Bodensee – Lago Maggiore

Spektakulär: auf der ersten Etappe durch vier Länder

Das ist wieder eine Transalp, die vom erfahrenen Transalpler Daniel Bolender geplant wurde. Sie verläuft in großen Teilen durch die Schweiz. Spektakulär ist die erste Etappe. Sie durchquert vier Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein). Die Route entstand im Kern aus Passagen der Schweizer Transalpine No 1. Ergänzt wurde sie um den Start am Bodensee, inklusive Durchquerung von Liechtenstein und dem Ziel Lago Maggiore. Daniel wollte am Ende die öde Passage durch das verbaute Tal nach Bellinzona und weiter nach Locarno vermeiden. Deshalb hat er hinter Airolo bewusst den schweren Passo del Narèt eingebaut. Obwohl er sich nicht ganz sicher war, wie sinnvoll dieser Übergang sein würde. Von dort rollt man durch das weniger besiedelte Val Maggia bis zum Lago Maggiore.

Strecke

Lindau – Bregenz – Vaduz – Sücka – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Bad Ragaz – Kunkelspass – Thusis – Glaspass – Safien Platz – Tomülpass – Vals – Uors – Lumbrein – Alp Nova – Trun – Passo Lukmanier – Lago Ritom – Airola – Passo del Narét – Lago del Sambucco – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore (Locarno)
Länge: ca. 387 km
Höhenmeter: ca. 11.060 hm
Etappen: 6, Hinweise zu Varianten bei den einzelnen Etappen

Die beste Zeit ist von Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende September, wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat. Es ist immer wichtig, sich vor und während der Reise rechtzeitig zu informieren und die aktuelle Wetterlage im Auge zu behalten.

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute (siehe auch die Detailkarten bei den einzelnen Etappen)
rot: alternative Strecken

Transalp Bodensee Lago Maggiore

Höhenprofil

BoLaMag komplett

Wegeverteilung

wegeverteilung

Übersicht Etappen der Hauptroute

Varianten (falls vorhanden)

1. Tag: 74 km, 1124 hm
Lindau – Bregenz – St. Margarethen – Rheindamm – Schaan – Vaduz – Triesenberg – Berggasthaus Sücka

2. Tag: 37 km, 1573 hm
Sücka – Alp Valüna – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Alp Ijes – Kamm – Jenins – Maienfeld – Bad Ragaz – Schloss Wartenstein

3. Tag: 55 km, 2156 hm
Schloss Wartenstein – Pfäfers – Vadura – Mapraggsee – Vättis – Kunkelspass – Tamins – Rhäzüns – Thusis – Masein – Tschappina – Glaspass

4. Tag: 51 km, 1892 hm
Glaspass – Safien Platz – Thalkirch – Turrahus – Tomülpass – Vals – Uors – Surcasti – Surin – Lumbrein

5. Tag: 69 km, 2503 hm
Lumbrein – Alp Nova – Alp Stavonas – St. Martin – Zignau – Trun – Surrein – St. Antonio – Fontanivas – Curaglia – Passo Lukmanier – Passo dell’Uomo – Capanna Cadagno

6. Tag: 102 km, 1812 hm
Capanna Cadagno – Lago Ritom – Airolo – Nante – Alpe Cristallina – Passo del Narèt – Lago del Sambucco – Fusio – Peccia – Maggiatal – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore – Locarno

Nachfahren der Tour

Tourenvorschläge

Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Veränderungen.
Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung aus der Benutzung der Informationen aus den Tourberichten, den Detail und sonstigen Informationen ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden. Schieben kann man sein Fahrrad immer, dann ist man nämlich Fußgänger.

Tipps für Unterkünfte und Raststationen

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.


Folgendes ist im Webshop verfügbar:

  • GPS-Tracks
  • Kartenscans
  • TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
  • Finisher-Bikeshirt

Daniel Bolender: www.alpen-biken.de – siehe dort sein ausführlicher Bericht

gefahren von: Daniel Bolender, Andreas Albrecht, Felix Kröschel

Die dokumentierten Strecken stammen aus der Komplettbefahrung. Jeder einzelne Meter wurde von mir persönlich gefahren, auch wenn ich Teilstücke schon von einer Transalp kennen sollte. Ich verlasse mich nicht auf Hörensagen oder Berichte anderer, sondern probiere es selbst aus. Danach treffe ich auf der Grundlage meiner Sachkenntnis die notwendigen Entscheidungen bei der Wahl der Strecke.

Die Bilder stammen von der Original-Befahrung und Erkundungen einzelner Streckenabschnitte. Wenn nicht anders angegeben, unterliegen sie meinem Copyright. Ansonsten ist der Bildautor genannt. Die Bildrechte liegen in diesen Fällen beim Autor, der mir das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat.


Prolog

Alles, was gut geht, wird im Nachhinein als Strategie erklärt.

Gerhard Schröder (*1944)
Start mit Wolkenlücken am Bodensee - das war kaum zu erwarten
Start mit Wolkenlücken am Bodensee

Dieser Sommer war in den Alpen ein ganz verrückter. Nach der extremen Hitzephase, die über Pfingsten bis ca. Mitte Juni andauerte, schlug das Wetter um. Südlich des Alpenhauptkamms setzte sich eine Stauwetterlage durch. Dieses berühmt-berüchtigte Genua-Tief sorgte für andauerndes trüb-regnerisches Wetter. Diese hielt bis Mitte September an, nur unterbrochen von einzelnen Tagen mit schönem Sommerwetter.
Wir hatten unsere Transalp für Anfang Juli geplant mit der Option, den Start ein paar Tage schieben zu können. Die Wettervorhersage war und blieb abscheulich. Schließlich ließ die Urlaubsplanung von Daniel und Felix keinen Spielraum mehr zu. Wir beschlossen am 11. Juli zu starten. Ich hatte mich mental auf eine Regentransalp eingestellt. An der Packliste änderte das nichts, weil man auf solche Verhältnisse immer vorbereitet sein muss. Doch es gibt einen Wettergott. Über uns war häufig ein Sonnenloch, so dass wir leichten Nieselregen sogar als willkommene Erfrischung empfunden haben. Der einzige längere Regen erwischte uns am Glaspass und beim Aufstieg zum Tomülpass.

Ausnahmsweise Regen beim Aufstieg zum Tomülpass: fast schon willkommene Erfrischung
Ausnahmsweise Regen beim Aufstieg zum Tomülpass

Zum Ende hin wurde das Wetter immer besser. Am Lago Maggiore war es fast schon zu heiß.

Bilderbuchwetter bei der Ankunft am Lago Maggiore
Bilderbuchwetter bei der Ankunft am Lago Maggiore

1. Tag: Vier-Länder-Tour

Schloss Vaduz
Schloss Vaduz im Sonnenschein bei meiner Vorrecherche

Strecke: 74 km, 1124 hm
Lindau – Bregenz – St. Margarethen – Rheindamm – Schaan – Vaduz – Triesenberg – Berggasthaus Sücka

  •  9 %: Straße
  • 85 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  •  4 %: Feldweg, Schotter
  •  2 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 01-BOLAMAG.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute

01 Transalp Bodensee Lago Maggiore
01 BoLaMag

Mit einem flauen Gefühl fuhren wir zum Startpunkt nach Lindau am Bodensee. Immer wieder Regenschauer. Die Berge wolkenverhangen. Als wir gegen Mittag endlich auf den Rädern sitzen, zeigen sich erste Wolkenlücken. Wir fahren zu unserer Überraschung fast immer in leichtem Sonnenschein. Es wurde schwülwarm. Lange geht es flach entlang des Bodensees.

Zunächst flach entlang des Ufers auf dem Bodenseeradweg - dabei die Alpen schon im Visier
Bodenseeradweg – die Alpen im Visier

Dabei passieren wir die Grenze von Deutschland nach Österreich und kurz danach in die Schweiz.

Bregenz: an der Seebühne sind schon Kulissen aufgebaut für die alljährlich stattfindenden Festspiele
Bregenz

An der Seebühne sind schon Kulissen aufgebaut für die alljährlich stattfindenden Festspiele. Am Rhein entlang bleibt es flach bis nach Liechtenstein.

Lange Fahrt entlang des Rheins - immer eine Wolkenlücke über uns
Fahrt entlang des Rheins – immer eine Wolkenlücke über uns
Die 4. Grenze bei der 1. Etappe: Schweiz - Liechtenstein
Die 4. Grenze bei der 1. Etappe: Schweiz – Liechtenstein
Auf Radwegen in Richtung Vaduz
Auf Radwegen in Richtung Vaduz

Die Passage durch Vaduz in Liechtenstein hatte ich im Frühjahr vorrecherchiert, als ich auf der Rückreise vom Comer See war. Das ist mein kleiner Beitrag zur Tourplanung. Deshalb gibt es von Vaduz ein paar Bilder mit richtig Sonne.

Vaduz: Geschichte trifft Moderne
Vaduz: Geschichte trifft Moderne
Vaduz
Vaduz
Vaduz: Regierungssitz
Vaduz: Regierungssitz
Vaduz - Impressionen
Vaduz: Impressionen

Wir legen eine kurze Rast ein. Danach beginnt der lange Schlussanstieg über rund 1000 Höhenmeter. Der führt uns über Nebenwege nach Triesenberg und durch den alten kleinen Tunnel ins Saminatal.

Höhenweg nach Triesenberg
Höhenweg nach Triesenberg

Gleich ist es geschafft!

Saminatal
Saminatal

Die Etappe endet im Berggasthaus Sücka, welches sich in leicht alpinem Gelände befindet. Das ist die perfekte Einstimmung auf den Alpencross.

Berggasthaus Sücka
Berggasthaus Sücka
Abendstimmung
Abendstimmung

Liechtenstein

  • Berggasthaus Sücka – Sückastrasse 41, 9497 Triesenberg/Steg, Tel.: +423 797 22 70

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


2. Tag: Hochalpine Wanderung

Liechtensteiner Höhenweg: Tragen und Schieben ab der Pfälzer Hütte
Liechtensteiner Höhenweg: Tragen und Schieben ab der Pfälzer Hütte

Strecke: 37 km, 1573 hm
Sücka – Alp Valüna – Pfälzer Hütte – Barthümeljoch – Alp Ijes – Kamm – Jenins – Maienfeld – Bad Ragaz – Schloss Wartenstein

  • 18 %: Straße
  • 11 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 57 %: Feldweg, Schotter
  • 14 %: Trail, Pfad
  • Schiebe-, Tragepassagen
    – zwischen Pfälzerhütte/Bettlerjoch und Barthümeljoch (auf. ca. 3km Strecke)
  • GPS-Track: 02-BOLAMAG.gpx

siehe auch Variante: eingezeichnet auf Übersichtskarte

  • GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot: alternative Strecken

02 Transalp Bodensee Lago Maggiore
02 BoLaMag

Der Tag startet wolkenverhangen.

Anfahrt zur Pfälzer Hütte
Anfahrt zur Pfälzer Hütte
Pfälzer Hütte in Sichtweite
Pfälzer Hütte in Sichtweite

Es nieselt ohne Unterlass. Der Regen zwingt uns zu einer Pause.

Pfälzer Hütte: nach der Regenpause geht es weiter
Pfälzer Hütte

Nach der Regenpause geht es weiter. Die Passage vom Bettlerjoch (Pfälzer Hütte) zum Barthümeljoch ist eine eindrucksvolle hochalpine Route. Sie enthält wenige fahrbare Abschnitte.

Liechtensteiner Höhenweg
Liechtensteiner Höhenweg

Es müssen ausgesetzte Stellen mit Seilsicherung überwunden werden.

Liechtensteiner Höhenweg - Trittsicherheit ist erforderlich
Trittsicherheit ist erforderlich
Liechtensteiner Höhenweg - leicht vermatschter und abgerutschter Pfad
Leicht vermatschter und abgerutschter Pfad
Liechtensteiner Höhenweg
Liechtensteiner Höhenweg
Liechtensteiner Höhenweg
Liechtensteiner Höhenweg
Die Blumen sind stärker als der Schnee
Die Blumen sind stärker als der Schnee
Dreiländereck: AT, CH, LI
Dreiländereck: AT, CH, LI

Die Abfahrt vom Barthümeljoch ist nur an wenigen Stellen flüssig fahrbar, weil sie sehr verblockt ist. Deshalb haben wir an diesem Tag nur wenig Kilometer zurückgelegt.

Barthümeljoch
Barthümeljoch
Abfahrt vom Barthümeljoch
Abfahrt vom Barthümeljoch

Trotzdem empfinde ich diese Strecke als attraktiv und sinnvoll. Einerseits findet man hier hochalpine Einsamkeit. Andererseits ist es wohl die einzige halbwegs sinnvolle Möglichkeit, einen Alpencross durch Liechtenstein zu machen.

Abfahrt vom Barthümeljoch
Abfahrt vom Barthümeljoch
Alpe Ijes
Alpe Ijes

Nach dem Erreichen des Rheintals sollte man soweit wie möglich das Taminatal anfahren. Uns hat es am Schloss Wartenstein gereicht. Damals war es ein normales Hotel. Es liegt kurz vor der Ortslage Pfäfers und glänzte mit guter Küche und einer tollen Aussicht hinunter ins Rheintal bei Bad Ragaz. Heute leider nur noch komplett buchbar.

Hotel Schloss Wartenstein
Hotel Schloss Wartenstein
Blick aus dem Zimmerfenster ins Rheintal
Blick aus dem Zimmerfenster ins Rheintal

Mein Tipp: ab Bad Ragaz kann man alternativ über eine ruhige Nebenstrecke bis nach Vättis fahren.

  • GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


3. Tag: Leichte Fahrt über Kunkelspass zum Glaspass

Kunkelspass
Kunkelspass

Strecke: 55 km, 2156 hm
Schloss Wartenstein – Pfäfers – Vadura – Mapraggsee – Vättis – Kunkelspass – Tamins – Rhäzüns – Thusis – Masein – Tschappina – Glaspass

  • 38 %: Straße
  • 35 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 17 %: Feldweg, Schotter
  • 10%: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 03-BOLAMAG.gpx

siehe auch Varianten: Fahrt über die alternative Strecke ab Bad Ragaz, eingezeichnet auf Übersichtskarte
Wenn man die Variante gefahren ist, trifft man hinter dem Mapraggsee wieder auf die Nebenstraße nach Vättis.

  • GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute
rot: alternative Strecken

03 Transalp Bodensee Lago Maggiore
03 BoLaMag

Diese Etappe kommt ohne fahrtechnische Höchstschwierigkeiten aus. Sie beginnt mit der leichten Auffahrt zum Kunkelspass, die mit einer ebenso leichten Abfahrt nach Tamins weitergeht.

Abfahrt vom Kunkelspass nach Tamins
Abfahrt vom Kunkelspass nach Tamins
Tamins
Tamins

Am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein beginnt eine interessante Trailpassage entlang des Hinterrheins.

Rheinzusammenfluss bei Reichenau
Rheinzusammenfluss bei Reichenau
Hinterrhein bei Bonaduz
Hinterrhein bei Bonaduz
Rheintrail bei Bonaduz
Rheintrail bei Bonaduz

Danach geht es entspannt bis Thusis.

Entlang des Hinterrheins nach Thusis
Entlang des Hinterrheins nach Thusis

Zum Schluss wartet die lange Auffahrt zum Glaspass mit einer stimmungsvollen Übernachtung im Berggasthaus Beverin. Gekrönt wird der Tag mit dem Finale der Fussballweltmeisterschaft. Ich bin hundemüde, muss aber mit in die Verlängerung. Mario Götze erlöst mich mit seinem Tor und ich kann endlich ins Bett.

Fahrt über die alternative Strecke ab Bad Ragaz. Wenn man die Variante gefahren ist, trifft man hinter dem Mapraggsee wieder auf die Nebenstraße nach Vättis.

  • GPS-Track: 03-VAR VAETTIS.gpx
  • klare Empfehlung: die Übernachtung im Berggasthaus Beverin
  • CH-7428 Glas/Tschappina, direkt am Glaspass, www.berggasthaus-beverin.com, Tel.: +41-81-6511323
  • Koordinaten: N 46° 40′ 39“ – E 9° 20′ 46“

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


4. Tag: Hochalpine Etappe über den Tomülpass

Abfahrt vom Tomülpass - Riedboda
Abfahrt vom Tomülpass – Riedboda

Strecke: 50,4 km, 1892 hm
Glaspass – Safien Platz – Thalkirch – Turrahus – Tomülpass – Vals – Uors – Surcasti – Surin – Lumbrein

  • 24 %: Straße
  • 39 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 10 %: Feldweg, Schotter
  • 27 %: Trail, Pfad
  • Schiebepassagen
    – je nach Kondition auf dem Weg zum Tomülpass
  • GPS-Track: 04A-BOLAMAG.gpx
  • GPS-Track: 04B-BOLAMAG.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute

04 Transalp Bodensee Lago Maggiore
04 BoLaMag

Der Tag beginnt für einige Gäste im Berghaus Beverin mit einem leichten Kater. Nach dem feuchtfröhlichen Anstoßen auf den Weltmeistertitel der deutschen Fußballer ist das verständlich.

Start am Berggasthaus Beverin am Glaspass
Start am Glaspass

Wir haben uns etwas zurückgehalten, denn der Tag beginnt mit der anspruchsvollen Trailabfahrt von Inner Glas nach Safien Platz.

Abfahrt vom Glaspass zum Safiental
Abfahrt vom Glaspass zum Safiental
Trailabfahrt ins Safiental
Trailabfahrt ins Safiental
Abfahrt ins Safiental auf alten Karrenwegen
Abfahrt ins Safiental auf alten Karrenwegen

Danach wartet mit dem Tomülpass der zweithöchste Pass dieser Transalp. Bei der Auffahrt beginnt es leicht zu regnen. Das empfinden wir als nicht weiter dramatisch, eher sind wir über die leichte Abkühlung froh. Der Weg zum Tomülpass wurde im Zweiten Weltkrieg von internierten Polen gebaut, wie auf einer Tafel an der Passhöhe zu lesen ist. Er ist nicht komplett fahrbar, zumindest nicht mit einem Transalprucksack auf dem Rücken.

Hoch zum Tomülpass
Hoch zum Tomülpass – Schieben
Hoch zum Tomülpass
Hoch zum Tomülpass – Fahren

Inzwischen hat der Regen aufgehört. Wir ziehen uns an der Passhöhe um.

Tomülpass
Tomülpass

Die Abfahrt nach Vals ist ebenfalls transalpwürdig. Ein episch langer Trail, der im unteren Teil immer wieder die alternative Schotterpiste abschneidet.

Abfahrt vom Tomülpass
Abfahrt vom Tomülpass
Abfahrt vom Tomülpass - Riedboda
Abfahrt vom Tomülpass – Riedboda

Es geht weiter das Valser Tal hinunter nach Uors.

Abfahrt vom Tomülpass - Valser Tal
Abfahrt vom Tomülpass – Valser Tal
Valser Tal
Valser Tal

Auf Nebenwegen erreichen wir schließlich Lumbrein. Eine reine Fleißaufgabe.

Lumbrein

  • Hotel Péz Regina – Nossadunna 1, 7148 Lumbrein – Schweiz – Telefon +41 81 931 11 72 – www.pezregina.ch

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


5. Tag: Die Härte kommt zum Schluss

Abfahrt vom Passo dell'Uomo in Richtung Lago Ritom
Abfahrt vom Passo dell’Uomo in Richtung Lago Ritom

Strecke: 69 km, 2503 hm
Lumbrein – Alp Nova – Alp Stavonas – St. Martin – Zignau – Trun – Surrein – St. Antonio – Fontanivas – Curaglia – Passo Lukmanier – Passo dell’Uomo – Capanna Cadagno

  • 30 %: Straße
  • 25 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 32 %: Feldweg, Schotter
  • 13 %: Trail, Pfad
  • Schiebe-, Tragepassagen
    – je nach Kondition auf der Schotterpiste zum Passo dell’Uomo
    – nach Passo dell’Uomo zwischen Segna auf dem Pfad zur Capanna Cadagno (alternative Variante)
  • GPS-Track: 05A-BOLAMAG.gpx
  • GPS-Track: 05B-BOLAMAG.gpx

siehe Variante: ab Segna links zur Bikeroute 65

  • GPS-Track: 05-VAR-Capanna-Cadagno.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute

05 Transalp Bodensee Lago Maggiore
05 BoLaMag

Der Tag beginnt mit einer schönen Auffahrt von Lumbrein zur Alpe Nova.

Aufbruch in Lumbrein - die Wolken reißen auf
Aufbruch in Lumbrein – die Wolken reißen auf
Alpe Nova
Alpe Nova

Bei der Abfahrt nach Trun finden wir einige Verbesserungen unserer Strecke. Diese orientiert sich an einer Alpin Bike Route der Schweiz. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum sie teilweise offensichtlich interessantere Trails statt Schotterpisten auslässt.

Abfahrt bei Alp Nall
Abfahrt bei Alp Nall
Alpe Frada
Alpe Frada

Alternativen lassen sich auf dem Display meines GPS-Gerätes mit Hilfe der OSM-basierten TOPO-Karte von openmtbmap.org gut erkennen. Außerdem haben Daniel und ich im Laufe der Jahre einen siebten Sinn entwickelt, der uns kaum noch in die Irre führt.

Am Vorderrhein
Am Vorderrhein

Die Auffahrt zum Passo Lukmanier bewältigen wir auf der Straße. Man kann ausprobieren, ob der Parallelweg abseits der Hauptstraße eine Alternative darstellt. In dem Fall sollte die Etappeneinteilung angepasst werden.

Lai da Sontga-Maria am Lukmanier Pass
Lai da Sontga-Maria am Lukmanier Pass

Der finale Passo dell’Uomo war früher eine breite Schotterpiste. Inzwischen ist der Weg so ausgewaschen, dass an Fahren beim besten Willen nicht zu denken ist. Uns läuft die Zeit davon. Die Abfahrt ist ganz passabel.

Abfahrt vom Passo dell'Uomo
Abfahrt vom Passo dell’Uomo
Trailabfahrt vom Passo dell'Uomo
Trailabfahrt vom Passo dell’Uomo
Letzte Schneefelder bei Abfahrt vom Passo dell'Uomo
Letzte Schneefelder bei Abfahrt vom Passo dell’Uomo
Trail bei der Abfahrt vom Passo dell'Uomo
Trail bei der Abfahrt vom Passo dell’Uomo

Leider lassen wir uns an der Weggabel bei Segna dazu verleiten, den anscheinend direkten Trail zur Capanna Cadagno zu nehmen.

Trailabfahrt vom Passo dell'Uomo - sieht zwar schön aus, ist aber nicht flüssig fahrbar
Trailabfahrt vom Passo dell’Uomo – sieht zwar schön aus, ist aber nicht flüssig fahrbar

Der erweist sich als verblockter Misttrail, der sich selbst mit bester Fahrtechnik nicht flüssig fahren lässt. Das Ziel in Sichtweite rinnen die Minuten dahin. Wahrscheinlich ist es besser, sich bei Segna links zu halten und die paar Höhenmeter in Richtung Alpe Carorescio in Kauf zu nehmen. Danach soll es eine leichte Schotterabfahrt geben. Diese ist bei weitem nicht so zeitraubend wie der dämliche Trail (GPS-Track: 05-VAR-Capanna-Cadagno.gpx). Das bestätigt uns der Wirt in der Capanna Cadagno, in der wir nach einigem Überlegen unser Nachtlager aufschlagen.

Capanna Cadagna - kann man übernachten, muss man aber nicht
Capanna Cadagna

Leider bekommen wir nur noch Platz im Massenlager. Die Hütte ist in der Ferienzeit gut besucht. Ansonsten bestätigt mir diese Hüttenübernachtung wieder einmal, dass dies nur ganz selten eine gute Wahl ist, besonders und gerade in der Schweiz. Wenig Leistung für viel Geld. Ohne Ohropax wäre an Schlaf kaum zu denken.

Aab Segna links zur Bikeroute 65. Schotterpiste zur Capanna Cadagno.

  • GPS-Track: 05-VAR-Capanna-Cadagno.gpx
  • Rifugio Ristorante Lago Ritom, 6776 Piotta-Piora, Switzerland, Phone: +41 (0)91 868 1424 – www.lagoritom.ch
  • Notlösung oder für den, der Hüttenübernachtungen mag (ich tue das nicht): Capanna Cadagno www.capannacadagno.ch

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


6. Tag: Grande finale mit heftiger Tragepassage

Auf dem Weg zum Passo del Narèt - Tragen geht leichter als Schieben
Auf dem Weg zum Passo del Narèt – Tragen geht leichter als Schieben

Strecke: 102 km, 1812 hm
Capanna Cadagno – Lago Ritom – Airolo – Nante – Alpe Cristallina – Passo del Narèt – Lago del Sambucco – Fusio – Peccia – Maggiatal – Broglio – Ponte Brolla – Lago Maggiore – Locarno

  • 26 %: Straße
  • 52 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 17 %: Feldweg, Schotter
  •  5 %: Trail, Pfad
  • Schiebe-, Tragepassagen
    – aufwärts zwischen Alpe Cristallina und Passo del Narèt (ca. 600 hm)
    – abwärts zwischen Passe del Narèt und Lago del Narèt (ca. 80 hm)
  • GPS-Track: 06A-BOLAMAG.gpx
  • GPS-Track: 06B-BOLAMAG.gpx
  • GPS-Track: 06C-BOLAMAG.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute

06 Transalp Bodensee Lago Maggiore
06 BoLaMag

Das Frühstück am Morgen besteht aus lieblos hingestelltem Brot, Müsli, Marmelade, Butter und Käse. Wurst – Fehlanzeige. Das ist der typische Hüttenstil. Wird mir eine Lehre sein – nie wieder Massenlager in Berghütten.
Vielleicht sollte man, wie schon angedeutet, die Etappen am Ende etwas anders einteilen. Wenn wir am Lago Maggiore ankommen, werden wir mehr als 100 km auf dem Tacho haben. Dabei steht uns die härteste Passage dieser Transalp bevor.
Doch zunächst geht es vorbei am Lago Ritom abwärts nach Airolo, wo man auch übernachten könnte.

Lago Ritom: so wünscht man sich den Start in einen Transalptag
Lago Ritom
Blick auf Airolo mit Gotthard
Blick auf Airolo mit Straße zum Gotthardpass

Auf dem Weg zum Passo del Narèt gibt es leider keine Übernachtungsmöglichkeit. Einkehrmöglichkeiten sind ebenfalls nicht vorhanden. Man muss sich gut verpflegen, bevor man den Pass in Angriff nimmt. Daniel hat das Profil dieser Strecke und diverse Berichte anderer Mountainbiker gut analysiert. Wir wissen, was uns bevorsteht.

Traverse zur Alpe di Cristallina
Traverse zur Alpe di Cristallina

An der Alpe di Cristallina ist ein Brunnen. Wir machen Rast. Ab nun geht es überwiegend mit Schieben und Tragen weiter.

Aufstieg zum Passo del Narét
Aufstieg zum Passo del Narét
Kurze fahrbare Abschnitte beim Aufstieg zum Passo del Narét
Kurze fahrbare Abschnitte beim Aufstieg zum Passo del Narét

Eine gute Tragetechnik für das Bike ist unerlässlich, da es sonst eine große Quälerei sein kann. Wir waren darauf vorbereitet und haben die Wanderung eher meditativ aufgefasst.

Alp Torta - der Pass ist schon zu sehen
Alp Torta – der Pass ist schon zu sehen
Wasser ist reichlich vorhanden
Wasser ist reichlich vorhanden

Für den Aufstieg haben wir knapp zwei Stunden gebraucht. Das hat uns dann gereicht.

Letzte Schneefelder
Letzte Schneefelder
Passo del Narét: eine Pause tut not
Passo del Narét: eine Pause tut not

Nach der Passhöhe muss man ca. 80 Höhenmeter wieder bis zur Schotterpiste beim Lago del Narét hinabschieben. Aber das ist ok.

Abfahrt vom Passo del Narèt
Abfahrt vom Passo del Narèt
Lago de Narèt
Lago del Narèt
Lago de Narèt
Einsamkeit am Lago del Narét

Danach geht es im Sinkflug hinab ins Maggiatal.

Lago del Sambuco
Lago del Sambuco

Mit jedem Höhenmeter abwärts wird es spürbar wärmer.

Val Laviz: Fusio
Val Laviz: Fusio

Wir erreichen Bignasco. Ab hier gibt es eine Radroute bis an den Lago Maggiore, den wir am späten Nachmittag erreichen. Dadurch wird die Suche nach einer Unterkunft eine kleine Geduldsprobe. Es ist Ferienzeit und ein Musikfestival findet gerade in dieser Woche statt.

Zieleinlauf am Lago Maggiore
Zieleinlauf am Lago Maggiore (Daniel und Felix)
Zieleinlauf am Lago Maggiore
Zieleinlauf am Lago Maggiore (Albi)

Daniel lässt es sich nicht nehmen und springt in den See. Bei der Hitze eine schöne Abkühlung.

Platsch!
Platsch!

Wir finden nach langem Suchen mit Hilfe von booking.com etwas in Zentrumsnähe. Essen können wir dort auch. Danach ein kleiner Bummel in die Stadt. Alles ist gut.

Transalp Finisher
Transalp Finisher: Felix, Albi, Daniel (v.l.n.r)

Locarno

  • Ristorante Stella: Via G. Mantegazza 5, 6600 Locarno, Schweiz – Tel. ++41 (0) 917512135

Hotels am Lago Maggiore

Nach unseren Erfahrungen sollte man besser im Voraus buchen. Das Portal lago-maggiore.de ist dazu gut geeignet.

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


Fazit

Transalp an den Lago Maggiore – mal etwas anderes!

Lago Maggiore
Lago Maggiore
Locarno
Locarno

Daniel Bolender hat diesen Alpencross sehr gut vorbereitet. Nur an wenigen Stellen sind wir unterwegs von der geplanten Route abgewichen. Die erste Etappe ist etwas ganz Besonderes. Wann kann man schon an einem Tag mit dem Mountainbike durch vier Länder fahren? Start in Deutschland, dann durch Österreich, die Schweiz und schließlich Bergankunft in Liechtenstein. Das hat was. Ebenso war der Liechtensteiner Höhenweg für mich ein Erlebnis, auch wenn wir viel geschoben haben. Die folgenden Übergänge über den Kunkelspass, Glaspass und Tomülpass zeigen einen guten Querschnitt dessen, was man bei einem Alpencross durch die Schweiz erleben kann.
Der Lukmanier ist ein bekannter Straßenpass. Darauf folgt direkt der schwere Passo dell’Uomo. Dieser gibt einen kleinen Vorgeschmack auf den Hammer des letzten Tages. Auf den Passo del Narét muss man sich mental vorbereiten. 600 Höhenmeter Schieben und Tragen wollen bewältigt sein. Aber was wäre die Alternative gewesen? Ab Airola könnte man dem Verlauf des Ticino folgen, der bei Bellizona in den Lago Maggiore fließt. Dabei würde man sich das lärmerfüllte Tal mit der Gotthard-Autobahn, der Bahnlinie und weiteren Straßen teilen müssen. Diese Variante bleibt als Alternative, wenn der hochalpine Passo del Narét nicht passierbar ist.
Über den Passo del Narét gelangt man über das Maggiatal direkt an den Lago Maggiore. Insgesamt eine schöne Strecke, die einem Alpencross mit dem Mountainbike würdig ist.

Wer noch weitere Informationen benötigt, wird bei Daniel Bolender fündig: www.alpen-biken.de


Rückreise

Abschied am Bahnhof Locarno und Rückreise mit der Bahn
Abschied am Bahnhof Locarno

Entspannte Heimreise mit der Bahn

Für die An- und Rückreise hatte ich komplett auf die Nutzung meines Autos verzichtet. Mit der Bahn bin ich zu Daniel gefahren, wir zusammen mit seinem Auto zum Start in Lindau. Die Rückfahrt nach Hause konnte ich an einem Tag komplett mit der Bahn erledigen. Das war zwar mit einigem Umsteigen verbunden und einen Anschlusszug habe ich unterwegs verpasst – alles in allem für mich aber trotzdem sehr entspannend. Auf dem Weg zurück durch die Alpen konnte ich so die Reise rekapitulieren und dadurch richtig in mich aufnehmen.