Mit Hüttenübernachtung in La Baita
Beispiel für eine 6-Tage-Variante der Albrecht-Route gefahren als Rucksacktour. Das Wetter spielt nicht immer mit. Auch das muss man einkalkulieren. Rückreise ohne Shuttle, sondern mit Rad und Regionalbahnen. Auch ein Erlebnis, wenn man es als Teil der Reise auffasst. Dokumentiert auch im Transalp Roadbook 1 - Die Albrecht-Route
Strecke:
Garmisch- Fernpass - Landeck - Tobadill - Ischgl - Bodenalpe - Fimberpass - Scuol - Pass da Costainas - Münstertal - Val Mora - Bormio - Le Prese - Valle di Rezzalo - Passo Gavia - Pezzo - Passo Tonale - Val di Sole - Dimaro - Madonna di Campiglio - Passo Bregn de l'Ors - Passo Ballino - Gardasee
Länge: 401 km
Höhenmeter: ca. 9.970 hm
Etappen: 6
Übersichtskarte
magenta: Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: Hauptroute
Übersicht der Etappen
1. Tag: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen - Ehrwald - alter Fernpass - Schloss Fernstein - Nassereith - Strad - Imst - Schönwies - Zams - Landeck
2. Tag: 37,9 km, 1514 hm
Landeck - Perfuchs - Perfuchsberg - Tobadill - Vordergiggl - Giggler Tobel - Frodenegg - See - Sesselebene - Kappl - Ebene - Ischgl - Bodenalpe
3. Tag: 61 km, 2058 hm
Bodenalpe - Fimberpass - Vna - Sent - Scuol - S-charl - Pass da Costainas - Lü
4. Tag: 76,3 km, 1790 hm
Lü - Tschierv - Fuldera - Val Mora - Lago Cancano - Torri di Fraele - Bormio - Le Prese - Val di Rezzalo - La Baita
5. Tag: 82,9 km, 2550 hm
La Baita - Passo dell' Alpe - Gaviapass - Pezzo - Passo Tonale - Ossana - Dimaro - Madonna di Campiglio
6. Tag: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio - Val d'Agola - Passo Bregn de l'Ors - Passo del Gotro - Albergo Brenta - Val d'Algone - Stenico - Ponte Arche - Cure - Passo Ballino - Tennosee - Villa del Monte - Tenno - Deva - Riva - Torbole
Die Angaben zu Kilometern und Höhenmeter entsprechen den derzeit aktuellen Strecken der Albrecht-Route.
Höhenprofil
Wegeverteilung
Nachfahren der Tour
Wenn ihr die Tour individuell nachfahren wollt, gilt immer mein allgemeiner Haftungsausschluss - siehe hier.
Weiterhin ist folgendes verfügbar: GPS-Tracks, Kartenscans, TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte, Transalp Roadbook: im Webshop
Die Daten sind enthalten in der klassischen 7-Tage Albrecht-Route (Hinweise zur 6-Tage Variante gibt es natürlich jeweils.)
Die GPS-Daten etc. entsprechen jeweils dem aktuellen Stand der Albrecht-Route.
Landkarten
KOMPASS: Digitale Karte Über die Alpen, Digitale Karte Schweiz, Wanderkarten: WK 5, WK 35, WK 41, WK 42, WK 072, WK 73, WK 94, WK 98, WK 101
Übersichtskarte: Kompass: Straßenkarte 358 Tirol - Trentino
Karte bei Amazon bestellen durch Klicken auf die jeweilige Nummer
Tourplanung, Tourführung:
Andreas Albrecht
gefahren von: Andreas Albrecht, Sascha Braune, Dirk Kersken, Jürgen Heigl, Jürgen Schottenhamml, Oliver Block, Stefan Matter
Tourbericht
Autor: Jürgen Schottenhamml
Fotos
Damit es authentisch ist, habe ich bei der Streckendokumentation überwiegend die Originalbilder unserer Gruppe verwendet. Man hat halt nicht immer super Sonnenschein auf einer Transalp. Wer auch die sonnigen Seiten auf wirklich jeder Etappe der Albrecht-Route sehen will, schaut dort hinein in den Tourbericht.
Tourbericht
Die Notwendigkeit realisiert sich über den Zufall.
Hegel (1770-1831)
6-Tage-Variante: Mit Hüttenübernachtung in La Baita
Wenn man zum Beispiel das einmalige Flair der Hüttenübernachtung in La Baita erleben will, kann man die Albrecht-Route abkürzen. Außerdem sind manche lieber nur 6 Tage unterwegs. Auch dann ist das eine erprobte Alternative. Der Unterschied zur 7-Tagesroute ist einfach folgender. Am 4. Tag fährt man nach dem Passieren der beiden Stauseen Lago di San Giacomo di Fraele und Lago di Cancano hinunter nach Bormio. Das ist ganz einfach zu finden. An den Türmen Torri di Fraele sieht man schon die Serpentinenstrecke hinunter in Richtung von Bormio, wie auf dem Bild zu sehen ist. In Bormio fährt man dann weiter das Tal hinab bis Le Prese. Hier beginnt die Auffahrt ins Val di Rezzalo. Beschrieben ist das hier in diesem Tourbericht.
In den GPS-Daten, Kartenscans etc. sind sowohl die 7-Tages als auch die 6-Tagesvariante enthalten.
Jeder ist natürlich frei in seiner Entscheidung, die Route auch anders aufzuteilen, um sie in nur 6 Tagen zu absolvieren.
Torri di Fraele: Blick auf Serpentinenstrecke - in Richtung Bormio ist man auf der 6-Tage-Route
Was für die Hüttenübernachtung auf La Baita spricht?
La Baita liegt etwas oberhalb der Kirche San Bernardo im Val di Rezzalo, wie im Bild von der Terrasse aus gut zu sehen ist
1. Tag: Garmisch - alter Fernpass - Landeck
Strecke: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen - Ehrwald - alter Fernpass - Schloss Fernstein - Nassereith - Strad - Imst - Schönwies - Zams - Landeck
- 4 %: Straße
- 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-ALR-Garmisch-Landeck.gpx
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Begonnen hatte alles am Gardasee im April 2006. Schon seit Sommer 2005 spielte ich mit dem Gedanken, eine Transalp zu fahren, war mir aber nicht sicher, welchen Schwierigkeitsgrad ich konditionell und technisch wählen sollte. Da war das Angebot von Andreas Albrecht, das Gardasee Trainingscamp, genau richtig : Nach den 4 Tagen am Gardasee war mir klar, dass ich seine Albrecht-Route mit genügend Training schaffen kann, und freute mich schon auf die Tour mit Andreas, Dirk, Oliver und Sascha, die wie ich bei dem Camp dabei waren. Der Tag der Entscheidung war da. Nach einer kurzen Nacht fuhr ich um 6:30 los, Richtung Garmisch, voller Erwartung auf die Transalp. Das Wetter verschlechterte sich zusehends, je weiter ich nach Süden kam. Endlich, Ankunft am vereinbarten Treffpunkt, der Parkplatz des Bahnhofs. Sascha war schon da und baute sein Bike zusammen. Nach und nach trudelten Oliver, Dirk, Andreas, sowie die "Neuen", Jürgen und Stefan ein. Einen Regenschauer warteten wir noch ab, und starteten dann bei leichtem Nieselregen um 11 Uhr. Meistens auf dem Gehsteig ging es Richtung Ehrwald, der Regen wurde immer stärker.
Start bei Regen in Garmisch
Die Auffahrt zum Fernpass war die erste richtige Steigung, doch schnell ging es in den Wald auf einen Schotterweg, der uns mit teils kräftigen Steigungen richtig forderte. Am höchsten Punkt wurde es dann doch empfindlich kalt, und wir mussten das erste Mal unsere Ärmlinge und Beinlinge benutzen. Im Zick-Zack über Schotterwege ging es dann den Fernpass hinunter, nach einer kurzen Rast steuerten wir den schönsten Abschnitt der Via Claudia an, den legendären Singletrail über die Holzbrücke, mit atemberaubenden Tiefblicken. Der nasse Trail forderte volle Konzentration, machte aber tierisch Spaß. Schnell war der Talgrund erreicht, und wir hatten noch 20 km bis Landeck vor uns. Der leichte Regen hielt an, 5 gelbe Regenhüllen (Deuter Transalp Rucksack) und 2 orange (Vaude Alpin ) bewegten sich zügig Richtung Landeck. So ca. 10 km vor unserem Ziel erbarmte sich der Himmel, die Wolken rissen auf, der Regen hörte auf, und wir rollten im Trockenen zum Hotel Mozart. Nachdem wir uns aus unseren nassen Klamotten geschält hatten, ging es erst mal zum Duschen. Die 2 Stunden bis zum Essen verbrachten wir mit Schuhe trocken föhnen, nasse Klamotten im Heizungskeller aufhängen und Fahrräder waschen. Andreas hatte eine bessere Idee und stellte seine Schuhe zum Trocknen auf die Wiese vor dem Hotel, von hier aus hatte man schöne Ausblicke auf eine in der Sonne badende Blondine, die höchsten 50 g Stoff am Körper hatte. Das Essen entschädigte dann für so manchen Regenkilometer, 5 Gänge und ein anschließender Obstler sorgten für die nötige Bettschwere und Kalorienzufuhr.
Hinweis
Wir hatten an dem Tag nun wirklich kein tolles Wetter. Deshalb gibt es auch kaum Originalbilder. Da der erste Tag identisch mit der Albrecht-Route in 7 Tagen ist, wird man dort mit optischen Eindrücken fündig.
Übernachtungstipps:
- Landeck: Hotel Mozart, Nähe Bahnhof, Superkomfort, Schwimmbad, super Essen: www.mozarthotels.at, Tel.: 0043/5442/64 222, abschließbare Radgarage, Reinigungsgerät, Werkstatt und Trockenraum ........ sicher, sauber
2. Tag: Landeck - Tobadill - Ischgl - Bodenalpe
Strecke: 37,9 km, 1514 hm
Landeck - Perfuchs - Perfuchsberg - Tobadill - Vordergiggl - Giggler Tobel - Frodenegg - See - Sesselebene - Kappl - Ebene - Ischgl - Bodenalpe
- 32 %: Straße
- 55 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 9 %: Feldweg, Schotter
- 4 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-var-ALR-Tobadill-Ischgl.gpx
- im Falle schlechten Wetters kurze Strecke nach Ischgl
- am Giggler Tobel meist nasse Trailanteile, ggf. schieben
- ab See entlang der Paznaun-Talstraße bis Ischgl mit diversen Umfahrungen
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Der zweite Tag begann mit dichter Bewölkung, in der Nacht hatte es auch geregnet. Aufgrund der unsicheren Wettersituation entschloss sich Andreas, das Tagesprogramm umzustellen und die Etappe zu verkürzen. Statt über das Verwalltal und die Heilbronner Hütte sollte es nun über Tobadill nach Ischgl und dann hoch zur Bodenalpe gehen. Nach einem reichlichen Frühstück stiegen wir in unsere frisch getrockneten Funktionsklamotten und radelten, immer mit Blick auf die düsteren Regenwolken, Richtung Ischgl. Nach gerade mal 20 Minuten fing es das Tröpfeln an. Ein Bushäuschen diente uns als Unterstand, bis sich nach ca. ½ Stunde endlich der Regen verzog. Sanft stieg die Straße nach Tobadill an und endlich ließ sich die Sonne wieder blicken.
Panorama von Tobadill nach Grins mit Parseierspitze
In Tobadill war dann auch Schluss mit Teer, ein knackiger Anstieg auf einem Singletrail zwang fast alle vom Rad.
Anstieg nach Hintergiggl
Beim Almstüberl in Hintergiggl, das seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird, machten wir Rast, um uns auf den folgenden Trail vorzubereiten und den herrlichen Ausblick zu genießen.
Trail vom ehemaligen Almstüberl zum Giggler Tobel
Es folgte ein ruppiger, schmieriger Downhill mit engen Serpentinen, der sich bei diesen widrigen Bedingungen als fast unfahrbar präsentierte.
Giggler Tobel
Am Schluss ging es dann doch noch ein Stück zu fahren, und wir rollten nach See im Paznauntal hinunter.
Trailabschnitt kurz nach dem Giggler Tobel
Wiesenpfad bei Frödenegg
In See stärkten wir uns an einem kleinen Supermarkt mit Cola und Bananen, und wir freuten uns über das Wetter, das immer besser wurde. Die sanft ansteigende Landstraße von See nach Ischgl wurde dann mit kräftigem Gegenwind zur Geduldsprobe. Immerhin schafften wir es, die Teamwertung gegen die in Tobadill zeitgleich mit uns gestartete Gruppe aus dem Allgäu zu gewinnen, da Andreas kurz vor dem Zwischenziel Ischgl zum Endspurt ansetzte. Den kurzen Regenguss am Ortsanfang warteten wir in einer Tankstelle ab, anschließend ging es ins Zentrum, um Ersatzteile zu kaufen und unseren Kohlenhydratspeicher aufzufüllen. Es gab, mal wieder Nudeln, Apfelschorle sowie Pfannkuchensuppe zu wahrhaft exklusiven Preisen.
Ischgl: dort, wo die Seilbahn ist, geht es steil hinauf ins Fimbertal
Ischgl bietet im Sommer einen merkwürdigen Eindruck, massenhaft Hotels und Restaurants, von denen die meisten geschlossen sind. Im Fahrradgeschäft konnte Stefan noch ein Schutzblech, Dirk und ich je einen Tachomagneten erstehen (ich hatte meinen beim Waschen am Vortag mit scharfem Wasserstrahl aus der Halterung gespült). Dann ging es los in Richtung Bodenalpe. Spätestens nach 200 m verfluchten wir den Architekten dieses unverschämt steilen Weges. Ich kam zeitweise bei 20% Steigung nur durch Serpentinenfahren vorwärts. Doch bald waren 300 Höhenmeter geschafft, auf nur ca. 3 km. Die restlichen 300 Höhenmeter gingen dann recht zügig. Das Wetter wurde langsam wieder besser.
Schlussanstieg zur Bodenalpe
Nach der Ankunft auf der Bodenalpe bei Sonnenschein gab es erst mal ein Hefeweizen, und danach ein reichhaltiges Abendessen mit Suppe, Braten, wieder Nudeln und Nachtisch.
Prost nach der Tour: das haben wir uns verdient!
Übernachtungstipp
Bodenalpe (angenehmes Berghotel) www.bodenalpe.com Tel.: 0043-5444-5285
Inzwischen ist die Albrecht-Route für die Bodenalpe ein fester Bestandteil des Sommergeschäfts geworden und mich verbindet eine herzliche Freundschaft mit der Familie Walser.
3. Tag: Fimberpass, Pass da Costainas
Strecke: 61 km, 2058 hm
Bodenalpe - Fimberpass - Vna - Sent - Scuol - S-charl - Pass da Costainas - Lü
- 2 %: Straße
- 18 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 53 %: Feldweg, Schotter
- 27 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-ALR-Bodenalpe-Tschierv.gpx (bis Lü)
- ggf. weiterfahren bis Tschierv im Münstertal
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
In der Nacht hatte es wieder geregnet. Dicke Wolken hingen am Himmel und der Blick hoch zum Fimberpass war meistens durch Wolken oder Nebel versperrt.
Fimbertal
Nach dem Frühstück fuhren wir in leichtem Regen los, der bis zur Heidelberger Hütte nicht besser wurde.
Auf dem Weg passieren wir die grüne Grenze zur Schweiz
An der Heidelberger Hütte endete auch nach 450 Höhenmetern der recht ordentliche Schotterweg. Wir mussten uns auf die längste Schiebepassage der Tour mit knapp 400 Höhenmetern einstellen.
Heidelberger Hütte: lässt der Regen nach?
Start der Schiebepassage kurz nach der Heidelberger Hütte
Auf dem Plateau könnte man bei trockenen Bedingungen ein paar Meter fahren
Die "Ankunft am Fimberpass" sah dann anders aus als auf der Homepage von Andreas.
Fimberpass: die letzten Meter sind fahrbar
Gerade mal 4°C, Nieselregen und kräftiger Wind trieben uns in die restlichen Regenklamotten und den anspruchsvollen Trail ins Val Chöglias hinunter.
Fimberpass: Vorbereiten auf die Abfahrt
Singletrail ins Unterengadin
Während Dirk, Jürgen, Sascha, Andreas und Stephan den größten Teil gefahren sind, zogen Olli und ich das Schieben vor. Das Risiko war auf dem steilen, schmierigen Trail für meine Fahrkünste einfach zu groß (da muss ich nochmal hin, wenn es trocken ist). 600 hm tiefer bei der Alm Chöglias trafen wir wieder zusammen.
Alp Chöglias
Anschließend ging es über einen ruppigen Weg mit Tempo hinunter nach Griosch. Weiter ging es in Richtung Vna. Kurz vor dem Örtchen zweigt rechts ein toller Singletrail ab, der mit etlichen Stein- und Wurzelstufen hinunter bis zur Brücke geht, die uns zum alten Kurhaus führte.
Trail im Val Sinestra
Ein kurzer Gegenanstieg und eine lange anschließende Abfahrt brachte uns bis nach Sent im Unterengadin, ein wunderschönes Örtchen mit reichlich Häusern, die mit Sgraffito verziert sind. Die Muster werden dabei direkt in den Putz gekratzt. Und endlich Mittagspause!
Rast in Sent
Es gab mal wieder Nudeln, Apfelschorle, Rivella rot und Gulaschsuppe, wir hatten ja noch die 900 hm bis zum Pass da Costainas vor uns. Die Sonne kam wieder heraus und begleitete uns für den Rest des Tages. Gemütlich rollten wir nach dem Essen nach Scuol. Dort versorgten wir uns noch im örtlichen Supermarkt mit Riegeln und Bananen. Über eine atemberaubend hohe Brücke ging es über den Inn auf die Südseite des Engadin.
Innbogen in Scuol
Eine mäßig steile Straße führte uns durch ein malerisches Gebirgstal bis nach S-charl, einen alten Bergwerksort, in dem früher Silber gefördert wurde.
S-charl: am Dorfbrunnen finden sich alle wieder zusammen
Und es wurde immer schöner, der Weg führte weiter hoch bis zur Alp Astras, und wurde zu einem richtig geilen, sanft ansteigenden Singletrail, der uns in Windeseile bis zum Pass da Costainas brachte. Für mich war das der Top-Trail der Tour.
Traumtrail zum Pass da Costainas
Jürgen Schottenhamml am Pass da Costainas
Damit war der Tag, was Höhenmeter betrifft, erledigt. Wir konnten uns auf den anschließenden Downhill auf einer ausgewaschenen Forststraße freuen. Unsere Experten fuhren mal wieder alles runter, Olli und ich zogen bei 2 Passagen das Schieben vor. Wenig später rollten wir in Lü ein, mit Blick auf den König der Südtiroler Berge, den Ortler (3905m).
Lü mit Ortler
Mama Lü verwöhnte uns dann in der Pension Hirschen mit Bergen von Nudeln, Salat und Nachtisch (Strudel mit Vanillesoße). Wir ließen den Tag bei einigen Weizenbierchen ausklingen.
Übernachtungstipps
Lü
Pension Hirschen - Telefon: +41 81 858 51 81 http://hirschen-lue.ch/
Tschierv
Hotel Al Rom: Direkt an der Ofenpass-Straße gelegen. Bei Ankunft kann das Fahrrad gereinigt und über Nacht in der abschließbaren Bikegarage abgestellt werden. Wäscheservice (kostenpflichtig).
Hotel Al Rom in Tschierv im Münstertal
4. Tag: Val Mora, La Baita
Strecke: 76,3 km, 1790 hm
Lü - Tschierv - Fuldera - Val Mora - Lago Cancano - Torri di Fraele - Bormio - Le Prese - Val di Rezzalo - La Baita
- 5 %: Straße
- 38 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 45 %: Feldweg, Schotter
- 12 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-ALR-Bodenalpe-Tschierv.gpx (von Lü bis Tschierv)
- GPS-Track: 04-ALR-Tschierv-Grosio.gpx (von Tschierv bis Torri di Fraele)
- GPS-Track: 04-var-ALR-Torri-di-Fraele-Bormio.gpx (von Torri di Fraele bis Le Prese)
- GPS-Track: 05-ALR-Grosio-Pezzo.gpx (von Le Prese bis La Baita)
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Herrliches Wetter begrüßte uns am Morgen. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es erst mal bergab ins Münstertal. Ein Stück nach Osten und schon begann der Schotteranstieg in das traumhafte Val Mora, 600 hm am Stück. Jeder fand sein Tempo. Nach einer guten Stunde trafen wir uns an einer Alm wieder.
An der Alp Praveder gibt es eine Wasserstelle - perfekt, um zu warten, damit die Gruppe wieder zusammen kommt
Nächster Halt ist am höchsten Punkt, dem Döss Radond.
Dirk hat das leichteste Bike dabei und ist zuerst am Döss Radond
Wir wartetn, bis alle Mitglieder unsere Gruppe nach und nach eintrudelten.
Mittlerweile hatte sich auch eine Gruppe eines Alpencross Veranstalters genähert, die sich aber als recht inhomogen herausstellte. Während einige ihre überschüssige Energie beim Turnen mit den Bikes auf den herumliegenden Felsbrocken loswerden mussten (unter kräftigem Geläster unserer Gruppe), quälten sich noch etliche Nachzügler den Berg hinauf. Wir beeilten uns, um vor ihnen den Trail nach Italien zum Lago di Cancano zu fahren. Doch zunächst ging es auf traumhafter Piste leicht abfallend das Val Mora hinunter.
Val Mora
Später wird aus der Schotterpiste ein Wiesentrail.
Val Mora
Der Weg wird immer spannender.
Trail durch Krüppelkiefern im Val Mora
Streckenweise mussten wir schieben, aber der Rest war pures Vergnügen.
Val Mora - Trail durch die Schutthalden
Schließlich passieren wir am Passo Val Mora die grüne Grenze nach Italien und sind an den Stauseen oberhalb von Bormio.
Lago di Cancano
An einer sehr schön am Lago gelegenen Gaststätte kam dann die Enttäuschung, es gab nichts mehr zu essen! Kohlenhydrate mussten her, also nichts wie weiter. Aber zuerst mussten wir an den 2 Stauseen entlangfahren, die Straße war zwar recht langweilig und ziemlich befahren, die Ausblicke dagegen auf die Stilfserjochregion fantastisch.
Eindrucksvolle Aussicht am Rifugio Monte Scale
Nach einer kurzen Pause bei den Torri di Fraele ging es über den gleichnamigen Pass in unzähligen Serpentinen hinunter nach Bormio. Der Pass wurde übrigens für die Lastwagentransporte zu den Stauseen angelegt.
Torri di Fraele: Blick auf Serpentinenstrecke - in Richtung Bormio ist man auf der 6-Tage-Route
Vor Bormio noch fanden wir ein Restaurant, in dem wir unsere Apfelschorle und die heißbegehrten Nudeln bekamen. Von Bormio aus ging es dann erst mal bergab Richtung Sondrio. Die Strecke verläuft flussabwärts fast durchgängig auf schönen Radwegen entlang der Adda.
Sentiero Valtellina: perfekter Zubringer. Verläuft inzwischen fast durchgängig als Radweg abseits der Straße von Bormio bis an den Comer See.
Vom Radweg zwischen Aquilone und Le Prese sieht man noch die Spuren des gewaltigen Bergrutsches im Tal der Adda, der im Jahr 1987 dazu führte, dass der Gaviapass asphaltiert wurde, da die normale Zufahrt nach Bormio verschüttet war.
Valdisotto bei Aquilone: Stelle des katastrophalen Val Pola-Bergsturzes vom 28. Juli 1987 (detaillierte Infos dazu hier)
Der übliche starke Gegenwind in den Nachmittagsstunden ließen unsere Windschattenfahrerei dann doch auseinanderfallen. Bei der Ankunft in Le Prese war ich dann ziemlich platt, und hatte wenig Lust auf die folgenden 850 hm zu unserer Hütte im Val Rezzalo. Eine Rast tut not.
Le Prese
Wir rasteten in dem typisch italienischen Dorf an der Bar "Ai Cacciatori". Die ist jeden Tag von frühmorgens bis spätabends geöffnet und wird von den Einheimischen ordentlich frequentiert. Das konnten wir feststellen, als wir Kräfte für den Schlussanstieg des heutigen Tages sammelten.
Die ersten 500 hm auf Teer bis Fumero waren dann doch in gut einer Stunde geschafft.
Auffahrt von Le Prese nach Fumero
Bei der anschließenden Schiebepassage (15% Steigung auf groben Steinplatten, da schiebt es sich genauso schnell wie es sich fährt) traf ich mich wieder mit Olli und Sascha. Die Hütte "La Baita" entpuppte sich als sehr liebevoll hergerichtete Alm, mit einem schönen Gastraum und einfachen, aber neuen und sauberen Schlafzimmern. Der Wirt Alessandro begrüßte uns herzlich und verwöhnte uns mit Salat, Nudeln, Nachspeise, Käse und Schnaps.
Übernachtungstipp:
- La Baita: Telefon: +39 340 795 3688 (Alessandro spricht deutsch), www.rezzalovacanze.com
La Baita liegt etwas oberhalb der Kirche San Bernardo
Danke caro amico Alessandro für das Paradies, dass du mit La Baita geschaffen hast!
5. Tag: Königsetappe - Passo dell'Alpe, Gaviapass, Passo Tonale, Madonna di Campiglio
Strecke: 82,9 km, 2550 hm
La Baita - Passo dell' Alpe - Gaviapass - Pezzo - Passo Tonale - Ossana - Dimaro - Madonna di Campiglio
- 31 %: Straße
- 18 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-ALR-Grosio-Pezzo (von La Baita bis Pezzo)
- GPS-Track: 06-var-ALR-Tonalina.gpx (von Pezzo bis zur Tonalestraße)
- GPS-Track: 06-var-ALR-Passo-Tonale.gpx (von Tonalestraße über Passo Tonale bis Fucine)
- GPS-Track: 06-ALR-Pezzo-Madonna.gpx (von Fucine bis Madonna di Campiglio)
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Der Tag begann schrecklich für mich. Ich hatte gerade mal eine Stunde geschlafen, und das vor der Königsetappe. Laut Andreas ein paar Kilometer weniger als gestern, und ein paar Höhenmeter mehr. Es wurden dann mehr als 2500 hm und knapp 90 Kilometer! Doch die Kameraden munterten mich auf und sparten nicht mit guten Ratschlägen (Streichhölzer zwischen die Augenlider). Nach 5 Tassen Kaffee und einem reichhaltigen Frühstück verabschiedeten wir uns von Alessandro. Nach einer kurzen Einrollstrecke folgten die ersten steilen Rampen.
Serpentinen der alten Militärpiste
Mit Fahren war recht bald Schluss. Ein steiler, steiniger Weg zwang uns zum Schieben, was für die nächsten 400 Höhenmeter mehr oder minder anhielt.
Schieben bis zum ersten Plateau bei Saleit
Saleit: kurze fahrbare Abschnitte
Der Talschluss war dann auch der Passo del Alpe (2463 m). Die letzten paar Meter sind wieder fahrbar.
Trail am Passo dell'Alpe
Das obligatorische Beweisfoto am Pass.
Über einen tollen Trail ging es hinunter zur Nordrampe des Gaviapasses. Hier warteten noch ca. 350 hm bis zum Pass auf uns, die wir, jeder in seinem Tempo, zügig hinter uns brachten. Im Gegensatz zum einsamen und stillen Val Rezzalo war hier die Hölle los. Massen von Motorrädern jagten knapp an uns vorbei den Berg hinauf, das war echt nervig.
Ponte dell'Alpe an der Gaviapass-Straße
Schöne Ausblicke gab es allerdings auf die gewaltigen Gletscher und umliegenden Dreitausender.
Dosegu-Gletscher vom Rifugio Berni aus zu sehen
Auf dem Pass war es dann ziemlich voll, Heerscharen von Radfahrern stärkten sich nach der langen Auffahrt, wir beeilten uns, nach einer kurzen Rast schnell wieder loszufahren.
Gaviapass: Rast am Rifugio Bonetta
Nach dem Umbau in den 1990er Jahren präsentierte sich die Südrampe jetzt asphaltiert, wir konnten die 1300 hm bergab bis Pezzo zügig zurücklegen, mit guter Sicht auf die Adamello-Gruppe.
Bei der Abfahrt hat man tolle Ausblicke auf die Adamello-Presanella-Gruppe
Kaum waren wir unten, stand schon die nächste Bergauf-Passage auf dem Programm, der Passo de Tonale mit 500 hm, leider auch eine Hauptstraße mit entsprechendem Verkehr.
Ponte di Legno: hier beginnt die Auffahrt zum Passo Tonale auf der Straße
Oben auf dem Pass genehmigten wir uns erst mal einen Cappuccino.
Passo Tonale: rechts vom Schild ist gleich die Kaffeestube
Weiter ging es talabwärts über einen tollen Forstweg mit etlichen kleinen Sprüngen hinunter nach Dimaro.
Abfahrt auf der alten Tonalestraße (Schotterpiste) in Richtung Baita Velon
In Dimaro setzte erst mal die Suche nach einem ordentlichen Restaurant ein. Für die noch anstehenden 900 hm hinauf nach Madonna di Campiglio wollten wir uns mit Nudeln und nicht mit Sandwiches stärken. Schließlich fanden wir eine Pizzeria. Zusammen mit einem Powerbar als Vorspeise und einer Apfelschorle zum hinunterspülen fühlten wir uns fit genug für die letzte Etappe. Im Val Meledrio verläuft der Schotterweg, der bis hoch zur Malga Mondifra führte.
Pfad entlang des Canyons des Torrente Meledrio
Steigungen von 7 bis 15% forderten noch mal alles von uns. Ab der Hälfte zog ich allerdings das Schieben vor, da auch Regen einsetzte, der immer heftiger wurde. Ein Blitz schlug vielleicht gerade mal 150 m entfernt von uns ein. Bei Dauerregen liefen wir im Hotel Arnica ein und konnten unsere Klamotten erst mal im riesigen Heizungskeller des Hotels aufhängen. Mit den trockenen Klamotten mussten wir dann nur noch über die Straße in unser Restaurant, um die wohlverdienten Pizzen und Nudeln zu genießen. Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen und die Abendsonne leuchtete. Danach hatten wir noch einen unterhaltsamen Abend in der Hotelbar, bei der wir unsere Flüssigkeitsbilanz des Tages mit Hefeweizen wieder ausgleichen konnten.
Zum Abendessen ein paar Meter gegenüber ins Hotel Ariston
Übernachtungstipps
Madonna di Campiglio
Hotel Arnica
38086 Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa 32
tel 0039-0465-442227
Chef ist Matteo, mitten im Zentrum, Supermarkt in der Nähe
Die Albrecht-Route ist inzwischen in Madonna di Campiglio im Sommergeschäft ein schöner Nebenerwerb, nicht nur für das Hotel Arnica
Hotel Vidi
Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa, 50
TEL: 0039-0465-443344
Bed and Breakfast, mit Sauna und Restaurant, zentral gelegen, Supermarkt in der Nähe
Garage, Möglichkeit für Reparaturen und Bikewäsche, Wäscheservice für Bikeklamotten
Garni dello Sportivo
Madonna di Campiglio, Via Pradalago, 29
Tel.: 0039-0465-441101
Im Zentrum von Madonna di Campiglio, an der Seilbahn Pradalago. Sehr gutes Frühstücksbuffet. Sichere Bike-Garage. Wäsche-Service.
Famiglia Stefani
6. Tag: Die Belohnung - bei schönem Wetter zum Gardasee
Strecke: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio - Val d'Agola - Passo Bregn de l'Ors - Passo del Gotro - Albergo Brenta - Val d'Algone - Stenico - Ponte Arche - Cure - Passo Ballino - Tennosee - Villa del Monte - Tenno - Deva - Riva - Torbole
- 27 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 31 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 07-ALR-Madonna-Torbole.gpx
Übersichtskarte
magenta: damals gefahrene Variante 6 Tage mit Hüttenübernachtung La Baita
schwarz: aktuelle Hauptroute
Aktuelles Höhenprofil
Wunderschönes Wetter begrüßte uns am Morgen. BeimFrühstück lernten wir, was es heißt, sich gegen eine andere hungrige Bikergruppe am Frühstücksbuffet durchzusetzen. Zum Glück hatte das Hotel immer neue Highlights in scheinbar unbegrenzten Mengen zu bieten. So wurden alle doch noch satt.
Schönes Wetter beim Start zur letzten Etappe
Nach einem kurzen Fahrradcheck ging es dann sanft bergab, bis wir in einem Waldweg eintauchten. Kurze Zeit später standen wir am Rifugio Cascate vor dem Wasserfall, ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Cascata di Mezzo - Rifugio Cascate
Nach einer kurzen Rast waren erst mal wieder 400 hm am Stück zum Lago d'Agola angesagt.
Lago d'Agola
Am malerischen See stärkten wir uns bei herrlichem Wetter erst mal mit ein paar Riegeln, bevor wir den steinigen, zunächst völlig verblockten Anstieg zum Bärenpass in Angriff nahmen. Aber vorher schickten wir noch einige hochmotivierte Biker mit "alles fahrbar" in die Steinwüste, wo sie nach wenigen Metern doch zum Absteigen gezwungen wurden.
Schiebepassage auf der Wiese
Der Anstieg zum Bärenpass entpuppte sich zuerst als sehr steile Almwiese, die dann in einen ebenso steilen, schmalen Wurzelweg überging. Sascha hätte am liebsten sein Bike weggeschmissen, der Trail forderte selbst beim Schieben volle Konzentration.
Gleich geschafft! Nur noch weniger Meter bis zum Bärenpass
Passo Bregn de l'Ors oder Bärenpass
Doch die Schieberei wurde dann oben mit einem Spitzentrail abwärts belohnt.
Trail vom Passo del Gotro zur Malga Movlina
Rasant ging es im Val Algone abwärts ins Sarcatal. Auf dem Weg nach Stenico blies uns der Gegenwind ins Gesicht. Dort machten wir erst mal eine kurze Rast am Brunnen. Ich wechselte mal wieder die Bremsbeläge und dann stand uns nur noch der Anstieg zum Passo Ballino bevor. Da zog sich unser Feld recht auseinander. Auf der Passhöhe fanden wir uns wieder zusammen.
Passo Ballino: der Gardasee liegt nahezu 700 Höhenmeter tiefer
Vom Passo Ballino ging es dann nur noch bergab. Schnell war der Tenno-See passiert und über die alte Straße nach Riva ging es flott in Serpentinen hinunter.
Lago di Tenno in seiner ganzen Pracht
Und dann sahen wir das erste Mal den Gardasee von oben.
Sechs Tage nach dem Start in Garmisch am Lago di Garda
Lago in Sicht - der rechte Anlass für ein Gruppenbild
Ein letzter Stopp für ein Gruppenfoto, und wenige Minuten später rollten wir am Ufer des Gardasees in Riva ein.
Riva
Nach etlichen Erinnerungsfotos machten wir uns auf das letzte Stück Weg.
Entlang des Gardasees nach Torbole
Der Uferweg ist das beliebte Geschicklichkeitsfahren von Riva nach Torbole. Endpunkt der Transalp ist an der Strandbar. Dort wartete dann auch der letzte Höhenmeter auf uns, die Treppe zur Terrasse. Jetzt erst mal ein Weizen.
Ankunft in Torbole
Und für Jürgen und Sascha ging's mit den Erfrischungen im Hotelpool weiter.
Prost!
Übernachtungstipps
Torbole
Villa Stella: Via Strada Granda, 104 - 38069 Torbole Tel + 39 0464 505354, www.villastella.it
Villa Stella in Torbole
Aktivhotel Santalucia Via Santa Lucia 6, (Gps Via Pontalti), I-38069 TORBOLE SUL GARDA (TN), Tel.: 0039-0464-505140, www.aktivhotel.it
Rückreise per Rad und Bahn
Nachdem es am Freitagabend noch geregnet hatte, war für den Samstag nichts Gutes vorauszusehen. Doch der Wettergott hatte ein Erbarmen, blauer Himmel und sommerliche Temperaturen machten uns, Andreas, Sascha, Stefan und mir, den Abschied schwer. Jürgen, Oliver und Dirk blieben noch am Gardasee, um mit ihren Frauen noch ein paar Tage in südlicher Sonne zu verbringen. Wir restlichen machten uns über Nago auf den Weg nach Rovereto, nicht ohne vorher in der Cantina Valli di Zugna in Mori noch eine Flasche Rosso Reale (mmh!!!) einzupacken. Der Rucksack wog jetzt 7,5 kg, was soll's. Die Räder wurden in den Zug gepackt, und wir konnten uns es erst mal bequem machen. Am Brenner war dann schnelles Aussteigen angesagt, die Trinkflaschen noch rasch gefüllt, und unser Bahnvierer startete zum Downhill nach Innsbruck. Je nach vorhandener Kraft wurde die Führungsarbeit verteilt, im Windschatten bei Gegenwind kamen wir auf der Geraden auf ca. 30 km/h, in den Gefällestrecken bis über 50 km/h. Nach exakt 66 Minuten war Innsbruck-Hauptbahnhof erreicht, wo die Mannschaft gleich den M-Preis enterte, und mit Wurstbroten und Hähnchensandwich, Andreas sogar mit einem ½ Hähnchen wieder erschien. Bei der anschließenden Zugfahrt wurde alles in Windeseile verzehrt. In Garmisch war dann die Fahrt zu Ende, aber schon beim Einladen des Bikes war für mich klar: Nächstes Jahr gibt es wieder eine Transalp! Es war ein einzigartiges Erlebnis. Eine homogene und gutgelaunte Gruppe und ein souveräner Andreas, der in jeder Situation alles im Griff hatte und stets motivierende Worte fand, wenn die Steigung mal wieder etwas länger andauerte, machten diese Transalp zu einem großen Vergnügen!
Konkret sieht die Rückfahrt per Bike und Bahn so aus:
Strecke in zwei Abschnitten: ca. 60 km, ca. 300 hm
- mit dem Rad von Torbole nach Rovereto: ca. 20 km, ca. 300 hm
Radweg ist sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen
GPS-Track: Radweg-Torbole-Rovereto.gpx
Download: hier klicken - mit dem Regionalzug bis Brenner, ggf. mit Umsteigen in Bozen
- mit dem Rad vom Brenner - Innsbruck: ca. 39 km, ca. 10 hm
GPS-Track: Brenner-Innsbruck.gpx
Download: hier klicken
bei schlechtem Wetter mit Regionalzug bis Innsbruck - per Regionalzug z.B. Innsbruck - Garmisch - München
- per Regionalexpress oder ICE weiter nach Hause
Blick von Nago zurück auf den Gardasee
Übersichtskarte Radweg Torbole - Rovereto
Übersichtskarte Brenner - Innsbruck
Shuttle, Gepäck:
Folgende deutschsprachige Anbieter organisieren einen Rücktransport vom Gardasee und auf Anfrage teilweise auch einen individuellen Gepäcktransport auf der Strecke
- www.bikeshuttle.it: mit Sitz in Mals am Reschenpass - Tel: 0039-320-3114552
- www.bikeshuttle.at: mit Sitz in Nauders am Reschenpass, TRANSALP-HOTLINE: 0043-664-1217050
Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: 0043-676-6877008
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll. Sie sind in der Sommersaison schnell ausgebucht.
Außerdem gibt es direkt vor Ort in Torbole noch folgenden Anbieter:
- Shuttle Express Andre Conti (spricht sehr gut deutsch) - Kleinbus für 8 Personen mit Klimaanlage, auch Transalpshuttle:
Sitz: Torbole sul Garda - Tel.: +39 329 1635392
Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern
Da sollte man sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen.