2. Tag: Königsetappe über den Alpenhauptkamm
Strecke: 95,4 km, 2255 hm
Rifenal - Trams - Fließer Platte - Fließ - Prutz - Pfunds - Kajetansbrücke - Martina - Sur En - S-charl - Pass da Costainas - Lü - Tschierv (Münstertal)
- 11 %: Straße
- 38 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 42 %: Feldweg, Schotter
- 9 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-EAR-Rifenal-Tschierv.gpx
siehe auch Variante/Nebenroute von Landeck auf dem Innradweg bis Pontlatz: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, separates Höhenprofil
- GPS-Track: 02-EAR-Var-Landeck-Tschierv.gpx
Hinweise zur Hauptroute:
- Radweg über Strada bei hohem Wasserstand des Inns
GPS-Track: 02-var-Strada.gpx - Busse nehmen in Österreich auf der Linie Landeck - Pfunds - Nauders/Martina auch eBikes im Rahmen der Platzkapazität mit
- Bustransfer von Scuol nach S-charl möglich im Rahmen der Platzkapazität, Infos unter www.postauto.ch
Highlight: Pass da Costainas - Querung des Alpenhauptkamms
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute eMTB
rot: leichtere Nebenrouten eMTB
grün: Albrecht-Route MTB, wenn abweichend
Der erste Tag von Garmisch bis ins Inntal bei Landeck war eher eine gemütliche Einrolltour. Auf der zweiten Etappe heißt es ordentlich Strecke machen. Der Alpenhauptkamm soll via Pass da Costainas (2251 m) bezwungen werden. Nach der ruhigen Nacht in Rifenal geht es zunächst auf der Via Claudia in Richtung Fließ.
Start hoch über dem Inntal - im Tal liegt Landeck
Dabei wandeln wir wieder auf der historischen Römerstraße über die berühmte Fließer Platte.
Wurzelpassage auf der Via Claudia: dabei kommt es zu einer kurzen Schiebestrecke über insgesamt ca. 150 Meter und rund 30 Höhenmeter
Fließer Platte: nun wieder fahrbar
Via Claudia kurz vor Fließ
Trailabschnitt auf der Via Claudia kurz vor dem Erreichen des Radweges am Inn
Etwas knifflig ist einzig die Stelle zwischen Fließ und Pontlatz, wo die Via Claudia die zumeist stark befahrene Reschenpass-Straße erreicht. Wir müssen eine Weile warten, ehe wir zum Überqueren der Straße eine Lücke in der Reihe der vorbeifahrenden Autos abpassen können. Zum Innradweg gelangt man über einen kurzen, steil bergab führenden Pfad mit Stufen.
Überqerung der Bundesstraße zum Radweg: vielleicht wird ja über eine Lösung nachgedacht?
In Prutz verlassen wir kurz den offiziellen Radweg und fahren auf einer interessanteren Strecke direkt entlang am Ufer des Inns.
Am Inn zwischen Prutz und Tösens
Auf ruhigen Nebenstrecken durchquert man kleine Dörfer, wie hier Tösens. Dabei besteht immer wieder die Möglichkeit zur Einkehr.
Tösens
Auf dem Inn ist immer etwas los.
Rafting auf dem Inn bei Tösens
Pfunds passiert man am Rande. Der Radweg verläuft dann am Campingplatz vorbei, wo man rasten kann und es eine Nachlademöglichkeit gibt (siehe auch die Infos bei den Einkehrtipps).
Campingplatz Pfunds
Kurz danach passiert man die Kajetansbrücke.
Kajetansbrücke
Nach der Kajetansbrücke gibt es einen schönen Weg abseits der Straße in Richtung Schweiz, den Inn-Radweg in Richtung Altfinstermünz. Dort ist die alte Holzbrücke über den Inn zu bewundern, die jahrhundertelang die alte Straße zum Reschenpass kontrollierte.
Altfinstermünz - der Radweg verläuft ein Stück weit direkt am Inn
Kurz hinter Altfinstermünz geht der Radweg nun steil bergauf und erreicht bei Vinadi die Zollstraße nach Martina.
Vinadi
Von Vinadi nach Martina verläuft der Inn durch eine schmale Schlucht. Da ist kein Platz für einen Radweg. Wir müssen uns die Straße mit den Autos teilen. Da es bergab geht, ist die Passage schnell überwunden und man ist in der Schweiz.
Kurz vor Martina, dem Schweizer Grenzort
Die Zöllner interessieren sich nicht für uns und wir passieren das verschlafen in der Sonne liegende Martina.
EU-Grenze zwischen Österreich und der Schweiz
Der Innradweg ist zunächst geteert. Vor Strada nehmen wir wieder einen Trail am Innufer entlang (bei hohem Wasserstand bleibt man auf dem Radweg, der über Strada verläuft).
Am Inn bei Strada
Ab San Nicla verläuft der offizielle Radweg mit einigem Auf und Ab als Forstweg bis Sur En.
San Nicla im Engadin
Am gemütlichen Campingplatz Sur En ist Rasten angesagt. Er ist 365 Tage im Jahr geöffnet und somit eine sehr sichere Nachlademöglichkeit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Es ist nur fair, wenn man im Gegenzug dort auch etwas verzehrt, ungeachtet des für deutsche Verhältnisse hohen Preisniveaus.
Campingplatz Sur En: sichere Nachladestelle
Danach passieren wir das Val d'Uina. Ich überlege, ob das in dieser Richtung mit dem eMTB gehen könnte. Wer weiß? Aber nicht heute.
Inntal zwischen Sur En und Scuol
Zügig und entspannt geht die Fahrt nach S-charl. Riesige Schutthalden entlang des Weges machen teilweise den Eindruck einer Mondlandschaft.
Auffahrt nach S-charl: hier bei unserer Tandem Transalp von St. Moritz nach Venedig
S-charl
Im idyllischen S-charl ist erster und allgemeiner Treffpunkt zunächst der Dorfbrunnen.
Wir füllen Wasser nach und checken den Ladezustand. Falls notwendig...
...macht man beim Nachladen Pause im "Crusch Alba".
Idylle auf dem Weg zum Pass da Costainas
Alp Astras in Sichtweite
Interessante Begegnung in der Nähe der Alp Astras
Alp Astras: der Trail beginnt
400 Höhenmeter sind es noch bis zum Pass da Costainas. Mit eMTB ist der Trail von der Alp Astras bis zum Pass in der Tat fahrbar.
Trail zum Pass da Costainas: bei trockenen Bedingungenmit eMTB komplett fahrbar
Trail von der Alp Astras zum Pass da Costainas
Ich mache Philipp alle Weidegatter rechtzeitig auf und schließe sie hinter ihm. Er muss nur zum Fotoshooting die Fahrt unterbrechen.
Pass da Costainas: ein Selfie muss sein
Am Pass trudeln nach und nach einige Gruppen ein, die wir unterwegs immer wieder überholt hatten. Bei unseren Fotostopps waren sie dann immer rasch an uns vorbei gezogen. Wir entschuldigen uns, falls wir sie dadurch genervt haben sollten. Irgendwie kommt raus, dass sie die Albrecht-Route fahren und ich derjenige bin, auf dessen Spuren sie wandeln. Das Hallo ist nun groß. Für den Moment genieße ich meine Popularität ein wenig und lasse mich bereitwillig in verschiedenen Konstellationen fotografieren.
Mit österreichischer 4er-Gruppe am Pass da Costainas: ich lasse mich natürlich von den Mädels einrahmen 😀!
Der Pass da Costainas ist nicht nur bei Radfahrern beliebt!
Mit Wehmut denke ich daran, dass mir meine Bekanntheit in der Mini-Szene Transalp leider zu Hause wenig nützt, dort muss ich doch tatsächlich immer noch den Müll runterbringen. Welch schreiende Ungerechtigkeit!
Philipp ist auch etwas überrascht, was unterwegs auf der Albrecht-Route so abläuft. Ich sage zu ihm, er solle auf mich aufpassen. Falls mir was zu Kopf steigen sollte, soll er mich wieder runter auf den Boden der Tatsachen bringen. Wie sich zeigt, wird das nicht nötig sein. Wir machen noch einen letzten Fotostopp, bevor die Abfahrt nach Lü beginnt.
Abfahrt am Pass da Costainas
Abfahrt nach Lü
Nach der Abfahrt vom Pass da Costainas erreicht man Lü mit Blick zum Ortler
Pension Hirschen in Lü
Ein kurzes "Hallo" noch bei Mama Lü im Gasthof Hirschen und wir sind in Windeseile unten in Tschierv angelangt, wo heute wieder Albrecht-Routen-Day angesagt ist. Der Chef vom Hotel Al Rom spritzt mit Hingabe die Bikes der eintreffenden Transalpler ab, bevor er sie sicher in der Bikegarage verwahrt. Ich begrüße ihn herzlich und freue mich, an diesem Ort zu sein, einem der vielen in den Alpen, wo im Laufe der Jahre Freundschaften entstanden sind. Rolf sagt mir, dass ihm neben dem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Aspekt (einiges an Sommerumsatz kommt für ihn durch die Albrecht-Route rein) am meisten fasziniert, dass oft so etwas wie eine kleine Community der Transalpler entstehe. Abends lesen sie oft in meinem Büchlein, was sie am nächsten Tag erwartet und freuen sich darauf. Dabei ergeben sich oft Gespräche, die über den Tellerrand hinaus gehen, und das mache die Sache für ihn immer wieder interessant.
Hotel Al Rom in Tschierv im Münstertal
Hinweise zur Nebenroute
Strecke: 93,4 km, 2083 hm
Landeck - Urgen- Prutz - Pfunds - Kajetansbrücke - Martina - Sur En - S-charl - Pass da Costainas - Lü - Tschierv (Münstertal)
- GPS-Track: 02-EAR-Var-Landeck-Tschierv.gpx
- von Landeck bis zum Stausee bei Pontlatz auf dem normalen Innradweg
- Wechsel von Landeck zur Hauptroute möglich (ca. 50 Höhenmeter bis zur Hauptroute, dafür ca. 1 km kürzer)
GPS-Track: 02-var-Verbindung-Landeck-Hauptroute.gpx
Aus Landeck heraus ist man schnell am Innradweg, der moderat ansteigend zunächst bis nach Pfunds verläuft.
Schloss Landeck
Innradweg zwischen Landeck und Urgen
Einkehrtipps mit sicherer Nachlademöglichkeit:
- Landeck: in der Einkaufsstraße "Malser Straße" im Stadtzentrum jede Menge Steckdosen an Radständern vor Geschäften und Restaurants
- Pfunds: Campingplatz an der Kajetansbrücke (Achtung: hat Schließzeiten) - Info www.camping-pfunds.at, Tel.: +43 664 40 127 40 oder +43 5474 43098
ggf. M-Preis in Pfunds nutzen (liegt nicht direkt an der Strecke, sondern in Pfunds am Ortsausgang an der Bundesstraße in Richtung Reschenpass)
Zugang zur Steckdose sollte immer gegeben sein lt. Auskunft der Betreiber
- Sur En: Campingplatz (ganzjährig geöffnet), Telefon: +41 81 866 35 44 www.suren.ch
- S-charl: "Crusch Alba" www.cruschalba.ch Tel: 0041-818641405, auch Übernachtungsmöglichkeit, wenn man die Etappeneinteilung anders plant, mit Frühstück oder HP, Waschservice
- Lü: Pension Hirschen - Telefon: +41 81 858 51 81 http://hirschen-lue.ch/
Radshop mit eBike-Kompetenz:
- Zams-Landeck: Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams, Österreich, Telefon: +43 5442 63550 www.petobike.com/
Übernachtungstipps:
bei anderer Etappeneinteilung, zum Beispiel längere 1. Etappe bis Pfunds
- Pfunds: Pension St. Lukas, direkt an der Radwegführung durch den Ort gelegen: Stuben 47, 6542 Pfunds - Tel.: +43 (0)5474 523130
- Tschierv: 1. Wahl ist das Hotel Al Rom: Direkt an der Ofenpass-Straße gelegen. Biker sind dort herzlich willkommen. Bei Ankunft kann das Fahrrad gereinigt und über Nacht in der abschließbaren Bikegarage abgestellt werden. Wäscherservice: CHF 5.00 pro Person.
- Lü: Pension Hirschen - Telefon: +41 81 858 51 81 www.hirschen-lue.ch
Hinweise zu Änderungen und Alternativen nehme ich gerne entgegen - siehe Kontakt