Mit dem Mountainbike über die Alpen
Der Klassiker: Transalp auf der Albrecht-Route
Strecke
Garmisch- Fernpass – Landeck – St. Anton – Verwalltal – Galtür – Ischgl – Fimberpass – Scuol – Pass da Costainas – Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Grosio – Val Rezzalo – Passo Gavia – Pezzo – Montozzo-Scharte – Val di Sole – Madonna di Campiglio – Passo Ballino – Gardasee
Länge: ca. 469 km
Höhenmeter: ca. 12.000 hm
Etappen: 7, Hinweise zu Varianten bei den einzelnen Tagesberichten
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004 (siehe die Detailkarten bei den Tagen 1 bis 7)
Hinweis
Basis des Tourberichts in Text und Bild ist die Ur-Route, wie ich sie im Jahr 2004 gefahren bin. Seitdem hat sich die Albrecht-Route zu meiner Überraschung und Freude zum Dauerbrenner in der Transalp-Szene entwickelt.
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Die grundsätzliche Einteilung der Etappen hat sich bewährt und wurde im Laufe der Jahre nur geringfügig verändert. Ansonsten habe ich immer wieder die Route überprüft und an den Stellen angepasst, wo man sie verbessern kann. Einerseits werden neue Wege gebaut, andererseits habe ich gezielt danach gesucht, Straßenpassagen verschwinden zu lassen, zugunsten von Schotterpisten oder noch besser Trails. Änderungen an der klassischen Route habe ich sehr behutsam vorgenommen. Auf den Übersichtskarten der einzelnen Etappen kann man sich die Unterschiede anschauen. Der Vergleich der Höhenprofile zeigt die Entwicklung der Albrecht-Route. Die Ergebnisse resultieren aus meinen Recherchen zur Version v2 der Albrecht-Route, die von mir im Internet dokumentiert wird.
Die Ergebnisse der laufenden Recherchen sind in diesen Bericht eingeflossen, der den aktuellen Stand dokumentiert.
Übersicht Etappen der Hauptroute mit Hinweisen auf Varianten
1. Tag: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald – alter Fernpass – Schloss Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck
– Variante: Biberwier
2. Tag: 76,6 km, 2262 hm
Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe
– Variante: Tobadill – Ischgl
3. Tag: 64,3 km, 2063 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv
– Variante: St. Maria im Münstertal
4. Tag: 77,7 km, 1370 hm
Tschierv – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
– Variante: Torri di Fraele über Bormio
5. Tag: 46,6 km, 2183 hm
Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gavia-Pass – Pezzo
– Variante: Passo Foppa/Mortirolo
6. Tag: 60,3 km, 2169 hm
Pezzo – Case di Viso – Montozzo-Scharte – Lago di Pian Palu – Pejo – Fucine – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio
– Variante: Passo Tonale
7. Tag: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Passo del Gotro – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Cure – Passo Ballino – Tennosee – Villa del Monte – Tenno – Deva – Riva – Torbole
– Variante: Sarcatal
Vergleich Höhenprofile der aktuellen Albrecht-Route mit der Ur-Route 2004
Nachfahren der Tour
Folgendes ist im Webshop verfügbar:
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- Finisher Bikeshirt
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
Transalp Roadbook 1– im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Verlag
Ur-Route gefahren vom 5.-11. September 2004
Team Ur-Route v.l.n.r.: HaPe (Ulm – bis 3. Tag), Reiner (Arnstadt), Olaf (Mainz), David (München), Matze (Gräfenroda), Uli (Gelnhausen) †, Andreas (Gotha), Christian (Deggendorf)
Prolog
Und am Ende sind es nicht die Jahre in deinem Leben, die zählen. Es ist das Leben in deinen Jahren.
Abraham Lincoln (1809-1865)
Vorbemerkung: Diesen Originalbericht habe ich kurz nach der „Erstbefahrung“ der Albrecht-Route geschrieben. Ich habe ihn soweit als möglich unverändert gelassen. Das hat einerseits historische Gründe, andererseits spiegelt er den Geist der Albrecht-Route, nach meinem Empfinden, gut wider.
Die Fotos stammen überwiegend von der ersten Befahrung. Ich habe sie sparsam ergänzt an den Stellen, wo ich kein Bildmaterial zur Verfügung hatte.
Meine erste Transalp bin ich im Jahre 1994 gefahren. Danach kamen Jahre des Ausprobierens und des Suchens nach einer optimalen Route. Seit dem Jahr 2000 war ich auf der richtigen Fährte, Jahr für Jahr, Tour für Tour. 4 Jahre später, im September 2004, war ich endlich zufrieden.
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Alles passt zusammen. Die Strecke, die Truppe, das Wetter – alles spielt mit. 7 Tage Sonnenschein, stahlblauer Himmel und nicht zu heiß, besser kann es gar nicht sein. Ich hatte mich im Vorfeld, mit einem Augenzwinkern, sogar an den Mondphasen orientiert, um den richtigen Zeitpunkt für die Transalp festzulegen. Wir sind am Ende einer Vollmondphase losgefahren. Da ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es eine Schönwetterphase gibt.
In die Route habe ich alle Highlights einbauen können, die ich in den letzten Jahren befahren habe. Viele Mountainbiker haben seitdem Anregungen aus meinen Tourberichten aufgegriffen und sind verschiedene Varianten meiner Transalps ab Garmisch nachgefahren. Rückmeldungen aus dem Internet und aus den Hotels an den Etappenorten bestätigen mir das immer wieder. Zunächst war ich erstaunt über die Resonanz, dann natürlich erfreut, dass so viele „meine“ Touren nachfahren.
Möglicherweise liegt das an meiner Einstellung zum Mountainbiken in den Alpen. Ich will möglichst viel fahren können, gerade im hochalpinen Bereich. Die Schiebepassagen sollen sich in Grenzen halten. Bikegeschleppe, besonders bergab, finde ich nervig. Das geht offenkundig vielen so. Außerdem habe ich darauf geachtet, für den Fall schlechten Wetters eine alternative Route zu haben, auf der die Transalp weitergehen kann. Zum Glück habe ich diese selten gebraucht.
Transalp Roadbook in Papierform und als eBook (16. Auflage 2022)
1. Tag: Fernpass
Strecke: 76,5 km, 904 hm
Garmisch-Partenkirchen – Ehrwald – alter Fernpass – Schloss Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck
- 4 %: Straße
- 49 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-ALR-Garmisch-Landeck.gpx
siehe auch Variante Biberwier: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf der Übersichtskarte, kein separates Höhenprofil notwendig
- GPS-Track: 01-var-ALR-Biberwier.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
2. Tag: Verwalltal
Strecke: 76,6 km, 2262 hm
Landeck – St. Anton am Arlberg – Verwalltal – Heilbronner Hütte – Galtür – Ischgl – Fimbertal – Bodenalpe
- 16 %: Straße
- 38 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 39 %: Feldweg, Schotter
- 7 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-ALR-Landeck-Bodenalpe.gpx
siehe auch Variante über Tobadill: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 02-var-ALR-Tobadill-Ischgl.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
3. Tag: Königsetappe über den Fimberpass und Pass da Costainas
Strecke: 64,3 km, 2063 hm
Bodenalpe – Fimberpass – Vna – Sent – Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv
- 2 %: Straße
- 20 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 53 %: Feldweg, Schotter
- 25 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-ALR-Bodenalpe-Tschierv.gpx
siehe auch Variante nach St. Maria im Münstertal: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 03-var-ALR-StMaria.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Es ist in der Tat eine ordentliche Aufgabe, die heute vor uns liegt. Der Alpenhauptkamm wird zweimal bezwungen. Das sollte man nur bei gutem Wetter riskieren.
4. Tag: Val Mora, Passo di Verva
Strecke: 77,7 km, 1370 hm
Tschierv – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Grosio
- 10 %: Straße
- 17 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 62 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-ALR-Tschierv-Grosio.gpx
siehe auch Variante ab St. Maria im Münstertal und ab Torri di Fraele über Bormio: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 04-var-ALR-StMaria-PraVau.gpx
- GPS-Track: 04-var-ALR-Torri-di-Fraele-Bormio.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
5. Tag: Val di Rezzalo, Gaviapass
Strecke: 46,6 km, 2183 hm
Grosio – Le Prese – Fumero – Val di Rezzalo – Passo dell‘ Alpe – Gaviapass – Pezzo
- 35 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 20 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 05-ALR-Grosio-Pezzo.gpx
siehe auch Variante über Passo Foppa/Mortirolo, Col Carette: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 05-var-ALR-Mortirolo.gpx
- GPS-Track: 05-var-ALR-PdLegno-Pezzo
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
6. Tag: Montozzo
Strecke: 60,3 km, 2169 hm
Pezzo – Case di Viso – Montozzo-Scharte – Lago di Pian Palu – Pejo – Fucine – Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio
- 11 %: Straße
- 41 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 35 %: Feldweg, Schotter
- 11 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-ALR-Pezzo-Madonna.gpx
siehe auch Variante über Passo Tonale: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 06-var-ALR-Passo-Tonale.gpx
- GPS-Track: 06-var-ALR-Tonalina.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
7. Tag: Gardasee
Strecke: 67,4 km, 1151 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Passo del Gotro – Albergo Brenta – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Cure – Passo Ballino – Tennosee – Villa del Monte – Tenno – Deva – Riva – Torbole
- 27 %: Straße
- 36 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 31 %: Feldweg, Schotter
- 6 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 07-ALR-Madonna-Torbole.gpx
siehe auch Variante entlang der Sarca: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 07-var-ALR-Stenico-Sarca.gpx
Übersichtskarte
schwarz: aktuelle Hauptroute
rot: aktuelle Varianten der Hauptroute
magenta: Ur-Route 2004
Aktuelles Höhenprofil
Fazit
Nach dieser Transalp war uns allen bewusst, dass wir etwas Besonderes erlebt hatten. Abgesehen vom Wetterglück sind wir eine traumhafte Route durch die Alpen gefahren. Meine jahrelange Recherche hatte sich ausgezahlt: Startort, Strecke, Zielort und Einteilung der Etappen. Alles fühlte sich rund an. Ich machte mich daran, die gefahrene Strecke zu dokumentieren. Das war eine Fleißaufgabe, ging aber mit der entsprechenden Routine zügig vonstatten. Es fehlte nur noch ein griffiger Name für die Transalp-Route.
Wie es zum Namen Albrecht-Route kam
Die Geschichte ist schnell erzählt.
2003 war ich mit einer Gruppe auf einer Transalp unterwegs, die in der Streckenführung der hier dokumentierten Route schon sehr nahe kam. Bei der Schiebepassage von der Heidelberger Hütte zum Fimberpass waren wir nicht alleine unterwegs und man kam mit anderen Transalplern ins Gespräch. Ein Mitglied meiner Gruppe wurde gefragt, was er denn für eine Strecke fährt und mit wem er unterwegs sei. Er antwortete, dass unsere Gruppe von Garmisch an den Gardasee fährt und dass Andreas Albrecht die Gruppe führt. Die Reaktion war die Gegenfrage: „Mit dem Albrecht?“
Ich wusste damals nichts von meiner zaghaft im Wachsen begriffenen Popularität und nahm das mit einem Achselzucken und ohne weiteren Kommentar meinerseits zur Kenntnis. Nach der Transalp schickte mir der betreffende Uwe Richter (übrigens ein Belgier) diese kleine Fotomontage.
Und so kam eins zum anderen. Ein Jahr später bin ich diese Ur-Route gefahren und suchte nach einem griffigen Namen. Ich dachte mir in einem kleinen Anflug von „Größenwahn“, warum nicht diese Transalp „Albrecht-Route“ nennen? Gesagt, getan! Jetzt muss ich mit den Folgen leben. 😉
Wie auch immer, am Ende des Tages bleibt die Frage:
Die Albrecht-Route lebt! An den Stellen, wo zu viel Asphalt als Untergrund vorkam, habe ich recherchiert und nach meinem Gefühl bessere Abschnitte gefunden, die dem grundsätzlichen Charakter der Strecke entsprechen, bzw. stärker unterstreichen. Dies ist ein fortlaufender Prozess, weil die Wege in den Alpen einer ständigen Veränderung unterworfen sind. Einige Verbesserungen habe ich direkt in die Hauptroute einfließen lassen (z.B. am 2. Tag die Passage zwischen Flirsch und St. Anton, die nun vollständig abseits der Hauptstraße verläuft). Andere Strecken sind in der Albrecht-Route v2 dokumentiert.
Video
Hier stelle ich Videos vor, die geeeignet sind, sich einen Eindruck von der Strecke zu verschaffen. Wer sein Video hier veröffentlichen möchte, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzten: siehe Kontakt.
Einen guten Eindruck vom aktuellen Streckenverlauf bekommt ihr auf diesem You-Tube-Video. Danke an die KaAn Bikers!
Einen Überblick über die Strecke gewinnt ihr auch hier: