Albrecht-Route eMTB

Mit dem eMountainbike über die Alpen

Hier beschreibe ich eine Transalp-Route für elektrische Mountainbikes (eMTB), die auf der Basis meiner klassischen Albrecht-Route für MTB entwickelt wurde. Die Strecke ist nahezu komplett fahrbar und vermeidet lange Schiebe- oder Tragepassagen. Die Route ist in sechs Etappen unterteilt, die jeweils eine Hauptroute und eine leichtere Nebenroute mit Varianten enthalten. Mittlerweile hat sich diese eMTB Transalp auf der Albrecht-Route etabliert und wurde schon mehrere tausend Male nachgefahren.

Strecke

Garmisch- Fernpass – Inntal – Rifenal – Martina – Pass da Costainas – Münstertal – Val Mora – Passo Verva – Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Ponte di Legno – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Val di Sole – Madonna di Campiglio – Gardasee

Länge: ca. 431 km (Nebenroute ca. 419 km)
Höhenmeter: ca. 11.000 hm (Nebenroute ca. 8.000 hm)
Etappen: 6, jeweils Hauptroute und Nebenroute mit leichteren Varianten
Zwischen der Hauptroute und den Varianten der Nebenroute kann gewechselt werden. Hinweise dazu werden in den Tagesberichten angegeben.

Die beste Zeit ist von Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende September, wenn der Schnee von den hohen Pässen verschwunden ist und es im Herbst noch nicht wieder geschneit hat. Es ist immer wichtig, sich vor und während der Reise rechtzeitig zu informieren und die aktuelle Wetterlage im Auge zu behalten.

Überprüfungen der Albrecht-Routen habe ich seit der erstmaligen Veröffentlichung regelmäßig durchgeführt. An der Etappeneinteilung der eMTB-Route hat sich grundsätzlich nichts geändert. Einige kurze Abschnitte habe ich den aktuellen Bedingungen angepasst. Hier präsentiere ich den aktuellen Stand.
Interessant wurde es im Verwalltal. Der Weg von St. Anton zur Heilbronner Hütte wurde hergerichtet. Die vorherige Tragepassage ist nun Geschichte. Somit wurde eine Erweiterung der Transalproute möglich. Das ist in die Albrecht-Route eMTB XL eingeflossen.

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

00 map Albrecht Route eMTB

Höhenprofil Hauptroute

Albrecht Route eMTB

Wegeverteilung Hauptroute

untergrund hauptroute

Übersicht Etappen der Hauptroute mit Hinweisen auf Varianten

1. Tag: 79,1 km, 1811 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal
– Variante von Garmisch entlang der Loisach nach Ehrwald, Etappenende in Landeck


2. Tag: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)
– Variante: von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz


3. Tag: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond- Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio
– Variante: von den Torri di Fraele nach Bormio und im Tal der Adda auf dem Radweg Sentiero Valtellina nach Grosio


4. Tag: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo
– Variante: vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Incudine im Valcamonica, weiter auf dem Radweg nach Vezza d’Oglio, Etappenende in Ponte di Legno


5. Tag: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio
– Variante: von Ponte di Legno direkt zum Passo Tonale und über Baita Velon nach Fucine


6. Tag: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole
– Variante: von Madonna di Campiglio nach Pinzolo und weiter auf dem Radweg im Val Rendana zum Val d’Algone


Nebenroute mit leichteren Varianten

Länge: ca. 419 km
Höhenmeter: ca. 8.000 hm

Höhenprofil der leichteren Variante

Albrecht Route eMTB Nebenroute

Wegeverteilung Nebenroute

untergrund nebenroute

Nachlademöglichkeiten Akku

In den Detailinformationen zu den einzelnen Etappen sind Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit enthalten. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich nicht garantieren. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.

Nachfahren der Tour

Tourenvorschläge

Die sorgfältig recherchierten und sauber dokumentierten Tourenvorschläge spiegeln den Zeitpunkt der Erstellung wider. Für die Aktualität und Richtigkeit der Informationen kann ich aus verständlichen Gründen nicht garantieren. Ich freue mich über jeden Hinweis zu aktuellen Veränderungen.
Das Nachfahren der Routenvorschläge geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung aus der Benutzung der Informationen aus den Tourberichten, den Detail und sonstigen Informationen ist ausgeschlossen. Das gilt vor allem für Unfälle, angerichtete Flurschäden oder begangene Ordnungswidrigkeiten. Einzelne Streckenabschnitte können zwischenzeitlich einem Fahrverbot unterliegen oder nur für Fußgänger erlaubt sein. An diesen Strecken muss das Fahrrad geschoben werden. Schieben kann man sein Fahrrad immer, dann ist man nämlich Fußgänger.

Tipps für Unterkünfte und Raststationen

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt.


Folgendes ist verfügbar im Webshop.

  • GPS-Tracks
  • Kartenscans
  • TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
  • Finisher Bikeshirt

gefahren von: Andreas Albrecht, Philipp Petermann, Kurt Müller-Wissmath, Simone Albrecht (Teilstrecken)

Die dokumentierten Strecken stammen aus Komplettbefahrungen und einzelnen Recherchetouren, um die Strecke zu optimieren. Jeder einzelne Meter wurde von mir persönlich mit einem modernen eMTB gefahren, auch wenn ich Teilstücke schon von einer Transalp kennen sollte. Ich verlasse mich nicht auf Hörensagen oder Berichte anderer, sondern probiere es selbst aus und treffe nach meiner Sachkenntnis die notwendigen Entscheidungen bei der Wahl der Strecke.

Die Bilder stammen von der Original-Befahrung und Erkundungen einzelner Streckenabschnitte. Wenn nicht anders angegeben, unterliegen sie meinem Copyright. Ansonsten ist der Bildautor genannt. Die Bildrechte liegen in diesen Fällen beim Autor, der mir das Recht zur Veröffentlichung erteilt hat.


Prolog

Nachladen an der Hochthörlehütte
Nachladen an der Hochthörlehütte

Motto

  • Von Steckdose zu Steckdose!
    oder auch
  • Macht doch, Watt ihr Volt!

Die Albrecht-Route für eMTB setzt sich aus den schönsten Abschnitten der klassischen Route zusammen, nebst ausgewählten v2-Varianten. Ich habe besonders auf weitgehende Fahrbarkeit der Strecken geachtet. Die Trailabschnitte bewegen sich im S0 bis S1-Niveau nach Single Trail Skala. S2-Passagen gibt es kaum und das ist so gewollt. Das heißt nicht, dass die Strecke vollkommen anspruchslos ist. Grobe und steile Passagen gibt es im hochalpinen Bereich immer. Deshalb habe ich den Passo di Verva (siehe 3. Tag) ausprobiert und war erstaunt, wie leicht ich die Rampen mit dem eMTB fahren konnte.

Am Passo di Verva bei der Erkundung mit eMTB
Am Passo di Verva bei der ersten Erkundung mit eMTB

Natürlich habe ich mir bei der Tourplanung vorher Gedanken gemacht, was geht und was nicht. Erste Erkenntnisse lieferte eine Komplettbefahrung im September 2014. Dabei war ich mit einem Haibike unterwegs. Das war damals der erste Hersteller, der praktikable Mountainbikes mit Motorunterstützung auf den Markt brachte.

Haibike 2014 Val Mora
Val Mora: auf der ersten Erkundungstour

Diese Tour war für mich sehr aufschlussreich. Seit ca. 2010 hatte ich verschiedene eBike-Modelle ausprobiert. Das Haibike war das erste eMTB, mit dem ich mich mit gutem Gewissen auf Transalpstrecken begeben konnte. Ausgenommen sind im Prinzip nur die Abschnitte der klassischen Albrecht-Route, die mit langen bzw. häufigen Schiebe- und Tragepassagen verbunden sind. Dabei setzt das höhere Gewicht der eMTB einfach Grenzen. Ansonsten lassen sich Trails durchaus mit einem modernen eMTB befahren. Die Freude daran hängt von der eigenen Fahrtechnik ab. Das testete ich systematisch: am Gardasee im Norden und im Südosten, auf Elba und in Finale Ligure.

Dann habe ich ausprobiert, was im hochalpinen Bereich mit einem eMTB so geht. Zu diesem Zweck ging es am Gaviapass in große Höhen mit einem Ausflug auf den Belvedere in 3014 m Höhe.

Gavia Belvedere
Hoch über dem Gaviapass auf über 3000 Meter

Im Valposchiavo nutzte ich eine der legendären Touren am Col d’Anzana um herauszufinden, wie es mit ruppigen Trails im hochalpinen Bereich funktioniert.

Valposchiavo
Tour: Col d’Anzana – Prato Valentino – Teglio – Tirano

Damit waren für mich die wesentlichen Fragen geklärt und ich konnte mich der Feinplanung für meine eMTB-Transalp widmen.
Von der klassischen Albrecht-Route für MTB scheidet im Prinzip nur der Fimberpass wegen seiner Tragepassagen aus. Dieser Streckenabschnitt lässt sich via Inntal (siehe 2. Tag) leicht umfahren. Da dieser Übergang gleichzeitig der mit dem höchsten Schneerisiko ist, ergibt sich auch eine gute Alternative für die MTB Albrecht-Route.

Fimberpass mit Schnee
Fimberpass ist für mich tabu mit dem eMTB – nicht nur bei Schnee im Juli

Den Übergang über die Montozzo-Scharte bin ich zu Testzwecken mit einem eMTB gefahren, ebenso den S2-Trail hinab zum Lago Pian Palu. Die ca. 140 Höhenmeter von der Bozzi-Hütte hinauf zur Montozzo-Scharte sind schon sehr heftig. Der Trail zum See ist im unteren Trail technisch anspruchsvoll, weil sehr verblockt.

Montozzo Lago Pian Palu
Trail zum Lago Pian Palu: kurz nach dieser Stelle beginnt der verblockte Abschnitt

Deshalb habe ich mich dagegen entschieden, vor allem weil es die sehr schöne Alta Via Camuna gibt (siehe folgendes Bild). Mehr dazu im Bericht des 5. Tages.

Alta Via Camuna
Alta Via Camuna mit Blick auf Adamello-Presanella-Gruppe

Damit ist eine nahezu komplett fahrbare Transalp mit sehr wenigen Schiebepassagen entstanden: max. ca. 1 km auf einer Gesamtdistanz von ca. 430 km der Hauptroute. Hinweise dazu gibt es jeweils in den Tagesberichten. Das setzt Maßstäbe und soll so sein. Ich habe Schiebeorgien bei diversen Tourrecherchen mit MTB und eMTB erlebt mir und muss das nicht mehr haben.

Es war Zufall, dass wir die Albrecht-Route für eMTB mit Bikes gefahren sind, die mit einem Bosch-Motor ausgestattet sind. Das sagt nichts über die Qualität dieses oder anderer Systeme aus. Die damals üblichen Akkus mit einer Kapazität von 500 Wh ließen unter idealen Bedingungen Fahrleistungen von deutlich über 1200 Höhenmetern im Anstieg zu. Der längste Anstieg ohne sichere Nachlademöglichkeit ist die Strecke von Grosio zum Passo Foppa/Mortirolo (siehe 4. Tag). Das sind gut 1200 Höhenmeter. Die muss man schaffen, wenn man neben dem normalen Inhalt des Rucksacks nur noch zusätzlich ein Ladegerät mit sich führen will. Das Standard-Ladegerät wiegt bei BOSCH ca. 740 Gramm und hat einen EURO-Stecker. Der funktioniert in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien ohne zusätzlichen Adapter. Mittlerweile gibt es ein kompakteres Ladegerät, das nur ca. 550 Gramm wiegt (das Laden dauert aber viel länger).

Inzwischen gibt es Akkus mit deutlich mehr Kapazität und Dual-Akku-Systeme, so dass sich die Situation noch entspannter darstellt. Wie das mit anderen Motoren funktioniert, muss man ausprobieren. Es ist eine enorme Vielfalt der Entwicklungen auf dem zu Markt beobachten. Ich bin auf der Basis meiner langjährigen Erfahrungen gerne bereit, das professionell auszuprobieren und unter realen Bedingungen zu testen. Das ist authentischer als Testberichte in Hochglanz-Magazinen. Diese liefern meist nur einen Kurzeindruck und resultieren nicht aus dem Dauereinsatz. Hersteller von eMTB können sich bewerben, um ihr eMTB auf dieser Route zu präsentieren. Kontaktaufnahme über die Angaben im Impressum.


1. Tag: Von Garmisch über Eibsee und den alten Fernpass ins Inntal

Am Inn bei Mils
Am Inn bei Mils

Strecke Hauptroute: 79,1 km, 1811 hm
Garmisch – Eibsee – Hochthörle Hütte – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Ried – Kronburg – Rifenal

  • 9 %: Straße
  • 32 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 55 %: Feldweg, Schotter
  • 4 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 01-EAR-Garmisch-Rifenal.gpx

siehe auch Variante entlang der Loisach nach Ehrwald: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • Abfahrt von der Hochthörle Hütte weicht von v2-Variante der Albrecht-Route ab (keine Trailabschnitte, dafür schöne Panoramafahrt unter der Zugspitze)
  • die Route bleibt in Ehrwald im Tal und geht direkt nach Biberwier
  • weiter lieblich an der Loisach entlang zur Marienberger Almbahn
  • bei hohem Wasserstand des Inns kann der Ufertrail zwischen der Raststätte Trofana Tyrol und Mils (siehe Bild oben) auf dem Inn-Radweg umfahren werden
    GPS-Track: 01-EAR-Var-Garmisch-Landeck.gpx
  • ab Ried aufwärts in Richtung Rifenal
  • Verbindung zur Variante mit Übernachtung in Landeck möglich (ca. 5 km, nur bergab)
    GPS-Track: 01-var-Rifenal-Landeck.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

01 map Albrecht Route eMTB
01 EAR Garmisch Rifenal

Wir sind nach einer langen Anreise beim Start in Garmisch etwas spät dran. Das Wetter weiß noch nicht so recht, wie es sich entwickeln soll.

Start in Garmisch unter der Zugspitze
Start in Garmisch unter der Zugspitze

Ich bin wieder mit Philipp unterwegs. Schon bei der Olperer-Umrundung waren wir ein gutes Team. Wenn man eine Woche auf Transalp vor sich hat, ist es wichtig, dass man sich gut versteht. Das ist bei uns der Fall, auch wenn einige Jahre Altersunterschied zwischen uns liegen. Im Kopf merkt man das nicht. Nur wenn ich früh in den Spiegel schaue, fällt mir auf: bei mir ist der Lack ab. Philipp hingegen befindet sich in der Blüte seiner jungen Jahre und gibt ein erstklassiges sportives Fotomodell ab. Zum Glück konnte ich aus dem Erfahrungsschatz der Jugend lernen – Philipp brachte mir das Selfie-Grinsen bei. Damit waren wir nun bestens gerüstet, um auf der Albrecht-Route unterwegs zu sein. Dort ist man oft in Gesellschaft unterwegs und es ergeben sich nette Begegnungen. Ein Selfie muss dann immer sein – na also, geht doch!

Das Team bei der finalen Befahrung: Philipp und Albi
Das Team bei der finalen Befahrung: Philipp und Albi

Wir fahren zunächst analog MTB Albrecht-Route entlang der Loisach bis Ehrwald und dann über den alten Fernpass hinab ins Gurgltal. Ein paar Tage später verifiziere ich diesen Streckenabschnitt noch einmal im Urlaub mit meiner Frau. Wir fahren diesmal über den Eibsee zur Hochthörle Hütte.

Start unter der Zugspitze und auf dem Weg zum Eibsee
Start unter der Zugspitze – auf dem Weg zum Eibsee

Dabei erwischen wir einen Traumtag und es steht fest. Das muss die Hauptroute sein.

Der Eibsee in seiner ganzen Pracht
Der Eibsee in seiner ganzen Pracht
Am Eibsee beginnt die Schotterauffahrt zur Hochthörle Hütte
Eibsee

Hier beginnt die Schotterauffahrt zur Hochthörle Hütte.

Hochthörle Hütte
Hochthörle Hütte

Bei gutem Wetter ist die Hütte ein gern besuchter Ort und eine gute Möglichkeit zum Rasten und Nachladen.
Das gewaltige Massiv der Zuspitze begleitet uns auf dem ersten Teil des Wegs eine ganze Weile.

Zugspitze von der Ehrwalder Seite aus
Zugspitze von der Ehrwalder Seite aus

Die Strecke verläuft zu weiten Teilen auf der Via Claudia.

An der Losiach bei Ehrwald
An der Loisach bei Ehrwald
Blick zurück zur Zugspitze
Blick zurück zur Zugspitze
Anstieg von Biberwier zum Weißensee
Anstieg von Biberwier zum Weißensee

Auf dem Weg zum Weißensee wartet eine Miniherausforderung an das Balancevermögen.

Steg auf dem Weg zum Weißensee
Steg auf dem Weg zum Weißensee
Weißensee
Weißensee

Hier ist ein Stopp angesagt, um die magische Atmosphäre des klaren, kalten Bergsees in uns aufzunehmen.

Innehalten am Weißensee
Innehalten am Weißensee

Der Anstieg zum Alten Fernpass ist schnell erledigt. Dort sammeln sich Radfahrer jeder Art. Die Via Claudia ist ein Reiseweg, der jedes Jahr tausendfach befahren wird.

Am alten Fernpass sind auch noch Tourenradler mit viel Gepäck unterwegs
Am alten Fernpass sind auch Tourenradler mit viel Gepäck unterwegs

Weiter geht’s rasant abwärts, gefolgt von einem kurzen Gegenanstieg zum Neuen Fernpass.

Schotterpiste am Fernpass
Schotterpiste am Fernpass

Die oft stark befahrene Fernpass-Straße können wir durch einen Tunnel unterqueren.

Rast am Fernpass
Rast am Fernpass

Nun folgt der interessante Teil der Abfahrt auf der historischen Römerroute.

Kapelle zu den 14 Nothelfern
Kapelle zu den 14 Nothelfern
Abfahrt vom Fernpass
Abfahrt vom Fernpass

Der alte Trail wurde in den letzten Jahren zum großen Teil glattgebügelt. Ich schätze ihn als S0-Trail mit einem Hauch von S1 ein. Spektakulär bleibt die Passage allemal.

Gesicherte Passage auf dem Römerweg zum Schloss Fernstein
Römerweg zum Schloss Fernstein
Der Pfad wird eng, bleibt aber gut fahrbar
Der Pfad wird eng, bleibt aber gut fahrbar
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Spuren der alten Handelskarren haben sich auf dem Weg zum Schloss Fernstein tief in den Fels gegraben
Schloss Fernstein
Schloss Fernstein
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Schloss Fernstein

Wir passieren Nassereith und erreichen nach der leichten Abfahrt durch das Gurgltal den Innradweg. Im Inntal beginnt eine Hitzeschlacht.

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Zum Glück gibt es die eine oder andere Wasserstelle

Der Weg durchs Gurgltal bis Imst ist zunächst nahezu identisch mit der originalen MTB Albrecht-Route.
An der Autobahnraststätte Trofana Tyrol verlassen wir den Innradweg und fahren eine interessante Passage direkt am Ufer des Inns entlang.

Am Inn bei Mils
Am Inn bei Mils

Zwischen Mils und Schönwies wechseln wir wieder auf die v2-Variante der Albrecht-Route in Richtung Kronburg. Dabei überqueren wir den Kronburger Bach.

Kronburger Tobel
Der Kronburger Tobel bildet einen tiefen Canyon

Ende der Etappe ist im idyllischen gelegenen Rifenal (WALLY Berg-Apartments).

Rifenal: Berg-Apartements Wally
Rifenal: Berg-Apartements Wally

Variante von Garmisch entlang der Loisach nach Ehrwald, Etappenende in Landeck

Strecke : 76,1 km, 888 hm aufwärts
Garmisch – Grainau – Griesen – Ehrwald – Biberwier – Fernpass – Fernstein – Nassereith – Strad – Imst – Schönwies – Zams – Landeck

  • ist nahezu identisch mit der originalen Albrecht-Route
  • endet in Landeck am Hotel Mozart
  • am 2. Tag ist Wechsel zur Hauptroute möglich – siehe Hinweise dort
01-EAR-var-Garmisch-Landeck

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Hochthörle Hütte
  • Zugspitz Resort Ehrwald: Obermoos 1, 6632 Ehrwald, Österreich, Telefon: +43 5673 2309   www.zugspitz-resort.at/resort
    liegt nicht direkt an der Hauptroute, lässt sich aber einfach erreichen, wenn man bei der Abfahrt von der Hochthörle Hütte auf der kleinen Teerstraße bleibt
    Besonderheit: spezielle Ladestation für eBikes (Ladekabel über Rezeption erhältlich)
  • an der Talstation der Marienbergbahn Biberwier: Otto‘ Pistentreff – Marienbergweg 29, 6633 Biberwier, Telefon: +43 677 63938065
ottos pistentreff
Otto’s Pistentreff
  • Strad: Gasthof Seewald, Strad 12, Tel: 0043-5412-66024, direkt am Weg, Gasthof Seewald
  • Gurgltal – Tarrenz: Happi’s Hütte, direkt an der Strecke bei der Knappenwelt, Zugang im Rahmen der Öffnungszeiten zu 6 Steckdosen und Ladekabeln mit Schnelladefunktion, Telefonnummer: +43 650 2341973
  • Kronburg: Gasthof Klösterle, 6511 Zams/Tirol, Kronburg 103-107 –  Tel.: +43 5442 63345    www.klostergut-kronburg.at 
  • Landeck: in der Einkaufsstraße „Malser Straße“ im Stadtzentrum jede Menge Steckdosen an Radständern vor Geschäften und Restaurants
  • Ehrwald: 2 Rad Zirknitzer: Zugspitzstraße 16, 6632 Ehrwald, Österreich, Telefon: +43 5673 3219    www.2rad-zirknitzer.at
  • Tipp: mobiler eBike-Service im Umkreis von ca. 80 km um Flirsch durch Mario Bicocchi: +436643484584  www.marios-ebikegarage.at
  • Zams-Landeck: Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams, Österreich, Telefon: +43 5442 63550   www.petobike.com
PETO Bike Zams
PETO Bike Zams
  • Rifenal: WALLY Berg-Apartments A-6511 Zams, Rifenal 15 , Tel.: +43-5442-61240
    Selbstgebrannten Schnaps liefert die Nachbarin direkt: Elvira Praxmarer, Rifenal 14, 6511 Zams, Österreich, Tel.: +43-5442-62758
  • Landeck: Hotel Mozart, Nähe Bahnhof, Superkomfort, Schwimmbad, super Essen, Tel.: 0043/5442/64 222, abschließbare Radgarage, Reinigungsgerät, Werkstatt und Trockenraum …….. sicher, sauber
Hotel Mozart Landeck
Hotel Mozart Landeck
  • Trams (liegt ca. 3,5 km nach Rifenal direkt an der Hauptroute des 2. Tages)
    Hotel Tramser Hof, Tramserweg 51, 6500 Landeck, Österreich, Telefon: +43 5442 62246  Tramser Hof
Tramser Hof
Tramser Hof

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen – siehe Kontakt


2. Tag: Königsetappe über den Alpenhauptkamm

Pass da Costainas
Highlight: Pass da Costainas – Querung des Alpenhauptkamms

Strecke: 95,9 km, 2274 hm
Rifenal – Trams – Fließer Platte – Fließ – Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)

  • 7 %: Straße
  • 40 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
  • 44 %: Feldweg, Schotter
  • 9 %: Trail, Pfad
  • GPS-Track: 02-EAR-Rifenal-Tschierv.gpx

siehe auch Variante von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • bei hohem Wasserstand des Inns bleibt man auf dem offiziellen Radweg über Strada
    GPS-Track: 02-var-Strada.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

02 map Albrecht Route eMTB
02-EAR-Rifenal-Tschierv

Der erste Tag von Garmisch bis ins Inntal bei Landeck war eher eine gemütliche Einrolltour. Auf der zweiten Etappe heißt es ordentlich Strecke machen. Der Alpenhauptkamm soll via Pass da Costainas (2251 m) bezwungen werden. Nach der ruhigen Nacht in Rifenal geht es zunächst auf der Via Claudia in Richtung Fließ.

Start hoch über dem Inntal im Tal liegt Landeck
Start hoch über dem Inntal – im Tal liegt Landeck

Dabei wandeln wir auf der historischen Römerstraße über die berühmte Fließer Platte.

Wurzelpassage auf der Via Claudia
Wurzelpassage auf der Via Claudia

Dabei kommt es zu einer kurzen Schiebestrecke über insgesamt ca. 150 Meter und rund 30 Höhenmetern. Inzwischen gibt es vor Ort eine Umfahrung. Bei der gibt es ebenfalls Schiebepassagen. Insofern empfehle ich, auf der historischen Römerroute zu bleiben.

Fliesser Platte
Fließer Platte: hier wieder fahrbar
Via Claudia kurz vor Fließ
Via Claudia kurz vor Fließ

Großartiges Panorama bei bestem Wetter.

Panorama zum Alpenhauptkamm bei Fließ
Panorama zum Alpenhauptkamm bei Fließ
Trailabschnitt auf der Via Claudia kurz vor dem Erreichen des Radweges am Inn
Trailabschnitt auf der Via Claudia kurz vor dem Erreichen des Radweges am Inn

Etwas knifflig ist nur der Abschnitt zwischen Fließ und Pontlatz, wo die Via Claudia auf die meist stark befahrene Reschenpassstraße trifft. Wir müssen eine Weile warten, bis wir eine Lücke in der Autokolonne finden, um die Straße zu überqueren. Der Innradweg ist über einen kurzen, steil abfallenden Weg mit Stufen zu erreichen.

Strasse queren
Überquerung der Bundesstraße zum Radweg: vielleicht wird ja über eine Lösung nachgedacht?

 In Prutz verlassen wir kurz den offiziellen Radweg und fahren auf einer interessanteren Strecke direkt am Innufer entlang.

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Am Inn zwischen Prutz und Tösens

Auf ruhigen Nebenstrecken durchquert man kleine Dörfer, wie hier Tösens. Dabei besteht immer wieder die Möglichkeit zur Einkehr.

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Tösens

Auf dem Inn ist immer etwas los.

Rafting auf dem Inn bei Tösens
Rafting auf dem Inn bei Tösens

Pfunds passiert man am Rande. Der Radweg führt danach am Campingplatz vorbei. Dort kann man rasten und die Akkus aufladen (siehe Infos bei den Nachlademöglichkeiten).

Campingplatz Pfunds
Campingplatz Pfunds

Kurz danach passiert man die Kajetansbrücke.

Kajetansbrücke
Kajetansbrücke

Nach der Kajetansbrücke gibt es einen schönen Weg abseits der Straße in Richtung Schweiz, den Innradweg nach Altfinstermünz. Dort kann man die alte Holzbrücke über den Inn bewundern, die jahrhundertelang den alten Weg zum Reschenpass kontrollierte.

Altfinstermünz
Altfinstermünz
Altfinstermünz
Der Radweg verläuft ein Stück weit direkt am Inn
Kurz hinter Altfinstermünz geht der Radweg nun steil bergauf und erreicht bei Vinadi die Zollstraße nach Martina.
Kurz hinter Altfinstermünz geht der Radweg steil bergauf und erreicht bei Vinadi die Zollstraße nach Martina.
Vinadi
Vinadi

Von Vinadi nach Martina fließt der Inn durch eine enge Schlucht. Vor den Galerien gibt es nun einen Radweg abseits der Straße.

Innradweg zwischen Vinadi und Martina
Innradweg zwischen Vinadi und Martina

Später ist auf der Straße ein Radweg bis zur Grenzstation Martina markiert. Die Zöllner interessieren sich nicht für uns und wir passieren das verschlafene, sonnenbeschienene Martina.

EU-Grenze zwischen Österreich und der Schweiz
EU-Grenze zwischen Österreich und der Schweiz

Der Innradweg ist zunächst geteert. Vor Strada nehmen wir wieder einen Trail am Innufer entlang. Bei hohem Wasserstand bleibt man auf dem Radweg, der über Strada verläuft.

Am Inn bei Strada
Am Inn bei Strada

Ab San Nicla verläuft der offizielle Radweg mit einigem Auf und Ab als Forstweg bis Sur En.

San Nicla
San Nicla im Engadin

Am gemütlichen Campingplatz Sur En ist Rasten angesagt. Er ist 365 Tage im Jahr geöffnet und somit eine sehr sichere Nachlademöglichkeit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Es ist nur fair, wenn man im Gegenzug dort etwas verzehrt, ungeachtet des für deutsche Verhältnisse hohen Preisniveaus.

Campingplatz Sur En: sichere Nachladestelle
Campingplatz Sur En: sichere Nachladestelle

Danach passieren wir das Val d’Uina. Ich überlege, ob das in dieser Richtung mit dem eMTB gehen könnte. Wer weiß? Aber nicht heute.

Inntal zwischen Sur En und Scuol
Inntal zwischen Sur En und Scuol

Zügig und entspannt geht die Fahrt nach S-charl.

Auffahrt nach S-charl
Auffahrt nach S-charl: hier bei unserer Tandem Transalp von St. Moritz nach Venedig

Riesige Schutthalden entlang des Weges machen teilweise den Eindruck einer Mondlandschaft.

Auffahrt nach S charl im Val Minger
Val Minger

Nach starken Regenfällen kann die Naturstraße durch Murenabgänge verschüttet sein. Die werden immer so schnell wie möglich beseitigt. Es kann jedoch kurzzeitige Sperrungen geben. Also auf der Tour immer die Augen und Ohren offenhalten.

S-charl
S-charl

Im idyllischen S-charl ist erster und allgemeiner Treffpunkt zunächst der Dorfbrunnen.

Dorfbrunnen S-charl
Dorfbrunnen S-charl

Wir füllen Wasser nach und checken den Ladezustand. Falls notwendig macht zum beim Nachladen Pause im „Crusch Alba“.

Hotel Crusch Alba
Crusch Alba

Frisch gestärkt machen sich Akku und Fahrer auf die Reise. Der Weg führt durch malerische Bergwiesen mit einem munter plätschernden Bach.

Idylle auf dem Weg zum Pass da Costainas
Idylle auf dem Weg zum Pass da Costainas
Auffahrt von S-charl zur Alp Astras
Alp Astras in Sichtweite
Interessante Begegnung in der Nähe der Alp Astras
Interessante Begegnung in der Nähe der Alp Astras
Alp Astras: der Trail beginnt
Alp Astras: der Trail beginnt

Bis zum Pass da Costainas sind es von hier noch 400 Höhenmeter. Mit eMTB ist der Trail von der Alp Astras bis zum Pass fahrbar.

Trail zum Pass da Costainas: bei trockenen Bedingungen mit eMTB komplett fahrbar
Trail zum Pass da Costainas: bei trockenen Bedingungen mit eMTB komplett fahrbar
Trail von der Alp Astras zum Pass da Costainas
Trail von der Alp Astras zum Pass da Costainas

Ich mache Philipp alle Weidegatter rechtzeitig auf und schließe sie hinter ihm zu. Er muss nur zum Fotoshooting die Fahrt unterbrechen. Flugs sind wir auf der Passhöhe und damit auf dem Alpenhauptkamm.

Pass da Costainas: ein Selfie muss sein
Pass da Costainas: ein Selfie muss sein

Am Pass trudeln nach und nach einige Gruppen ein, die wir unterwegs immer wieder überholt hatten. Bei unseren Fotostopps waren sie danach immer rasch an uns vorbei gezogen. Es stellt sich heraus, dass sie auf der Albrecht-Route unterwegs sind und ich derjenige bin, auf dessen Spuren sie wandeln. Das Hallo ist nun groß. Für den Moment genieße ich meine Popularität ein wenig und lasse mich bereitwillig in verschiedenen Konstellationen fotografieren.

Mit österreichischer 4er-Gruppe am Pass da Costainas
Mit österreichischer 4er-Gruppe am Pass da Costainas

Zuhause kann ich zum Glück durch die Straßen wandeln, ohne dass mich jemand erkennt.
Der Pass da Costainas ist nicht nur bei Radfahrern beliebt!

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Die Weidewirtschaft trägt sicher dazu bei, dass man hier oben fahrbare Wege vorfindet.
Wir machen noch einen letzten Fotostopp, bevor die Abfahrt nach Lü beginnt.

Abfahrt vom Pass da Costainas
Abfahrt vom Pass da Costainas
Abfahrt nach Lü
Abfahrt nach Lü
Lü mit Blick zum Ortler
Lü mit Blick zum Ortler

Ein kurzes „Hallo“ bei Mama Lü im Gasthof Hirschen muss sein.

Lü Gasthof Hirschen
Lü: Gasthof Hirschen

Flugs sind wir danach in Windeseile unten in Tschierv angelangt. Dort ist heute Albrecht-Routen-Day.

Hotel Al Rom in Tschierv
Hotel Al Rom in Tschierv im Münstertal

Der Chef vom Hotel Al Rom spritzt mit Hingabe die Bikes der eintreffenden Transalpler ab, bevor er sie sicher in der Bikegarage verwahrt. Ich begrüße ihn herzlich und freue mich, an diesem Ort zu sein. Es ist einer der vielen in den Alpen, wo im Laufe der Jahre Freundschaften entstanden sind. Rolf erzählt mir, dass ihn neben dem nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Aspekt am meisten fasziniert, dass oft so etwas wie eine kleine Gemeinschaft der Transalpler entsteht. Abends lesen sie in meinem Büchlein nach, was sie am nächsten Tag erwartet und freuen sich darauf. Dabei ergeben sich Gespräche, die über den Tellerrand hinaus gehen. Das mache die Sache für ihn immer wieder interessant.

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Schloss Landeck

Strecke: 93,9 km, 2102 hm
Landeck – Urgen- Prutz – Pfunds – Kajetansbrücke – Martina – Sur En – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Tschierv (Münstertal)

  • von Landeck bis zum Stausee bei Pontlatz auf dem normalen Innradweg
  • Wechsel von Landeck zur Hauptroute möglich (ca. 50 Höhenmeter bis zur Hauptroute, dafür ca. 1 km kürzer)
    GPS-Track: 02-var-Verbindung-Landeck-Hauptroute.gpx
02-EAR-Var-Landeck-Tschierv

Von Landeck aus gelangt man rasch auf den Innradweg, der mäßig ansteigend bis Pfunds führt.

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Innradweg zwischen Landeck und Urgen

Autobus zwischen Landeck und Nauders

Busse nehmen in Österreich auf der Linie Landeck – Pfunds – Nauders/Martina eBikes im Rahmen der Platzkapazität mit.
Ansonsten gibt es Radtransport bei Bikeshuttle.at. Mario Schmid und sein Team führen auch individuelle Bikeshuttles durch, zum Beispiel Rückholservice vom Gardasee.

Bikeshuttle per Bus von Landeck zum Reschenpass
Bikeshuttle per Bus von Landeck zum Reschenpass
Bikeshuttle per Bus von Landeck zum Reschenpass
Bikestransport im Anhänger – sehr professionell

Postbus zwischen Scuol und S-charl

Bustransfer von Scuol nach S-charl im Rahmen der Platzkapazität möglich, Info unter www.postauto.ch

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Landeck: in der Einkaufsstraße „Malser Straße“ im Stadtzentrum jede Menge Steckdosen an Radständern vor Geschäften und Restaurants
  • Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke (Achtung: hat Schließzeiten) – Info www.camping-pfunds.at
    Tel.: +43 664 40 127 40 oder +43 5474 43098
    – Zugang zur Steckdose sollte immer gegeben sein lt. Auskunft der Betreiber
    – ggf. M-Preis in Pfunds nutzen (liegt nicht direkt an der Strecke, sondern in Pfunds am Ortsausgang an der Bundesstraße in Richtung Reschenpass)
Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke
Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke
Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke
Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke
  • Sur En: Campingplatz (ganzjährig geöffnet),  Telefon: +41 81 866 35 44  www.suren.ch
  • S-charl: „Crusch Alba“ www.cruschalba.ch  Tel: 0041-818641405, Übernachtungsmöglichkeit, wenn man die Etappeneinteilung anders plant, mit Frühstück oder HP, Waschservice
  • Lü: Pension Hirschen – Telefon: +41 81 858 51 81      hirschen-lue.ch  
  • Zams-Landeck: Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams, Österreich, Telefon: +43 5442 63550   www.petobike.com/ 

Bei anderer Etappeneinteilung, zum Beispiel längere 1. Etappe bis Pfunds:

  • Pfunds: Pension St. Lukas, direkt an der Radwegführung durch den Ort gelegen: Stuben 47, 6542 Pfunds – Tel.: +43 (0)5474 523130

Münstertal

  • Tschierv: 1. Wahl ist das Hotel Al Rom: Direkt an der Ofenpass-Straße gelegen. Biker sind dort herzlich willkommen. Wäscherservice gegen einen kleinen Obolus
  • Lü: Pension Hirschen – Telefon: +41 81 858 51 81      hirschen-lue.ch  
Lü mit Ortlerblick
Lü mit Ortlerblick

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


3. Tag: Traumhafte Fahrt durchs Val Mora und über den Passo di Verva

Val Mora - eines der schönsten autofreien Hochtäler in den Alpen
Val Mora – eines der schönsten autofreien Hochtäler in den Alpen

Strecke Hauptroute: 77,2 km, 1394 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond – Val Mora – Lago di Cancano – Rifugio Mt. Scale – Torri di Fraele – Arnoga – Passo di Verva – Eita – Fusino – Grosio

siehe auch Variante von Torri di Fraele über Bormio nach Grosio: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • Wechsel zur Variante an den Torri di Fraele möglich
  • ab Eita alternativ einfache Abfahrt auf Nebenstraße möglich bis Grosio wie bei Albrecht-Route MTB
    – separater GPS-Track nicht notwendig (man sich kann nicht verfahren)

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

03 map Albrecht Route eMTB
03-EAR-Tschierv-Verva-Grosio

Was habe ich mich früher beim Aufstieg zur Döss Radond gequält. Das ist das Tor zum Val Mora, einem der schönsten Hochtäler, die ich in den Alpen kenne. Heute genießen wir beide die entspannte Fahrt. An der Weggabel bei den Almwiesen Pra de Vau treffen wir auf andere Transalp-Gruppen. Eine hatten wir schon mehrfach unterwegs gesehen. Als hätte es noch einer letzten Bestätigung bedurft, fährt einer von ihnen tatsächlich mit einem eMTB.

Zunehmender Fahndungsdruck nach eMTBikern auf der Albrecht-Route  Christian auf Tour - gemeinsam ein Stück des Weges
Zunehmender Fahndungsdruck nach eMTBikern auf der Albrecht-Route?: Christian auf Tour – gemeinsam ein Stück des Weges

Christian ist ein junger Mann von 25 Jahren und ich frage ihn nach seinen Beweggründen. Er erzählt mir, dass er das eMTB für seinen Arbeitsweg gekauft hat. Als seine Freunde eine Transalp machen wollten, meinte er, dass er dafür kein anderes MTB kaufen wolle. Gezielt habe er im Internet nach Informationen gesucht, aber damals nicht viel Verwertbares gefunden (siehe seine Rückmeldung im Gästebuch vom 12.08.2016). Er ist im Internet über meine Albrecht-Route gestolpert und hat aus einigen Andeutungen geschlossen, dass Teile davon eMTB-tauglich sein könnten.
Das ist in der Tat so, und es macht einen Riesenspaß mit!
Nach der Gesprächsrunde geht es weiter hinauf zum Döss Radond.

Alp Praveder
Kurz vor Alp Praveder
Auffahrt zum Döss Radond
Die letzten Meter zum Döss Radond
Kurz vor Döss Radond
Kurz vor Döss Radond
Döss Radond - die Abfahrt im Val Mora beginnt
Döss Radond – die Abfahrt ins Val Mora beginnt

Das Val Mora ist eines der schönsten autofreien Hochtäler in den Alpen. Wir legen immer wieder Fotostopps ein. Ich war schon oft hier. Mich fasziniert diese Landschaft immer wieder. Auf der einen Seite sanft und auf der anderen hingegensehr kraftvoll.

Begegnung im Val Mora
Begegnung im Val Mora mit Pferden

Bei einer Reportage im Münstertal zwei Jahre später konnten wir uns davon überzeugen, dass die Albrecht-Route eMTB sehr gut angenommen wird.

Auf Transalptour im Val Mora
Begegnung mit eMountainbikern, die auf meiner Route unterwegs sind

Weiter geht die Fahrt bis zum nächsten Stopp.

Val Mora - Wasserstelle in der Nähe der Alp Mora
Val Mora – Wasserstelle in der Nähe der Alp Mora
Das Kind im Manne
Das Kind im Manne!

Dann treffen wir auf eine tolle Idee, wie man Weidezäune passieren kann, ohne ständig anhalten zu müssen.

Weidezaun 1
Anfahrt

Das ist das Teil. Wer hat’s erfunden? Die Schweizer!

  • Tschenett Metallbau SA, Via Palü 111, CH-7537 Müstair    Tel.: +41 (0)81 858 59 63   www.thebikepatcher.com
Das ist das Teil
Danke für die Idee und Umsetzung!
Passage
Drüberrollen und weiter geht’s! So funktioniert das Passieren problemlos!

Jetzt wird es spannend.

Val Mora - Trail zur grünen Grenze nach Italien
Trail im Val Mora

Der Trail ist einer der schönsten in den Alpen, aber bei Regen erosionsgefährdet.

Steg im Val Mora
Steg im Val Mora

Der Pfad durch die Schutthalden wird nach jedem Winter von den Schweizern hergerichtet und ist dann in einem exzellentem Zustand.

Schutthalden
Trail durch die Schutthalden

Wer nach einem schneereichen Winter zu früh im Jahr oder nach einem Starkregen unterwegs ist, kann allerdings Pech haben (ggf. gibt es eine Ausweichroute über Ofenpass und Passo Gallo).
In der Regel kann man ab Mitte Juni den Trail passieren. Info zum aktuellen Zustand erhält man bei der Touristinfo im Val Müstair.

Val Mora - der Trail ist bei Regen erosionsgefährdet
Val Mora

Der Passo Val Mora ist als Pass kaum zu erkennen. Er bildet die grüne Grenze zwischen der Schweiz und Italien.

grüne Grenze Schweiz - Italien
Passo Val Mora

Am Lago Fraele bleiben wir abweichend von der normalen Albrecht-Route auf der linken Seite und fahren über die mittlere Staumauer zum Rifugio Monte Scale.

Am Lago di Cancano ist man dann in Italien
Am Lago di Cancano ist man in Italien

Am Rifugio Monte Scale machen wir Rast mit Blick auf die Gletscher des Sommer-Skigebietes am Stilfser Joch und den Wahnsinnstrail in der Felswand gegenüber.

Eindrucksvolle Aussicht am Rifugio Monte Scale
Eindrucksvolle Aussicht am Rifugio Monte Scale

Der Zickzackweg durch die Felswand führt zur Bocchetta di Forcola und weiter zum Pass Umbrail. In der Gegenrichtung ist die Strecke Bestandteil der Albrecht-Route Top of the Rocks, bei der ich diese Passage damals mit einem eMTB gefahren bin.
Während der Rast lassen wir es gemütlich angehen. Wir vertilgen eine große Portion Pizzoccheri und nehmen uns ausreichend Zeit zum Nachladen. Nach dem Essen folgt der obligatorische Espresso. Weiter geht’s in Richtung Torri di Fraele.

An der Torri di Fraele geht es die Serpentinen hinab nach Bormio
Torri di Fraele: die höhengleiche Strecke auf der Decouville geht in der 3. Serpentine ab in Richtung Arnoga

Das ist eine ca. 18 km lange flache Passage über Arnoga bis ins Val Viola. Gebaut wurde die Strecke für eine Kleinbahn beim Bau der Stauseen Lago di San Giacomo e Fraele und Lago di Cancano. Unterwegs hat man tolle Blicke auf die Gletscherwelt der umgebenden Alpen.

Gletscher des Cima di Piazzi 3439 m
Gletscher des Cima de Piazzi (3439 m)

Wie der Zufall so spielt, treffe ich bei einer Tour zur Verifizierung der Strecke meinen italienischen Freund Danilo Martinelli aus Bormio. Er ist ein engagierter Mountainbiker im Valtellina und kennt die Gegend natürlich wie seine Westentasche. Wir kennen uns von meinen Recherchen zum Alta Rezia Projekt. Er begleitet mich ein Stück auf dem Weg in Richtung Arnoga.

Decouville with friend - Danilo Martinelli
Decouville with friend – Danilo Martinelli

Schließlich kommt Arnoga in Sichtweite.

Arnoga
Arnoga

Das Hotel „Li Arnoga“ an der Passstraße ist leider seit einiger Zeit geschlossen und es ist ungewiss, ob es wieder öffnen wird. Also geht es ohne Pause weiter. Der Weg bleibt nahezu höhengleich.

Arnoga zu Verva
Pfad von Arnoga in Richtung Passo di Verva

Der Anstieg zum Passo di Verva war einer meiner Hass-Auffahrten aus den Zeiten, als ich mit einem normalen MTB unterwegs war. Jetzt genieße ich die steilen Rampen dank einer hohen Unterstützungsstufe.

Rampe Verva
Rampe zum Passo di Verva – in Fotos kommt die Steilheit nicht annähernd so rüber, wie es in echt ist

An der Alpe di Verva besteht eine Möglichkeit zum Verschnaufen.

Alpe Verva
Zur Alpe di Verva geht es links, zum Passo di Verva bleibt man geradeaus

Schließlich nähern wir uns der Passhöhe.

kurz vor Passo Verva
Kurz vor der Passhöhe

Nun ist es geschafft.

Passo di Verva
Passo di Verva

Die Wetterlage ist indifferent. Deshalb machen wir uns ohne viel Federlesen auf der alten Militärpiste an die Abfahrt ins Valtellina. Diese verläuft ohne nennenswerte Gegenanstiege.

Abfahrt Verva
Abfahrt vom Passo di Verva

Die Abfahrt vom Passo di Verva erfolgt auf einer grobschotterigen Piste.

Abfahrt Verva rasant
Dabei kann es durchaus rasant zugehen

Ein Fotostopp gehört am Felsen in der Nähe des Rifugio Falcks zum Pflichtprogramm. Unwirklich glänzend liegt er da. Philipp muss da rauf – mit seinem eMTB. Das gehört nicht unbedingt zum Pflichtprogramm.

Eine Transalp weitet den Horizont
Felsentrail

Schließlich kommt das Bergdorf Eita in Sicht.

Eita

Eita liegt auf einem kleinem Plateau im Valle Grosina auf gut 1700 m Höhe.

Eita - umrahmt von den 3000ern im Valle Grosina
Eita – umrahmt von den 3000ern im Valle Grosina

In Eita wenden wir uns am Brunnen nach links. Wir fahren die v2-Variante der Albrecht-Route bis Fusino und ebenso wieder ab Ravoledo. Falls das Wetter schlecht ist, bleibt man ab Eita auf der Teerstraße. Die verläuft im folgenden Bild auf der rechten Seite.

Eita Fusino
Abfahrt von Eita nach Grosina auf der Schotterpiste der linken Talseite

Bei einer späteren Befahrung gibt es Sonnenschein.

Valle Grosina
Im Valle Grosina zwischen Eita und Fusino

Zwischen Fusino und Ravoledo rollt man ein Stück auf der Teerstraße bergab. Aber keine Sorge, es folgt noch ein interessanter Abschnitt. Von Ravoledo geht es auf dem alten Karrenweg hinab ins Tal – das rumpelt ordentlich.

Ravoledo
Ravoledo

Außerdem ist die Fahrt entlang des Castello Visconti Venosta einfach zu schön, um ab Ravoledo alle Höhenmeter auf der Straße zu vernichten.

Castello Visconti Venosta
Castello Visconti Venosta

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Etappenende.

Grosio
Grosio

Wir übernachten natürlich im Hotel Sassella – für mich ein bisschen wie ein zweites Zuhause.

Hotel Sasella
Hotel Sasella

Da es erst früher Nachmittag ist, checke ich den morgigen Anfahrtsweg zum Passo Foppa/Mortirolo. Er soll durch das alte Grosio mit seinen Gassen führen. Ich will nicht einfach meine eigene Route abkupfern. Ein bisschen was Neues soll schon dabei sein.

Variante von den Torri di Fraele nach Bormio und auf dem Radweg Sentiero Valtellina nach Grosio

Trail von Torri di Fraele nach Premadio
Hochgeschwindigkeitstrail bei der Abfahrt von den Torri di Fraele nach Premadio

Strecke: 73,6 km, 858 hm
Tschierv – Val Vau – Döss Radond – Val Mora – Lago Cancano – Torri di Fraele – Bormio – Le Prese – Sondalo – Grosio

  • bleibt in der 3. Kehre unterhalb der Torri di Fraele auf der Teerstraße in Richtung Bormio
  • Leckerbissen bei dieser Variante ist ein super Flowtrail nach Premadio
  • der Abzweig befindet sich ca. 5 km nach den Torri di Fraele nach dem Ende der Serpentinenstrecke auf einer Höhe von ca. 1610 Metern
  • der Trail kann auf Straße umfahren werden
  • ab Premadio bis Tola schöner Radweg entlang der Adda
  • zwischen Aquilone und Sondalo Fahrt auf ruhiger Nebenstraße und Radwegen
  • dabei passiert man im Valdisotto bei Aquilone die Stelle des katastrophalen Val Pola-Bergsturzes vom 28. Juli 1987
  • ab Sondalo Radweg bis Grosio
03-EAR-Var-Tschierv-Bormio-Grosio

Von Premadio über Bormio nach Grosio verläuft die Route fast durchgehend auf schönen Radwegen entlang der Adda bis nach Grosio.

Sentiero Valtellina
Sentiero Valtellina: perfekter Zubringer

Zwischen Aquilone und Le Prese kann man im Tal der Adda die Spuren des gewaltigen Bergrutsches von 1987 sehen. Das Naturereignis führte damals dazu, dass der Gaviapass asphaltiert wurde, da die Straße nach Bormio verschüttet wurde.

Val Pola
Val Pola

Detaillierte Informationen zum Bergsturzes vom 28. Juli 1987: hier.

Wenn das Val Mora nicht passierbar sein sollte (siehe Hinweise im Tourbericht), kann man ggf. über den Pass Umbrail nach Bormio fahren. Das ist eine reine Straßenpassage. Die Unterkünfte im Münstertal sollten in der Lage sein, Informationen zur aktuellen Situation und Shuttlemöglichkeiten (falls notwendig) zu geben.

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Rifugio Monte Scale (am Stausee Lago di Cancano): Tel. 0039-0342-904660 www.cancano.com
  • Le Prese bei Sondalo (liegt an Strecke der Variante über Bormio): Bar Ai Cacciatori – Via Rasica 2, Tel.: +39 0342 820079 – direkt am Beginn des Anstiegs ins Valle di Rezzalo
  • an der Variante in Bormio: Bormio Ski & Bike, via Stelvio, 19 und via Funivie, 27, Tel.: 0039-0342-911142   www.bormioskibike.com
  • Tovo di Sant’Agata, Via Roma 66 – ca. 8 km von Grosio entfernt in Richtung Tirano, Telefon: +39 0342 770066  www.valtellinabike.com

Valtellina

  • Grosio: Hotel Sassella, I-23033 Grosio, Via Roma 2 +39-0342-847272, super Küche, Wellness, sichere Bikegarage;  www.hotelsassella.it
  • Grosotto: Hotel Le Corti, I-23034 Grosotto, Via Patrioti 73, Tel.: +39-0342-848624     www.garnilecorti.it
  • Sondalo-Bolladore: HOTEL DELLE ALPI 23035 Sondalo (SO), Via Bolladore, 19,  Tel.: +39-0342-801412 (liegt an der Variante )

Bormio (an der Variante ab Torri di Fraele)

  • Hotel Giardino, Via Per Piatta, 11, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 903132
  • HOTEL Funivia, Via Funivia, 34, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.:  +39 0342 903242
  • Ostello Alpino, Via Milano, 88, 23032 Bormio SO, Italien, Tel.: +39 0342 902712

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


4. Tag: Fast schon ein Ruhetag über den Passo Foppa/Mortirolo

Ja, es ist auch der Passo della Foppa!
Passo della Foppa oder Passo del Mortirolo? Aufklärung folgt!

Strecke: 46,4 km, 2130 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Col Carette – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno – Pezzo

Achtung! Beim Anstieg von Grosio zum Passo Foppa müssen rund 1200 Höhenmeter ohne sichere Nachlademöglichkeit bewältigt werden. Darauf muss man sich einstellen. Wer Bedenken hat, kann sich einen Shuttle organisieren:

Die Hotels in Grosio und Grosotto (siehe 3. Tag) sind gerne bei der Organisation behilflich.

siehe auch Variante vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno nach Vezza d’Oglio: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • Etappe endet in Pezzo, dort ist die Unterkunftskapazität begrenzt, ggf. in Ponte di Legno übernachten
  • das ist sinnvoll, wenn man am nächsten Tag nicht der Hauptroute über die Alta Via Camuna folgen will oder kann (z.B. wegen schlechten Wetters)

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

04 map Albrecht Route eMTB
04-EAR-Grosio-Carette-Pezzo

Der Streckencheck am gestrigen Tag war erfolgreich. Wir nehmen einen schönen Weg durchs alte Grosio. Dieser führt uns unter Umgehung der Hauptstraße zum Passo Foppa/Mortirolo.

Grosio
Grosio

Die schmale Teerstraße verläuft im Wald und ist zwar steil, aber das juckt uns nicht. Der Akku wird bis zur Passhöhe reichen. Damals hieß er noch Passo della Foppa, darunter in Klammern Mortirolo (siehe Bild am Beginn des Tagesberichtes).

Auffahrt Mortirolo
Blick ins Valtellina bei der Auffahrt zum Passo Mortirolo bzw. Passo della Foppa

Der unterschiedliche Sprachgebrauch Mortirolo/Foppa ist verwirrend. De facto gibt es beide. Die Geschichte ist schnell erzählt.

Der Passo del Mortirolo liegt abseits der Straße, wenn man nach dem Passo della Foppa hinunter nach Monno fährt (siehe Variante an diesem Tag). Der eigentliche Straßenpass ist der Passo della Foppa. Der Hotelchef Jim Pini vom legendären „Hotel Sassella“ in Grosio hat mir die Zusammenhänge erklärt. Foppa ist, wie gesagt, der alte, richtige Name des Passes. Als der Giro d’Italia einige Male über diesen Pass führte, benutzte ein Reporter aus Unkenntnis den Namen des Passes Mortirolo, der Luftlinie keinen Kilometer entfernt liegt. Er ist nur auf einem Wanderweg zu erreichen. Ich habe es überprüft.

mortirolo beweisfoto
Passo del Mortirolo

Das Schild ist da! Nur zu Fuß oder mit dem Mountainbike zu erreichen (Weg 435, ca. 500 m und 90 Höhenmeter oberhalb des Albergos Mortirolo).
Was der eine Reporter sagte, wurde von allen nachgeplappert. So bürgerte sich mit der Zeit der „falsche“ Name für den „richtigen“ Pass ein. Durch die offensichtlich starke normative Kraft des Faktischen ist der Name „Foppa“ inzwischen von den Schildern vor Ort verschwunden.
Allerdings gibt es auch eine Geschichte zum Namen des Passes von den Leuten aus dem Valcamonica. Das liegt von Grosio aus auf der anderen Seite. Sie sagten schon immer, dass sie zum Mortirolo gehen. Wir akzeptieren das als guten Kompromiss und verwenden je nach Lust und Laune beide Bezeichnungen.


Auf dem Weg zur Passhöhe begegnet uns kaum ein Fahrzeug.

Madonna di Pompei
Madonna di Pompei
Auffahrt zum Mortirolo
Auffahrt zum Mortirolo bei der ersten Befahrung mit eMTB

Inzwischen hat der Passo del Mortirolo aufgerüstet. Es gibt einen Container mit Möglichkeit zum Waschen, Umziehen und Aufwärmen.

Unterschlupf am Mortirolo
Unterschlupf am Mortirolo

Ohne eine Selfie Point geht heutzutage gar nichts mehr.

Passo del Mortirolo

Davor befindet sich ein stabiler Pflock, auf dem man ein Smartphone in der richtigen Höhe abstellen kann, damit das Selfie gelingt. Eine Rastmöglichkeit gibt es im Albergo Mortirolo, das etwas unterhalb der Passhöhe liegt.

Ladestation am Mortirolo
Ladestation an der Passhöhe

Bei unserer ersten Befahrung gab es die Ladestation noch nicht. Verlassen sollte man sich nicht darauf, dass sie funktioniert. Wir haben damals zum Nachladen eine Rast im Albergo Mortirolo genutzt.

Albergo Mortirolo
Albergo Mortirolo

Zur Hauptroute über den Col Carette nach Vezza d’Oglio muss man ein paar dutzend Meter zurück zum Abzweig der Almstraße fahren.
Die Strecke ist einfach und landschaftlich sehr reizvoll.

Auffahrt Col Carette
Auffahrt zum Col Carette
Col Carette
Col Carette – Abzweig auf Schotter zum Pianaccio

Bei gutem Wetter empfiehlt sich am Col Carette ein kurzer Abstecher über einen alten Militärweg zum Pianaccio.

Pianaccio
Panorama am Pianaccio

Dort hat man eine fantastische Rundsicht zum Passo Tonale, der Adamello-Pressanella-Gruppe und hinunter ins Valcamonica.
Die Abfahrt vom Col Carette erfolgt zunächst auf einer geteerten Almstraße.

Abfahrt vom Col Carette
Blick ins Valcamonica

Später folgen Abschnitte auf Schotter und Waschbeton, die einige steile Bergabpassagen enthalten.

Abfahrt Col Carette
Bei der Erstbefahrung ins Valcamonica

Den Talgrund erreicht man in Vezza d’Oglio.

Vezza d Oglio
Vezza d’Oglio

Der Radweg im Valcamonica schlängelt sich rechts an der Waldkante entlang. Der Einschnitt im Hintergrund links ist der Passo Tonale. In Vezza d’Oglio besteht die Möglichkeit für eine Rast.

Vezza d Oglio
Im Zentrum von Vezza d‘ Oglio

Mit Pause oder ohne – wir wechseln nun auf den Radweg, der nach Ponte di Legno führt. Wir machen einen kleinen Abstecher zum Hotel Raggio di Luce. Das dient als Ziel für die Fahrer der Variante über Monno, insbesondere für diejenigen, die am nächsten Tag direkt zum Passo Tonale fahren.

Raggio di Luce
Blick vom hauseigenen Gemüsegarten zum Hotel Raggio di Luce

Carla, die Hotelchefin, spricht so rasend schnell Deutsch wie ihre Muttersprache Italienisch. Ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert. Das blitzsaubere Hotel liegt in ruhiger Lage etwas oberhalb von Ponte di Legno. Wer hier Station macht, hat bei dieser kurzen Etappe ausreichend Zeit für einen Stadtbummel.

Regenbogen über Ponte di Legno
Regenbogen über Ponte di Legno

Wir fahren heute weiter bis Pezzo ins „Da Giusy“.

Pezzo Da Giusy
„Da Giusy“

Das verträumte Dorf ist der perfekte Ort, um am nächsten Tag ein weiteres Highlight dieser eMTB-Transalp in Angriff zu nehmen – die Alta Via Camuna.

Variante vom Passo Foppa/Mortirolo über Monno ins Valcamonica, Etappenende in Ponte di Legno

Strecke: 41,4 km, 1588 hm
Grosio – Passo Foppa/Mortirolo – Monno – Incudine – Vezza d’Oglio – Ponte di Legno

  • eigentlich gibt es keinen Grund außer Wettersturz und/oder Dauerregen, ab Albergo Mortirolo auf die Variante auszuweichen
  • die Strecke verläuft bergab auf der Straße über Monno ins Valcamonica
  • nach einem kurzen Stück auf der Staatsstraße SS 42 (ca. 1 km) geht es ab Incudine auf dem Radweg weiter in Richtung Ponte di Legno
  • in Vezza d’Oglio trifft man wieder auf die Hauptroute
  • Route endet am Hotel Raggio di Luce oberhalb von Ponte di Legno (siehe Übernachtungstipps)
  • Verlängerung nach Pezzo ist möglich und ggf. sinnvoll, wenn man am 5. Tag die Hauptroute über die Alta Via Camuna fahren möchte (zusätzlich 6 km und 360 Höhenmeter)
    GPS-Track: 04-EAR-var-Raggio-di-Luce-Pezzo.gpx
04-EAR-Var-Grosio-Monno-PdLegno

Zur Sicherheit nochmals der Hinweis:

Beim Anstieg von Grosio zum Passo Foppa müssen rund 1200 Höhenmeter ohne sichere Nachlademöglichkeit bewältigt werden. Darauf muss man sich einstellen. Wer Bedenken hat, kann sich einen Shuttle organisieren:

Die Hotels in Grosio und Grosotto (siehe 3. Tag) sind gerne bei der Organisation behilflich.

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Albergo Mortirolo (ca. 1 km nach Passhöhe, bis dorthin nur abwärts), Telefon: +39 0364 71163    www.passomortirolo.com
  • Vezza d’Oglio: Bar direkt im Ortszentrum Nähe der Kirche
  • Pezzo: „Da Giusy“ mit 3 Zimmern, in denen bis zu 14 Biker übernachten können. Im „Da Giusy“ kann man am Abend essen. Sehr gute Küche.
    Loc. Pezzo di Pontedilegno, Via Ercavallo 39 – Tel: +39 0364 92153
  • Ponte di Legno: Hotel Raggio di Luce, Chefin Carla spricht perfekt deutsch, sichere Bikegarage mit Waschmöglichkeit, Wäscheservice auf Anfrage
    25050 Temu, Via Valeriana 46 – loc. Plazza (Vorort von Ponte di Legno)
    Tel. +39 0364 900852 – mobil. +39 338 1140510
    Auf Anfrage bereitet Carla gerne ein Abendessen mit Produkten aus der Region und aus ihrem Bio-Garten direkt am Haus zu (siehe folgende Bilder).
Hotel Raggio di Luce
Hotel Raggio di Luce
Hotel Raggio di Luce: Kräutergarten
Die Chefin in ihrem Garten

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


5. Tag: Königsetappe auf der Alta Via Camuna mit Gletscherblick

Alta Via Camuna: im Hintergrund Montozzo-Scharte
Alta Via Camuna: im Hintergrund Montozzo-Scharte

Strecke: 64,3 km, 2201 hm
Pezzo – Case di Viso – Alta Via Camuna – Passo Tonale – Vermiglio – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio

siehe auch Variante zum und am Passo Tonale: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • falls man die Alta Via Camuna auslassen muss:
    – es gibt eine direkte Querverbindung von Pezzo zur Variante
    – über die Tonalina zur Straße zum Passo Tonale
    GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx
  • falls man von der Alta Via Camuna nicht zum Passo Tonale abfahren möchte:
    – es gibt eine direkte Querverbindung
    siehe GPS-Track: 05-EAR-var-Tonale-direkt.gpx
  • meine Empfehlung ist auf jeden Fall eine Rast mit Möglichkeit zum Nachladen am Passo Tonale
  • am Pass direkter Wechsel auf die Variante möglich, erreicht Hauptroute wieder in Fucine (Radweg im Val di Sole)
  • das letzte Teilstück von der Groste-Seilbahn nach Madonna di Campiglio verläuft im Wald auf der Winterskipiste, wobei Querrinnen zu überqueren sind, die mit Wasser gefüllt sein können
  • Abfahrt nach Madonna ist ab Groste-Seilbahn auch auf Straße möglich:
    – die Einfahrt ins Ortszentrum ist am zweiten Kreisverkehr etwas verwirrend, hilfreich ist der
    GPS-Track: 05-EAR-var-EinfahrtStrasse-Madonna.gpx

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

05 map Albrecht Route eMTB
05-EAR-Pezzo-AVCamuna-Madonna

Welch eine grandiose Etappe heute auf uns wartet, wusste ich schon seit meiner ersten Befahrung der Alta Via Camuna. Den Tipp hatte ich von meinem Freund Tomek (www.transalp.pl). Er hatte mir von der fantastischen Sicht auf die vergletscherte Adamello-Presanella-Alpen vorgeschwärmt. Er hat so was von Recht.

Alta Via Camuna
Auf der Alta Via Camuna bei der ersten Testbefahrung mit eMTB

Schon die Auffahrt auf der sonst sehr zähen Militärpiste in Richtung der Montozzo-Scharte ist mit dem eMTB ein Vergnügen. Ich habe mir das verdient, so oft wie ich da mit schweren Rucksack auf dem Kreuz hinauf geschlichen bin. Mental geht das gar nicht so schnell aus meinem Kopf heraus. Es war eine meiner Hass-Auffahrten. Philipp hat dieses „Problem“ nicht.
Los geht es mit der Fahrt nach Case di Viso. Man sieht schon die vielen Serpentinen, die sich den Berg hinaufziehen.

Case de Viso
Case de Viso

Schnell gewinnen wir an Höhe.

Case de Viso
Blick zurück auf Case di Viso
Auffahrt
In vielen Serpentinen geht es aufwärts
Auffahrt
Militärpiste in Richtung Montozzo-Scharte

Wir genießen die Fahrt bis knapp unter die Bozzi-Hütte, die noch knapp 100 Höhenmeter weiter oben liegt.

Alta Via Camuna Einstieg
Nach der nächsten Kurve kommt der Abzweig zur Alta Via Camuna

Den Abstecher zu Bozzi-Hütte schenken wir uns. Der Traumtrail auf der Alta Via Camuna beginnt. Gleichzeitig haben wir damit den höchsten Punkt der Tour bei knapp unter 2400 Metern erreicht.

Alta Via Camuna
Alta Via Camuna

Zunächst geht es rasant abwärts. Die ehemalige Militärpiste ist im ersten Teil noch etwas ruppig, wird dann aber zu einem natürlichen Flowtrail vom Feinsten, der sich am Berghang entlang schlängelt. Immer wieder gewürzt mit tollen Ausblicken ins Tal und auf die gegenüberliegenden Gletschergipfel. Einfach traumhaft.

Trail Ponte di Legno
Blicks ins Valcamonica – unten liegt Ponte di Legno

Nach einem Gegenanstieg, der bis auf ein kurzes Stück von vielleicht 5 Höhenmetern komplett fahrbar ist, kommt langsam die Adamello-Pressanella-Gruppe ins Blickfeld.

Presanella
Adamello-Pressanella-Gruppe: die Gipfel in Wolken
Ruine Trail
Unterwegs treffen wir auf Überreste alter Unterstände aus dem 1. Weltkrieg.

Damals verlief die Frontlinie zwischen Italien und Österreich-Ungarn am Passo Tonale.
Nun gilt es, eine steile Bergabpassage zu bewältigen (ca. 100 Tiefenmeter).

Rinne
Trailabfahrt

Der Pfad neigt an dieser Stelle zum Auswaschen und kann gelegentlich eine tiefe Rinne sein. Also Augen auf und Vorsicht walten lassen. Danach geht es entspannter weiter. Eindrucksvoll bleibt die Strecke allemal.

Alta Via Camuna - hochalpiner Trail zum Passo Tonale
Alta Via Camuna – hochalpiner Trail zum Passo Tonale

Später warten auf der herrlichen Panoramastrecke noch zwei steile Rampen mit jeweils ca. 10-15 Höhenmetern darauf, dem eMTB und dem Fahrer seine Grenzen aufzuzeigen. Kurzes Schieben ist hier kein Problem: Gegebenenfalls sollte man sich vor einer solchen Alpentour mit der Bedienung einer Schiebehilfe vertraut gemacht haben.

Rampe
Erste Rampe von zweien auf der Alta Via Camuna

Schließlich fahren wir zum Passo Tonale ab.

Passo Tonale
Passo Tonale: im Winter ein beliebtes Skigebiet

Am Passo Tonale mündet die Variante von Ponte di Legno ein. Die gibt es nicht ohne Grund, denn Schnee im Hochgebirge ist im Sommer immer möglich, wie das folgende Bild zeigt. Nun ist es an der Zeit für eine ausgiebige Pause, um die Eindrücke zu verarbeiten und die Batterien – auch die mentalen im Kopf – wieder aufzuladen.

Früher Schnee am Passo Tonale
Passo Tonale bei einer Tourrecherche nach frühem Wintereinbruch

Die Hauptroute bleibt ein Highlight und führt nach kurzem Gegenanstieg als tolle Panoramastrecke ins Val di Sole.

Forte Mero
Forte Mero
Im Val di Sole: zwischen Passo Tonale und Fucine immer mit Gletscherblicken
Im Val di Sole: zwischen Passo Tonale und Fucine immer wieder Gletscherblicke
Val di Sole
Traumstrecke im Val di Sole: Blick zurück Richtung Passo Tonale

In Fucine mündet die Variante ein, die der normalen Albrecht-Route entspricht. Den Radweg im Val di Sole rollen wir durch bis nach Dimaro. Das ist eine Strecke zum Erholen.

Radweg Val di Sole bei Pellizano
Radweg Val Di Sole bei Pellizano

In Dimaro beginnt der finale Anstieg entlang der Brenta nach Madonna di Campiglio. Ausdrücklicher Tipp: Rast in Dimaro am B&B Jolly  (liegt direkt am Weg) mit Möglichkeit zum Nachladen der Batterie. Dabei kann man eine Kleinigkeit essen.

BB Jolly in Dimaro
BB Jolly in Dimaro – Roberto spricht gut deutsch und ist bestens auf Biker eingestellt

Die restlichen 900 Höhenmeter nach Madonna fliegt man danach hoch.

Val Meledrio
Val Meledrio
Brücke über den Canyon bei der Auffahrt von Dimaro nach Madonna di Campiglio
Entlang des Canyons des Rio Meledrio bei der Auffahrt nach Madonna di Campiglio

Die Strecke verläuft über einige hundert Höhenmeter im Wald entlang der Brenta. Dann öffnet sich das Gelände.

Passo Campo Carlo Magno
Passo Campo Carlo Magno mit Blick zur Brenta

Am Waldrand verläuft die Schotterpiste der Auffahrt. Am Golfplatz ist es geschafft. Es geht nur noch abwärts!

Brenta bei Madonna di Campiglio
Brenta bei Madonna di Campiglio

Wir schlagen im Hotel Arnica auf – mitten im Zentrum von Madonna di Campiglio. Den Hotelchef Matteo kenne ich schon lange. Inzwischen verbindet uns eine herzliche Freundschaft. Er ist meine Route seinerzeit nachgefahren. Als er auf der Suche nach Transalp-Infos auf englisch war, ist er über meine Website gestolpert. So klein ist die Welt.

Hotel Arnica
Hotel Arnica

Meine Albrecht-Route ist inzwischen in Madonna di Campiglio im Sommergeschäft ein schöner Nebenerwerb.
Zum Abendessen gehen wir nur einmal quer über die Piazza ins Hotel Ariston, das von Matteos Schwester geführt wird. Sie ist ganz begeistert davon, als sie hört, dass wir diese Transalp mit einem eMTB fahren. Sie hat sich mal eins ausgeliehen und kann nachvollziehen, welchen Spaß so eine Tour macht.

Varianten zum und am Passo Tonale

Abfahrt Tonale Baita Velon
Abfahrt auf der alten Tonalestraße: Schotterpiste in Richtung Baita Velon

Strecke: 58,3 km, 1843 hm
Ponte di Legno – Passo Tonale – Baita Velon – Fucine – Mezzana – Dimaro – Madonna di Campiglio

  • Wechsel von der Hauptroute ist ab Pezzo zur Variante möglich
    GPS-Track: 05-EAR-var-Pezzo-Tonalina.gpx
  • Variante startet in Ponte di Legno am Hotel Raggio di Luce und verläuft dann auf dem Radweg Val Sozzine
  • dabei passiert man direkt die Seilbahn zum Passo Tonale (geöffnet Anfang Juni bis Anfang September, nimmt Fahrräder mit)
  • am Val Sozzine muss man auf die Staatsstraße SS 42 wechseln (während der Hauptferienzeit im August u.U. starker Verkehr – ggf. Seilbahn nutzen)
  • ca. 200 m nach dem Hotel La Roccia verlässt man die Staatsstraße, die hier in einer Linkskurve weiter verläuft
  • hier befindet man sich in der Nähe der Mittelstation der Seilbahn von Ponte di Legno zum Passo Tonale (Einstieg in die Seilbahn möglich)
  • Variante verläuft nun bergauf und geradeaus auf Schotter bis zum Hotel Bezzi an der Staatsstraße zum Passo Tonale
  • hier überquert man die SS 42 und weiter geht es auf einer Schotterpiste bis zum Liftparkplatz schon auf dem Tonale-Plateau
  • Straße ist alternativ jeweils möglich (man kann sich nicht verfahren)
  • am Passo Tonale kann man auf die Hauptroute wechseln – das ist meine Empfehlung bei gutem Wetter
    GPS-Track: 05-EAR-Pezzo-AVCamuna-Madonna.gpx
  • ansonsten verläuft die Variante wie klassische Albrecht-Route bis Fucine
05-EAR-Var-PdLegno-Tonale-Madonna

Am Ortsausgang von Ponte di Legnobeginnt bei der Variante die Auffahrt zum Passo Tonale, zunächst ein Stück auf der Straße.

Ponte di Legno
Ponte di Legno

Tonale Nebenroute
Ab dem Passo Tonale verläuft die Variante auf der rechten Talseite

Passo Tonale: bei Wettersturz/Dauerregen kann man leicht die Staatsstraße hinab rollen bis Fucine. Verfahren ist nicht möglich, ggf. viel Autoverkehr.

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Case di Viso: Bar Ercavallo
  • Passo Tonale: eine Vielzahl von Bars direkt an der Passstraße, zum Beispiel: Bar Ristorante Rododendro, Via Case Sparse 71, Tel: +39 0364 900259 – freies WLAN
  • Dimaro: Hotel „Serena „, Tel.: 0039-0463-974974 – I-38025 Dimaro, Via Gole 90, sehr gute Zimmer, hervorragendes Essen: www.serena-hotel.com
  • B&B Jolly: 0039-0463-974206, Via Gole 154, www.jollydimaro.it
  • zwischen Ponte di Legno und Madonna di Campiglio sind keine zuverlässigen Standorte bekannt
  • ggf. am Bikeverleih an der Seilbahn in Daolasa (kurz vor Dimaro)

Übernachtungstipp am Passo Tonale

  • Hotel delle Alpi: Via Circonvallazione, 20, 38029 Passo del Tonale, Telefon: +39 0364 903919

Übernachtungstipps in Madonna di Campiglio

  • Hotel Arnica 38086 Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa 32 – Tel.: 0039-0465-442227 – mitten im Zentrum, Abendessen und Unterkunft auch im Hotel Ariston gleich gegenüber
Hotel Ariston
Hotel Ariston
  • Hotel Vidi Madonna di Campiglio, Via Cima Tosa, 50, – Tel: 0039-0465-443344 – Bed & Breakfast, mit Sauna und Restaurant, zentral gelegen, Supermarkt in der Nähe. Sonderpreis für Biker, Garage, Möglichkeit für Reparaturen und Bikewäsche, Wäscheservice für Bikeklamotten
  • Garni dello Sportivo Madonna di Campiglio, Via Pradalago, 29 – Tel.: 0039-0465-441101

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt


6. Tag: Tolles Finale zum Gardasee

Passo Bregn de l'Ors - Bärenpass mit Blick zur Brenta
Brenta: Passo Bregn de l’Ors (Bärenpass)

Strecke: 68,9 km, 1303 hm
Madonna di Campiglio – Val d’Agola – Passo Bregn de l’Ors – Val d’Algone – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole

siehe auch Variante über Pinzolo und Val Rendana: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil

Hinweise zur Hauptroute

  • wenn sich bei nassen Wetterbedingungen erst am Schlussanstieg herausstellen sollte, dass der Bärenpass nicht bezwungen werden kann, ist das kein Beinbruch
  • einfach umdrehen, das Tal hinaus rollen und auf einem kurzen Verbindungsweg (ca. 1,5 km) erreicht man bei San Antonio di Mavignola die Variante nach Pinzolo
    GPS-Track: 06-EAR-Var-Notausgang-ValAgola.gpx
  • Einmündung der Variante am Talausgang des Val Algone
  • ggf. kann man sich am Tennosee überlegen, noch die Variante über Campi, Pinza und Bastione dranzuhängen – siehe Albrecht-Route v2 – 7. Tag

Übersichtskarte

schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend

06 map Albrecht Route eMTB
06-EAR-Madonna-LagoAgola-Gardasee

Zuerst dachte ich, dass der Weg der klassischen Albrecht-Route über den Lago d’Agola und den Bärenpass nicht für ein eMTB geeignet sei. Einige stark verblockte Trailabschnitte und eine straffe Schiebepassage über eine Wiese am Fuße des Passes waren oft genug Scharfrichter bei meinen zurückliegenden Transalps. Doch dann hörte ich zuverlässige Berichte, dass es möglich sein soll. Es darf nur nicht zu nass sein und eine Schiebehilfe am eMTB vorhanden sein. Also habe ich das vor meiner gemeinsamen Befahrung mit Philipp zunächst alleine ausprobiert. In der Tat: bei trockenen Bedingungen ist es relativ einfach. Die Wiese konnte ich bis zum Trailbeginn komplett fahren. Im Trail musste ich nur ein paar Male das eMTB über kleine Stufen bzw. Wurzeln heben. Dazwischen waren wieder Trailabschnitte fahrbar, die man mit einem normalen MTB beim besten Willen nicht fahren kann. Ein wenig unflüssig ist die Passage schon, aber bei weitem nicht so schwierig wie gedacht. Also war dieser Abschnitt nun fester Bestandteil der Hauptroute, zumindest in meinem Kopf. Ich war auf Philipps Meinung gespannt.

Hotel Arnica
Start in der Morgensonne in Madonna di Campiglio

Nach dem schönen Auftakt mit der Strecke über den Wasserfall Cascata di Mezzo erreichen wir zügig das Val d’Agola.

Cascata di Mezzo
Cascata di Mezzo

Bei der Auffahrt zum Lago d’Agola überholen wir eine Unmenge von Transalplern. Ein Nadelöhr ist es nicht, aber es führen schon einige Routen hier zusammen, die den Gardasee als Ziel haben.

kurzer Trail an der Malga Val d'Agola
Trail an der Malga Val d’Agola
Lago di Val d Agola
Lago di Val d’Agola

Weiter geht es am Seeufer entlang bis zur charakteristischen Baumwurzel – ein beliebtes Fotomotov.

Lago di Val d'Agola
Lago di Val d’Agola

Am Ende des Sees beginnt eigentlich ein verblockter Trail. Philipp war vor ein paar Wochen zum Wandern hier und meint, dass man den leicht vermeiden kann. Man fährt noch ein Stück auf dem Seerundweg weiter und erreicht einen Wiesentrail. Der erreicht oberhalb der verblockten Passage den alten Weg. Gesagt, getan – Volltreffer! Wieder ein Stück optimiert.

Anstieg zum Bärenpass - mit eMTB in vielen Abschnitten fahrbar
Anstieg zum Bärenpass – mit eMTB in vielen Abschnitten fahrbar

Philipp tut sich an den wenigen Schiebepassagen etwas schwerer als ich.

Anstieg zum Bärenpass - kurzes Schieben an Stufen und Wurzeln
Anstieg zum Bärenpass – kurzes Schieben an Stufen und Wurzeln

Die letzten Meter zum Pass lassen sich auf dem Wiesenpfad mit dem eMTB auf jeden Fall fahren.

Passo Bregn de l Ors Bärenpass
Die letzten Meter zum Bärenpass

Am Pass angelangt, sind wir beide der Meinung, dieser Übergang muss Teil der Hauptroute sein, obwohl es der schwerste Abschnitt ist. Aber am letzten Tag geht das schon.

Ende des Trails am Doss del Sabion am Bärenpass
Bärenpass
Kapelle am Bärenpass
Noch ein kurzer Abstecher zur Kapelle. Die Freudenglocke muss läuten.

Das Traumziel Gardasee rückt schnell näher.

Trail vom Passo del Gotro zur Malga Movlina
Grober Trailabschnitt vom Passo del Gotro zur Malga Movlina
Trail vom Passo del Gotro zur Malga Movlina
Leichter Trailabschnitt vom Passo del Gotro zur Malga Movlina

Nach der Senke zum Passo del Gotro erreichen wir schnell die Malga Movlina und sind in Windeseile beim Albergo Brenta.

Albergo Brenta
Albergo Brenta im Val d’Algone

Das Tal hinunter gerollt und zügig geht es nach Stenico. Diesmal stört der obligatorische Gegenwind gar nicht. Geschwind erreichen wir Ponte Arche. Auch die Fahrt auf schönen Nebenwegen zum Passo Ballino dauert nicht lange.

Passo Ballino
Passo del Ballino

Am Passo del Ballino liegen wir gut in der Zeit. Deshalb entschließen wir uns, noch die v2-Variante der Albrecht-Route zum Tennosee mitzunehmen. Der Gegenanstieg schreckt uns nicht, nur den mittleren verblockten Trailabschnitt lassen wir weg. Schließlich liegt uns der Tennosee türkisblau schimmernd zu Füßen.

Tennosee
Tennosee

Das Panorama ist überwältigend.

Lago di Tenno
Lago di Tenno in seiner ganzen Pracht

Noch ein kleines Stück weiter und wir erhaschen den ersten Blick zum Gardasee.

Erster Blick auf den Gardasee
Erster Blick zum Gardasee

Es ist immer wieder ein wunderbares Gefühl für mich und zum ersten Mal auch für Philipp. Wir passieren kurz darauf den Ort, der dem Tennosee seinen Namen gab.

Tenno
Tenno

Ich überlege mir den schönsten Mix aus all den Abfahrtsvarianten. Schließlich sind wir in Riva.

Ankommen am Gardasee
Riva del Garda – geschafft!

Wir werden uns die Triumphfahrt entlang des Ufers hinüber nach Torbole nicht entgehen lassen. Auch wenn es im Hochsommer aufgrund der vielen Menschenmassen etwas länger dauern kann, lassen wir uns nicht hetzen.

Radweg von Riva nach Torbole am Monte Brione
Radweg von Riva nach Torbole am Monte Brione

Der Radweg von Riva nach Torbole verläuft direkt am Ufer des Gardasees – nicht immer ist es so ruhig wie hier.

Radweg von Riva nach Torbole direkt am Ufer
Gardasee zwischen Riva und Torbole
Sarca
Einmündung der Sarca in den Lago kurz vor Torbole
Alter Hafen von Torbole
Alter Hafen von Torbole

Es ist nicht mehr weit.

Seeufer Torbole
Alter Hafen von Torbole

Weiter geht es am Seeufer entlang. Schließlich erreichen wir „meinen“ obligatorischen Endpunkt aller Transalps am Gardasee – die Strandbar in Torbole. Jetzt ist ein Standbild erlaubt.

Am Ziel in Torbole - Team Philipp - Albi!
Am Ziel in Torbole – Team Philipp – Albi!

Wir sind beide glücklich und schwer beeindruckt. Irgendwie ist uns beiden nach einer Wiederholung. Es wäre noch beeindruckender für uns, da wir beide wissen, das es geht und wie es geht.

Torbole
Torbole: geschafft und die Seele baumeln lassen

Torbole
Torbole

Variante über Pinzolo und Val Rendana

Tione di Trento
Tione di Trento: im Val Rendana verläuft der Radweg unter den Bergen rechts

Strecke: 76 km, 725 hm
Madonna di Campiglio – Pinzolo – Tione di Trento – Stenico – Ponte Arche – Passo Ballino – Tennosee – Riva – Torbole

  • sollte eigentlich nur gefahren werden, wenn das Wetter grottenschlecht ist oder man Probleme hat
  • trifft auf die Hauptroute am Talausgang des Val Algone
  • verlässt Hauptroute wieder in Ballino: Abfahrt auf Straße zum Tenno-See
  • trifft in Ville del Monte wieder mit Hauptroute zusammen
  • alternativ kann man ab dem Hotel am Tennosee auf der Nebenstrecke über Pranzo leicht abrollen (dazu braucht es keinen GPS-Track)
    – kurz nach Pranzo stößt man auf die Hauptroute
  • ab Stenico lässt sich die entsprechende Variante der klassischen Albrecht-Route entlang der Sarca einbauen
    – über Villa Banale, Sarche, Dro, Arco: siehe Variante Albrecht-Route am 7. Tag
06-EAR-Var-Madonna-Pinzolo-Gardasee

Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit

  • Albergo Brenta, Tel: 0039-0465-322350   www.albergobrenta.it
  • Stenico: diverse Bars
  • Ponte Arche: diverse Bars
  • Torbole: Carpentari Bike Shop: 38069 Torbole sul Garda, Via Matteotti, 95 – Tel.: +39 0464 505500  www.carpentari.com
  • Hotel Villa Stella, Via Strada Granda, 104, 38069 Torbole TN, Italien, Tel.: + 39 0464 505354
Villa Stella in Torbole
Villa Stella in Torbole
  • Aktivhotel Santalucia Via Santa Lucia 6, (Gps Via Pontalti), I-38069 TORBOLE SUL GARDA (TN), Tel.: 0039-0464-505140, www.aktivhotel.it
  • Tonelli-Hotels in Riva und Nago:  www.tonellihotels.com

Keine Gewähr für die Aktualität und Richtigkeit der Angaben. Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen: Kontakt

Enten
Der Gardasee erfreut nicht nur Radfahrer!

Fazit

Trail Val Mora
Rasanter Trail im Val Mora

Die Albrecht-Route für normale Mountainbikes ist bereits ein Klassiker. Auch diese Transalp für eMTB ist inzwischen einer geworden. Nach meinem heutigen Empfinden ist der Erlebniswert deutlich höher, weil man nicht so sehr an die Grenzen der körperlichen Leistung geführt wird. Es bleibt mehr Raum für den Blick in die Berge und das, was sich am Wegesrand abspielt. Unterschätzen darf man die Anforderungen trotz Motorunterstützung allerdings nicht. Eine ausreichende Vorbereitung ist genauso wichtig wie bei einer Transalp mit einem normalen MTB. Man muss mit dem spezifischen Handling eines eMTB vertraut sein. Ausgedehnte Tagestouren abseits befestigter Straßen sind eine gute Vorbereitung. Ein spezielles Fahrtechniktraining kann nicht schaden.

Ich kann es nicht oft genug sagen: hat jemand schon keinen Spaß daran, auf Schotterpisten oder leichten Trails mit einem normalen Mountainbike zu fahren, dann wird es mit einem eMTB nichts bei dieser Transalp.

Ganz klare Aussage: diese Transalp wurde für Mountainbikes entwickelt, was eMTB einschließt. Es ist keine Tour für Trekking- oder Citybikes, insbesondere nicht für solche mit schmalen Reifen. Während meiner Recherchen habe ich oft beobachtet, was passiert, wenn Menschen jeden Alters und ohne Erfahrung im Mountainbiken plötzlich denken, dass sie mit einem E-Bike in die Berge fahren können.
Das mag auf leichten Schotterpisten bergauf noch funktionieren. Bergab gehen die Probleme richtig los. Oft genug wird mangels fehlender Fahrtechnik und Fähigkeiten zum dosierten Bremsen stundenlang bergab geschoben. Dabei kommt keine Freude auf.

Trail Alta Via Camuna
Steiler Trailabschnitt auf Alta Via Camuna
  • Ja, es ist eine Transalp für Mountainbikes.
  • Ja, sie ist für eMTB geeignet.
  • Ja, es ist eine tolle, landschaftlich überragende Transalp, die in hochalpine Regionen führt.

Gleichzeitig ist es eine nahezu komplett fahrbare Transalp auch für normale Mountainbikes. Die Route ist eine ideale Ergänzung zur Albrecht-Route mit leichten Varianten (z.B. als Ausweichmöglichkeit bei Schneefall auf dem Fimberpass).

Und noch einmal:

  • Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für eBikes, die keine Mountainbikes sind.
  • Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für Radfahrer, die keinerlei Erfahrung mit dem Fahren im Gelände haben.
  • Nein, sie ist auf keinen Fall geeignet für Radfahrer, die keine Schotterpisten, geschweige denn Trails bergab fahren können und/oder wollen.
  • Posso usare la presa per la batteria? – Darf ich bitte die Steckdose für die Batterie benutzen?
  • Grazie mille, molto gentile! – Vielen Dank, sehr freundlich!

Gemeinsam mit Kurt Müller-Wissmath habe ich die erste Erkundungstour zu einer eMTB-Transalp auf der Albrecht-Route bereits im Jahr 2014 unternommen (siehe das Bild bei unserer Ankunft in Riva am Gardasee). Die Erfahrungen aus dieser Tour waren sehr hilfreich, um die einzelnen Etappen zu planen und zu verifizieren. Danke für deine kritischen, aber stets hilfreichen Ratschläge, die immer mit einer Prise Humor gewürzt waren. Danke, dass ich von deiner Erfahrung und deiner Lebensweisheit lernen konnte!

Kurt in Riva
Kurt im Jahr 2014 bei der Ankunft am Gardasee in Riva

Danke an Philipp Petermann für die verlässliche, harmonische Begleitung auf dieser und anderen Touren und deinen fotografischen Input als Modell und Fotograf.

Am Pfitscherjoch
Mit Philipp am Pfitscherjoch bei der Olperer-Umrundung

Ich danke meiner Frau Simi, die mich immer wieder ziehen lässt. Mit ihrem neuen eMTB kann sie nun endlich auch mit mir unterwegs sein.

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Mit Simi unterwegs bei der easy eMTB-Transalp München-Meran, die ihre Idee war

Danke an meine vielen Freunde, die ich in den Alpen gefunden habe. Stellvertretend sei hier Alessandro Baretto genannt, den ich während einer Transalp am schicksalsschweren 11. September 2001 kennenlernte.

La Baita
Danke caro amico Alessandro für das Paradies, dass du mit La Baita geschaffen hast!

Danke an alle jene, die mit Begeisterung die Albrecht-Route fahren und gefahren sind. Sie tragen dazu bei, dass ich das seltene Glück habe, meine Träume und Ideen leben zu können! Diese Chance hat man wohl nur einmal im Leben! Egal, was noch kommt, das ist es wert!

Danke für exzellenten Service, Wartung und Betreuung an:


Videos

Hier stelle ich aktuelle Videos vor, die geeeignet sind, sich einen Eindruck von der Strecke zu verschaffen. Wer sein Video hier veröffentlicht sehen möchte, kann sich gerne bei mir melden – siehe Kontakt.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Du kannst die Entscheidung „Inhalte von YouTube immer anzeigen“ in der Datenschutzerklärung widerrufen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.


Einen sehr guten Überblick über die Strecke gewinnt ihr hier:

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MIt Kindern unterwegs

Rückreise, Shuttle, Gepäcktransport

Blick von Nago zurück auf den Gardasee
Blick von Nago zurück auf den Gardasee

Wenn man die Alpen mit dem Fahrrad überquert hat, kann man auch die Rückfahrt per Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln organisieren. Das klappt mit Regionalzügen ohne Voranmeldung. Man muss nur etwas Geduld und Zeit mitbringen. Aber warum nicht, wenn man die Rückreise als Teil des Urlaubs auffasst? Entschleunigung ist das Motto – das passt doch perfekt auf diese Form des Reisens.

Konkret sieht die Rückfahrt so aus:

Strecke mit dem Fahrrad in zwei Abschnitten: ca. 60 km, ca. 300 hm

Torbole – Rovereto

  • mit dem Rad von Torbole nach Rovereto: ca. 20 km, ca. 300 hm
  • Radweg ist sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen
  • GPS-Track: Radweg-Torbole-Rovereto.gpx
  • Download: hier klicken

Übersichtskarte Radweg Torbole – Rovereto

Radweg Torbole Rovereto

Brenner – Innsbruck

  • mit Regionalzug bis Brenner, ggf. mit Umsteigen in Bozen
  • mit dem Rad vom Brenner nach Innsbruck: ca. 39 km, ca. 10 hm
    GPS-Track: Brenner-Innsbruck.gpx
    Download: hier klicken
  • bei schlechtem Wetter mit Regionalzug bis Innsbruck

Übersichtskarte Brenner – Innsbruck

Brenner Innsbruck

Von Innsbruck nach Hause

  • per Regionalzug z.B. Innsbruck – Garmisch – München oder Innsbruck – Kufstein – München
  • per Regionalexpress oder ICE weiter nach Hause

Mit dem Zug zurück macht diese Reise rund. Es muss ja nicht gleich der Orient-Express sein.

Orient-Express
Orient-Express im Bahnhof Innsbruck

Einfach ist es nicht!
In Regionalzügen braucht man in Italien, Österreich und Deutschland keine Reservierungen. Man ist dadurch flexibel, muss aber immer einen Plan B einkalkulieren, wenn es mal nicht wie gewünscht klappt. Eine kurzfristige Reservierung für Schnellzüge nach Innsbruck oder München zu ergattern, ist in der Sommersaion praktisch aussichtslos, weil es viel zu wenige Kapazitäten gibt. Soviel zum Thema nachhaltige Verkehrswende.

In der Schweiz ist man sehr viel weiter, wie man am Beispiel eines Großraumwaggons nur für Fahrradtransport sieht: hier in der Rhätischen Bahn.

Radtransport in der Schweiz
Gut gelöst in der Schweiz. In Deutschland heißt das Motto: warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Shuttle, Gepäck

Folgende deutschsprachige Anbieter organisieren einen Rücktransport vom Gardasee und auf Anfrage ggf. einen individuellen Gepäcktransport auf der Strecke:

Ein besonders toller Service wird hier angeboten.
PKW-Überführung vom Start- zum Zielort: www.transalp-shuttle.com Tel: 0043-676-6877008 
Das klappt bestens, wie ich selber mehrfach erleben durfte. Rechtzeitige Anmeldung ist sinnvoll, in der Sommersaison sind sie schnell ausgebucht.

Außerdem gibt es direkt vor Ort in Torbole folgenden Anbieter:

  • Shuttle Express Andre Conti (spricht sehr gut deutsch) – Kleinbus für 8 Personen mit Klimaanlage, auch Transalpshuttle.
    Sitz: Torbole sul Garda – Tel.: +39 329 1635392

Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern!

Man sollte sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen.

Shuttle "Finger weg"
Shuttle „Finger weg“

Rückmeldungen zur Albrecht-Route eMTB sind auf dieser separaten Seite.

Weiter, höher, intensiver…

Militärpiste an der Bocca di Caplone
Militärpiste an der Bocca di Caplone

Die Albrecht-Routen haben sich zum Dauerbrenner in der Transalpszene entwickelt. Aus vielen Rückmeldungen weiß ich, dass die Route mit ihren verschiedenen Varianten oft nicht nur einmal gefahren wird. Es gibt jede Menge „Wiederholungstäter“. Das liegt sicher auch daran, dass die Albrecht-Route erprobt und ausgereift ist. Außerdem achte ich sehr darauf, dass sie auch immer aktuell ist. Was liegt also näher, als weitere Möglichkeiten vorzustellen, wie die Route erweitert werden kann? Dazu habe ich intensiv recherchiert und stelle eine XXL-Route vor.

Erweiterungen XXL

  • Start in München: zwei Abschnitte bis Ehrwald
    • A: München – Sylvensteinspeicher
    • B: Sylvensteinspeicher – Ehrwald
  • dort weiter auf der jeweiligen Albrecht-Route des 1. Tages und weiter die jeweiligen Etappen ins Valcamonica
  • Verlängerung im Valcamonica: drei Abschnitte
    • C: Pezzo/Ponte di Legno, Vezza d’Oglio bzw. Incudine – Breno
    • D: Passo di Croce Domini – Idrosee
    • E: Idrosee – Monte Caplone – Tremalzo – Ponalestraße – Gardasee

Detailliert werden diese Abschnitte hier beschrieben.