  • mindestens 1 Tour mit 1000 Höhenmetern im Aufstieg solltest du vorher mit Rucksack (ca. 7 kg) absolviert haben
  • Faustregeln:
    • maximale Herzfrequenz HF max (in Schläge/Minute): 220 minus Lebensalter LA  – entspricht 180 für einen 40-jährigen Mann
    • neue Formel nach Dr. Martin Wick: HF max = 188 – (0,62 x LA)  – entspricht 163 für einen 40-jährigen Mann
      nachzulesen in seiner Dissertation: VALIDITÄT DER HERZFREQUENZ ZUR BESTIMMUNG DES TRAININGSBEREICHES GRUNDLAGENAUSDAUER 1
    • diese Werte sollten nur kurzfristig überschritten werden
    • nach Hochbelastung muss der Puls innerhalb von ein bis zwei Minuten wieder deutlich zurückgehen, wenn normal weitergefahren wird
    • das bedeutet: Wichtig ist nicht die Höchstleistungsfähigkeit auf einer Transalp, sondern die Regenerationsfähigkeit
    • wer es ganz genau wissen will, sollte sich einer Leistungsdiagnostik unterziehen
  • geht am Abend oder in der Nacht der Puls nicht zurück, ist das ein deutliches Alarmsignal, dass man seinem Körper zu viel zugemutet hat. In dem Falle unbedingt die Tour unterbrechen und einen Arzt aufsuchen
  • wichtig ist auch zu wissen, wie der Körper in der Höhe reagiert: dazu eignen sich Kurztouren, wie ich sie zum Beispiel ganz zu Beginn meiner Transalpkarriere auf das Madritschjoch gemacht habe
Madritschjoch (3123 m)
Am Madritschjoch (3123 m) im Jahr 1996
  • klar ist, man muss sich ein wenig quälen können und das auch wollen; der „innere Schweinhund“ ist ein ständiger Wegbegleiter
  • du musst wissen, was dich erwartet: ohne Schiebepassagen geht es nicht, es sei denn, man benutzt nur Teerstraßen mit reichlich Autoverkehr, was aber den Reiz von Transalp nicht ausmacht
  • kurze Tragepassagen sind kaum zu verhindern, alle über 30 min sollte man möglichst schon in der Vorplanung eliminieren – Ausnahme: Trail Transalp Tirol
  • deshalb: genau recherchieren, z.B. im Internet, weil man dort den Fahrer direkt fragen kann
  • hervorragend geeignet ist dazu das wichtigste deutschsprachige MTB-NEWS-Forum (Internet Bike Community) www.mtb-news.de/forum
    in der Rubrik „Reisen, Routen und Reviere“ werden auch dem Einsteiger sachkundig seine Transalp-Fragen beantwortet
  • Fragen zum Thema Alpenüberquerung kannst du auch bei Facebook stellen, dort gibt es diverse Gruppen für Transalp, Alpencross
    meine Empfehlung ist aber weiterhin MTB-NEWS.de
  • Tourberichte anderer kritisch lesen, entscheidend ist das eigene Leistungsvermögen, nicht das anderer Transalpler
  • viele “Traum-Singletrails” sind mit schwerem Rucksack schlichtweg unfahrbar – 400 Höhenmeter bergab schieben, vielleicht noch im Regen, vergällen jedem die Freude – siehe auch diverse Berichte zur Heckmair-Route (Passo Campo)
  • weiteres Beispiel: Tarscher-Pass (Süd-Tirol-Übergang Vinschgau-Ultental), wird in Tourbeschreibungen immer wieder gerne erwähnt, ist für mich jedoch schlichtweg sinnlos, da sowohl im An- als auch im Abstieg zu viele Höhenmeter zu schieben sind
    Alternative: Weg über Naturnser Alm (siehe meine Eisjöchl-Tour 1996 im Archiv)
  • prinzipiell kann man mit der nötigen Erfahrung eine Transalp auch allein fahren; ob das Spaß macht und sinnvoll ist, wage ich nach meinen Erfahrungen zu bezweifeln, muss jeder für sich entscheiden
  • zu zweit sollte das Minimum sein, in Notfallsituationen kann dann jemand Hilfe holen
  • ich habe oft erlebt, dass ich im hochalpinen Gelände den ganzen Tag keinem einzigen Menschen begegnet bin
  • in der Gruppe ist es zwingend notwendig, dass über grundsätzliche Fragen Einigkeit herrscht
  • unterschiedliche Leistungsvoraussetzungen sind nicht das Problem, sondern wie der Einzelne damit umgeht
  • die stärkeren Fahrer am Berg müssen es akzeptieren, auf die schwächeren auch mal zu warten
  • kritisch ist das Erreichen einer Passhöhe bei kühlem Wetter, da kann keiner lange warten; entweder findet sich die Gruppe vorher zusammen, oder es muss klar besprochen werden, dass die ersten wieder abfahren und man sich an einem genau definierten Ort wieder trifft
  • in den Bergen grüße ich freundlich alle Personen, die ich treffe – seien es Wanderer, Bergsteiger, andere Mountainbiker oder wer auch immer: Mein Lächeln kommt immer zurück! Wenn nicht, liegt die Schuld beim anderen.
  • ich fahre defensiv, wenn ich Wanderern begegne – besonders wenn ich von hinten angefahren komme – Klingeln oder freundliches Hallo-Rufen entspannt die Situation
  • ich helfe, wenn jemand offenkundig in Not ist
  • auf Unfreundlichkeit reagiere ich gar nicht
  • ich kann so bremsen, dass keine Spuren entstehen (außer in Notfällen)
  • immer auf den Körper hören, er signalisiert dir bei Dauerbelastung genau, worauf er Appetit hat
  • Frühstück: was reingeht und worauf du Appetit hast
  • Mittags: ausreichend, aber leicht essen (Nudeln, Suppen) – kein Fleisch, kein Bier;
    mittlerweile mache ich keine ausgedehnten Pausen mehr zum Essen, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen
  • unterwegs: Bananen, Energie-Riegel o.ä, Brot mit Salami oder Speck und Käse
  • genug trinken (Wasser ist in Alpen selten ein Problem – aus den Bächen kann bedenkenlos getrunken werden); es sollte sich oberhalb der Quelle nur keine Kuhweide befinden
  • Tipp: bei Übernachtung Halbpension buchen (falls möglich), das Essen ist dann reichlich und preiswert
  • die Temperaturunterschiede können beträchtlich sein, sowohl während eines Tages als auch über die gesamte Tour
  • Erfahrungen sammeln, wie man persönlich Hitze bzw. Kälte beim Radfahren toleriert
  • am gefährlichsten ist Kälte in Verbindung mit Regen/Schnee; niemals ohne Winterausrüstung losfahren (siehe auch Packliste).
  • bei Hitze und starker Sonneneinstrahlung niemals ohne Kopfbedeckung fahren (Helm, Schirmmütze oder Piratentuch)
  • jedes Kilo schleppst du den Berg hinauf – Tipp: vorher fasten
  • ich habe mit Fasten sehr gute Erfahrungen gemacht, vor Transalps habe ich in einer knappen Fastenwoche mein Gewicht um 4-5 kg reduziert – damit ist das Rucksackgewicht fast kompensiert
  • während der Fastenwoche kann leicht trainiert werden
    letzter Termin: Fastenende 2 Wochen vor Transalp
  • während des Tages auf der Strecke möglichst nur kurze Pausen einlegen (fünf bis zehn Minuten); sonst kommt man aus dem Rhythmus
  • nur wenn einen die Umstände dazu zwingen (Defekt oder Starkregen) längere Pausen machen
  • eine ausgedehnte Mittagspause empfiehlt sich nur, wenn danach eine längere Abfahrt wartet
  • in den letzten Jahren ist der Trend aufgekommen, sich auf dem Bike mit Musik über Ohrhörer berieseln zu lassen
  • das muss jeder für sich entscheiden
  • ich halte davon gar nichts
    • 1. aus Sicherheitsgründen und
    • 2. was gibt es Schöneres, als die Umgebung mit allen Sinnen aufzunehmen

Material

  • Vollfederung ist heutzutage erste Wahl, aber natürlich keine Pflicht
    Luftdämpfer sind bei Defekten problematisch, da Weiterfahrt u.U. unmöglich ist, ich hatte dazu eine Aluschiene vom Schrottplatz als Dämpfer-Dummy bearbeitet (130 g), bisher hat sich aber bei meinen vielen Transalp gezeigt, dass ein Defekt nie aufgetreten ist.
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Aludummy
  • über Lenkerhörnchen kann man nachdenken
  • möglichst 2 Flaschenhalter am Rahmen
  • Trinkblasen im Rucksack sind zwar praktisch – bei Transalptouren spricht aber das höhere Gesamtgewicht im Rucksack dagegen
  • gibt die Rahmenform keine Möglichkeit her, einen Flaschenhalter zu montieren, hat die Additive Sportartikel GmbH in Prien a. Chiemsee eine interessante Alternative entwickelt: der „Additive SPACER ONE“ bietet einen zusätzlichen Getränkehalter. Der Adapter ist einsetzbar bei allen Ahead-Systemen mit dem üblichen 1 1/8 Zoll Gabelschaft (Durchmesser 28,6 mm) als 10 mm-Spacer-Ersatz. Also bei fast allen sportlichen Rädern und E-Bikes. Ich habe es getestet, funktioniert einwandfrei.
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additive spacer one flaschenhalter
additive spacer one flaschenhalter schwenk und drehbar 9bf7ad36
additive spacer one flaschenhalter schwenk und drehbar
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funktioniert gut, wie man sieht
  • Ulrich Negele hat eine Alternative entwickelt:
    die Durst-Bremse: der Nachrüstsatz für einen zusätzlichen Getränkehalter für fast jedes Mountainbike mit Scheibenbremse
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Durstbremse en detail
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Durstbremse en gros
  • Sattel mit Schnellspanner – noch besser ist versenkbare Sattelstütze mit Bedienung vom Lenker aus
  • sehr gute Bergübersetzung: vorne – kleinstes Kettenblatt höchstens 22 Zähne, hinten mindestens 36 Zähne
  • Vorsicht bei den mittlerweile weit verbreiteten 1 x 11- oder 12-Systemen – ggf. vorher testen an langen Anstiegen
  • Kette vorher auf Längung prüfen, ggf. wechseln
  • erste Wahl sind Scheibenbremsen (hydraulisches System);
  • an Ersatzbremsbeläge denken (Regenabfahrten schmirgeln die Beläge sehr stark ab), am besten neue Beläge vor der Tour montieren
    1. Wahl bei Ersatzbremsbelägen sind die von Trickstuff, habe die selber bei langen Abfahrten in den Alpen und am Gardasee getestet: super, unglaubliche Standfestigkeit
  • nicht zu leichte und zu dünne Reifen, nicht zu stark aufpumpen
  • Ersatzbowdenzug für Schaltung
  • rechtzeitig vorher das Rad checken oder checken lassen

Schuhe/Pedale

  • ob du Klickpedale nimmst, ist eine Gewissensfrage, ich bin die ersten Transalps immer ohne gefahren
  • wichtig ist ein fester Schuh mit Knöchelschutz, der auch mit Clickies Trittsicherheit bei Schiebe-/Tragepassagen bietet, unbedingt vorher ausprobieren
  • ist die Transalp sehr traillastig, sind Schuhe für Plattformpedale sinnvoller – Five Ten ist da die 1. Wahl
  • nie mit neuen und ungetragenen Schuhen auf Tour gehen
  • meine aktuellen Schuhe: siehe Packliste
  • nur mit vorher bei ausgiebigen Touren getesteter Bekleidung auf Tour gehen
  • auf keinen Fall mit nagelneuer Radhose losfahren – Gefahr des Wundreibens
  • auf jeden Fall empfiehlt sich eher hochwertige Bekleidung, vor allem was Windstopper- und Regenschutzmaterialien angeht
  • heutzutage kann man ja im Internet vorher ausgiebig recherchieren, eine gute Quelle für Sportbekleidung von Adidas ist zum Beispiel der Webshop von Deinsportsfreund.de
  • siehe als Anregung auch meine Packliste
  • alles muss im Rucksack transportiert werden
  • Packtaschen sind im Gelände nicht sinnvoll, außer kleine Lenker- oder Rahmentaschen
Alles Deuter, oder was?
Alles Deuter, oder was?
Umzug mit dem Fahrrad
Umzug mit dem Fahrrad ist persönliche Geschmackssache
  • Maximalgewicht mit Inhalt: 6-7 kg, unbedingt vorher testen, bei einer Transalp hatte ich mal nur 5,5 kg incl. Rucksack (ein Gefühl wie fliegen)
  • integrierte Trinksysteme empfehle ich nicht (aus Gewichtsgründen)
  • alle Markenhersteller bieten inzwischen spezielle Modelle an, ich benutze seit 2000 Rucksäcke der Firma Deuter und bin damit hochzufrieden
  • bei Neukauf möglichst den Rucksack im Geschäft voll packen und dann auf seinen festen und bequemen Sitz prüfen
  • unverzichtbare Grundausstattung – es sei denn, man hat GPS-Gerät dabei (siehe auch dort)
  • dienen der Orientierung und helfen mental ungemein (Faustregel: 400-500 Höhenmeter im Aufstieg pro Stunde)
  • zum Thema GPS (Global Positioning System) ist eine rasante Entwicklung abgelaufen
  • mittlerweile gibt es eine Vielzahl relativ kleiner, handlicher GPS-Geräte verschiedenster Anbieter, die für die Zielgruppe Mountainbiker auf Transalp-Tour interessant sind
  • Marktführer ist nach wie vor die Firma Garmin: www.garmin.de
  • dafür gibt es das umfangreichste Kartenmaterial auf Basis OpenStreetMap – siehe Hinweise in meiner Linkliste
  • inzwischen gibt es unzählige Tourenportale, die man zur Planung nutzen kann (ob dabei immer sinnvolle Ergebnisse herauskommen, ist eine andere Geschichte)
  • meine Meinung zum Thema:
    • Pro GPS
      • wer mit der Handhabung der Geräte gut vertraut ist, kann sich manche Orientierungsprobleme auf ihm noch unbekannten Routen sparen
      • das hat aber zur Voraussetzung, dass die gewählte Route sauber recherchiert und exakt in GPS-Tracks umgesetzt vorliegt
      • in Verbindung mit digitalem Kartenmaterial lässt sich eine Tourplanung im Vorfeld sehr detailliert realisieren; eine Bewertung hinsichtlich Fahrbarkeit der Strecken ist damit allerdings nicht verbunden
      • bei Nebel und schlechter Sicht ist ein GPS-Geräte natürlich eine enorme Hilfe, gerade wenn man sich im hochalpinen Bereich befindet und der Weg auch bei guter Sicht schwer zu verfolgen ist
      • im Notfall kann man seine Position sehr genau angeben; die Bergrettung findet einen dann viel schneller
    • Contra GPS
      • GPS kann aus Sicherheitsgründen nicht das Kartenmaterial auf einer Transalp-Tour ersetzen – das GPS kann ausfallen; das heißt keine Tour ohne Karte
      • unter Umständen empfängt man nur eingeschränkt Signale in bewaldeten Gebieten
      • GPS kann zur Technikgläubigkeit verführen; gerade im hochalpinen Gelände muss man in der Lage sein, eigene Wegentscheidungen zu treffen; man muss ein Gefühl für das Geländeprofil und den richtigen Weg entwickeln und den muss man sehen
      • durch Witterungseinflüsse können Wegabschnitte kurzfristig unpassierbar sein, da nützt das GPS-Gerät nur bedingt, um eine alternative Route zu finden
  • sicherlich befinden wir uns bei diesem Thema in einer Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen ist
  • es hat sich gezeigt, dass gerade im Transalp-Bereich kein Weg an der Nutzung von GPS vorbeigeht
  • ich nutze GPS sehr ausführlich; weniger bei der Planung der Touren, sondern intensiv in der Nachbereitung
  • für die Einarbeitung muss man schon ein wenig Geduld, Fleiß und Geld aufwenden
  • wichtig sind ordentliche Halterungen am Lenker des Fahrrades, da man das Display ja ständig im Blick haben sollte. Diese sind z.B. von der Firma Weisskopftechnik für das GPSMap64 konstruiert und halten bombensicher
  • Der Empfehlung von www.navigation-professionell.de kann ich mich guten Gewissens anschließen.
IMG 1580
passt gut am Lenker
IMG 1582
hält bombenfest
  • mittlerweile sei der Alpenraum fast flächendeckend für Mobilfunk erschlossen, behaupten zumindest die Mobilfunkanbieter; meine Erfahrung ist da eine ganz andere
  • ein Handy pro Mitfahrer ist sowieso Standard (an ein Ladegerät bzw. Powerbank denken, wenn es ohne Nachladen keinen Tag durchhält)
  • die Nummern der regionalen Bergrettung und der Hütten vorher notieren sowie die Nummern aller Mitfahrer
  • Smartphone oder GPS?
    auf Transalp fällt die Entscheidung klar zugunsten des GPS-Gerätes aus, in Fragen Akkulaufzeit, Robustheit, Wetterfestigkeit, Ablesbarkeit des Displays schlägt ein GPS-Gerät ein Smartphone um Längen – siehe auch hier
  • bei diesem Thema scheiden sich die Geister
  • ich habe eine Bikeglocke von Swisstrailbell® am Lenker all meiner Fahrräder
  • kann auf leise gestellt werden
  • Ton ist nicht aggressiv und wird in der Regel besser und früher gehört als eine Fahrradklingel
  • ansonsten zaubert der Glockenton meist ein Lächeln auf die Lippen derer, denen ich auf meinen Touren begegne
  • Danke an „Velomaid“ Astrid Herzog für den Tipp und meine erste Swisstrailbell
  • verfügbar in Deutschland über den Shop von Venter-Glocken GmbH
Swisstrailbell
Swisstrailbell

Organisation

  • nutze die Erfahrungen anderer (Tourberichte im Internet, in Zeitschriften, Büchern etc.)
  • bewerte diese Berichte immer kritisch auf dem Hintergrund deiner Erfahrungen, deines Leistungsanspruches und -vermögens
  • kalkuliere immer Not- und Schlechtwettervarianten ein
  • erkundige dich unterwegs in Radläden, bei Bergführern zur Strecke und Wetter; rede unterwegs mit den Menschen, die du triffst!
  • Streckenauskünfte von Nur-Wanderern sind mit Vorsicht zu genießen
  • Reisezeit: Juni-September je nach Schneelage, ich habe gute Erfahrungen mit September gemacht
  • pro Tourtag ist mit ca. 80-120 Euro für Übernachtung/Verpflegung in einfachen Pensionen/Hütten zu rechnen
  • bei Übernachtung möglichst Halbpension wählen, wenn das angeboten wird
  • wer sparen will oder muss, kann das nur bei den Getränkekosten (Wasser und Mischpulver statt 0,5 l Apfelschorle)
  • mache dir rechtzeitig Gedanken über ggf. notwendige Versicherungen. Frage bei deiner Krankenkasse, ob sie im Ausland ausreichenden Schutz anbietet, sinnvoll ist immer eine Auslandskrankenversicherung.
  • mache es dir einfach und nutze das Internet, wenn du keine Lust oder Zeit hast, dich mit den Versicherungen herumzuschlagen. Unter dem Link https://www.reiseversicherung-vergleich.info/reiseversicherung/ findest du ein Vergleichsportal für Reiseversicherungen. Hier findest du alle notwendigen Informationen.
  • prüfe, ob Bergungskosten im alpinen Bereich abgesichert sind
  • Unfallversicherung: ist dort ausdrücklich privates Mountainbiking mitversichert?
  • Fahrradversicherung: bei einer Transalp benutzt man in der Regel kein Billigfahrrad aus dem Baumarkt, deshalb sollte man schon überlegen, ob man sein Bike über die eigene Hausratversicherung absichern kann. Gut ist insbesondere im Ausland, wenn man den Versicherer online erreichen kann wie zum Beispiel die neue moderne Coya-Versicherung. Diese bietet spezielle Fahrrad– und eBike-Versicherungen an.
  • problematisch sind Autotransfers, wenn Start- und Zielort angefahren werden müssen, da enormer Zeitverlust – siehe meine Tour Schweiz: Glacier Express
  • genial einfach und preiswert ist die Rückreise vom Gardasee nach Innsbruck/Garmisch
    • Regionalzug Italien: Rovereto-Brenner – für wenige EUR (auf keinen Fall internationale Fahrkarte kaufen)
    • Engpässe kann es im Juli/August geben
    • vorher zu Hause schon Fahrplan checken, ob sie Fahrräder mitnehmen: www.oebb.at
    • ab Brenner mit Österreichischer Regionalbahn bis Innsbruck. Dann umsteigen in den Regionalzug nach München (fährt im Zwei-Stunden-Takt); für Österreich Ticket bis Scharnitz lösen (bis 5 Personen), dann Bayern-Ticket (bis 5 Personen, gibt es auch in Innsbruck am Hauptbahnhof zu kaufen)
    • falls Zeit ist, kannst du bergab bis Innsbruck mit dem Rad rollen, ca. 40 km bei ca. einer Stunde Fahrzeit mit dem Rad (nur bergab)
    • Super-Tipp von Julius Großmann zum Thema Radtransport in Zügen, die sonst keine Radbeförderung anbieten: „Das Fahrrad wird in zwei Plastikmüllsäcke aus dem Baumarkt verpackt (Räder ausgebaut) und passt so in die Gepäckablage fast aller Züge.“ – Einfach genial!
    • in Italien ist die Radmitnahme in Bussen meist möglich und sehr preiswert, auch Seilbahnen nehmen oft das Bike kostenfrei mit
    • die Rückfahrt per Rad von Torbole nach Rovereto ist zum Beispiel in diesem Tourbericht von mir beschrieben: klick, den Track kann man downloaden
  • Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern: da sollte man sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen
Shuttle "Finger weg"
Shuttle „Finger weg“
  • inzwischen gibt es Möglichkeiten auch für individuelle Transalps, sich das Gepäck von Etappenort zu Etappenort transportieren zu lassen
  • das ist die Südtiroler Firma Bikeshuttle.it mit Sitz in Glurns
  • meine Empfehlung: bietet auf der Albrecht-Route regelmäßigen Gepäcktransport auch für Einzelreisende an – hier ist der Link: Bikeshuttle.it
  • hier musst du dich grundsätzlich entscheiden, ob du im Tal in Pensionen der Ferienorte oder auf Hütten am Berg übernachten willst, weil das logischerweise Einfluss auf die Routenplanung hat
  • ich persönlich tendiere zur Übernachtung im Tal
  • Pro Tal:
    • selbst in der Hochsaison kaum Quartierprobleme
    • bei Wettersturz über Nacht ist man in sicherer Umgebung
    • die Bergaufetappe ist am Morgen zu absolvieren
    • bei Gesundheitsproblemen ist medizinische Versorgung einfacher
  • Pro Hütte:
    • bei schönem Wetter unvergleichliches Naturerlebnis
    • Hüttenzauber hat seinen eigenen Reiz
    • will ich auf der Hütte übernachten, unbedingt vorher telefonisch Quartier sichern
    • mit kurzfristigen Absagen, seien sie wetter- oder konditionsbedingt, haben die Hüttenwirte in der Regel keine Probleme
  • Maßstab 1.50.000 ist ausreichend, bei kleinerem Maßstab geht es ins Gewicht, inzwischen scanne ich die benötigten Kartenausschnitte und drucke sie in A4 aus (spart ungemein Gewicht)
  • Kompass-Karten
    • sind am weitesten verbreitet und überall erhältlich
    • decken den deutschen, österreichischen und italienischen Alpenraum komplett ab
    • in neuen Ausgaben sind MTB-Wege markiert
    • die neuesten Ausgaben sind GPS-tauglich und weisen starke Verbesserungen auf
    • Kartenübersicht: hier klicken
    • bei Kompass gilt: rot-gestrichelte Linien sind bergauf/bergab meist Schiebepassagen, Vorsicht bei rot gepunkteten Wegen (in der Regel nur Fußsteige)
  • empfehlenswert sind auch die italienischen Tabacco-Karten
    • sehr genau, sehr gute Wegekennzeichnung
    • Höhenlinien und Geländegliederung sehr detailliert und klar
    • decken leider nicht alle Gebiete ab
    • zu beziehen im Internet, z.B. über den Shop des Deutschen Alpenvereins: www.alpenverein.de
  • für von mir gefahrene und beschriebene Transalp-Routen gibt es aufbereitetes Kartenmaterial in Lizenz des KOMPASS-Verlages, siehe hier
  • eigene Planung anhand des Kartenmaterials ist unverzichtbar, auch wenn man Berichte anderer nutzt
  • allein schon, um sich mental einzustimmen
  • 1500-2000 Höhenmeter sind eine gute Richtschnur
  • nicht zu lange Etappen – Radzeit: 8.30 – 16.00 Uhr, Sattelzeit wenn möglich max. 6 Stunden
  • zeitig starten: der frühe Vogel fängt den Wurm.
  • Schlechtwetter-Varianten einplanen
  • keine Scheu vor Teerstraßen und Seilbahnen, wenn das Wetter schlecht ist oder man kaputt ist
  • bergab richtet man sich nach dem eigenen Können; wer gerne Trails fährt, findet neben dem Hauptweg oft knifflige Passagen
  • ich plane meine Touren für die erste grobe Orientierung anhand eines selbst entwickelten Roadbooks auf Basis einer EXCEL-Tabelle
  • Feintuning mittels GPS – dabei Nutzung von OSM-Karten: Achtung!
    • dazu ist bikerouter.de hervorragend geeignet – siehe meine Hinweise hier
    • ein zusammengeklickter Track muss vor Ort immer kritisch bewertet werden
  • Höhenprofile nach den Touren mit Hilfe der Aufzeichnungen des GPS-Gerätes
  • Beispiel für ein Roadbook im Tourbericht einer Transalp: hier klicken
  • Weniger ist manchmal mehr! (Weiser Spruch meiner Mutter)
  • max. 7 kg incl. Rucksack auf dem Rücken, 5,5 kg sind optimal (hatte ich vor Jahren mal erreicht)
  • aktuelle Packliste
  • Packliste minimal: hier klicken
  • Packliste extrem: hier klicken