Eine Transalp-Rundtour für eMountainbikes in Tirol
Diese Transalp habe ich erstmals explizit für eMountainbike (eMTB) konzipiert. Ich bin bei der Recherche jeden Meter der Strecke mit einem eMTB gefahren, auch wenn mir der Abschnitt schon bekannt war. Start und Ziel befinden sich bei dieser transalpinen Rundtour am selben Ort, was viele logistischen Probleme vermeidet. Außerdem gibt es alternative Strecken, so dass die Tour sehr flexibel gestaltet werden kann. Nahezu bei jeder Etappe hat man die Möglichkeit, mit dem öffentlichen Nahverkehr (Bus und Bahn) Transfers zu machen. So kann man auf Schlechtwetter reagieren. Als Start- und Zielort habe ich Gries am Brenner gewählt. Am Gasthof Rose kann man sein Auto während der Tour problemlos parken bzw. ganz mit dem Zug anreisen. Man kann natürlich anderswo starten und ankommen (z.B. Mittenwald, Innsbruck oder Brenner). Wählt man aber Gries aus, ist der Aufbau am stimmigsten. Das Beste kommt zum Schluss: die alpinen Highlights Pfitscherjoch, Schlüsseljoch und Brenner Grenzkamm.
Die Transalp ist als Rundtour in Uhrzeigerrichtung konzipiert. In Gegenrichtung ginge es auch, das ist aber nicht sinnvoll (extreme Schiebepassage vom Achensee zum Plumsjoch). Der krönende Abschluss Brenner Grenzkamm fährt sich am eindrucksvollsten in Süd-Nord-Richtung.
Ansonsten habe ich bei der Auswahl der Strecken meinen üblichen Maßstab angelegt – so viel wie möglich offroad (Straßenanteil nur 13%) und landschaftlich so schön wie möglich. Fahrtechnische Höchstschwierigkeiten gibt es keine. Damit ist klar, dass sich diese nahezu 100% fahrbare Transalp auch für normale MTB eignet.
Strecke
Gries am Brenner – Eggerjoch – Gschnitztal – Maria Waldrast – Stubaital – Mutterer Alm – Birgitz – Inntal – Inzing – Seefeld – Leutasch – Scharnitz – Karwendel – Hochalmsattel – Rißtal – Plumsjoch – Achensee – (Kögljoch – Steinberg) – Gufferthütte – Pinegg – Kaiserhaus – Kramsach – Pill – Weerberg – Weidener Hütte – Geiseljoch – Tux – Finkenberg – Ginzling – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Pfitschtal – Schlüsseljoch – Brennerbad – Brenner Grenzkamm – Gries am Brenner
Länge: 400 km
Höhenmeter: ca. 12.500 hm
Etappen: 6, Hinweise zu Varianten siehe bei den einzelnen Etappen
Übersichtskarte
schwarz: Hauptroute
rot: alternative Strecken
Höhenprofil
Wegeverteilung
Übersicht Etappen der Hauptroute
Hinweise auf alternative Strecken/Varianten in den Tagesberichten
1. Tag: 46 km, 1941 hm
Gries am Brenner – Vinaders – Eggerjoch – Trunahütte – Trins im Gschnitztal – Trinser Steig (Hinweise siehe Bericht 1. Tag) – Maria Waldrast – Mieders – Stubaital – Telfes
2. Tag: 74,2 km, 2137 hm
Telfes – Kreither Alm – Mutterer Alm – Birgitz – Nasses Tal – Völs – Zirl – Hatting – Seefeld – Wildmoosalm – Leutasch – Mittenwald – Scharnitz
3. Tag: 70,8 km, 1939 hm
Scharnitz – Karwendel – Hochalmsattel – Risstal – Plumsjoch – Pertisau – Achensee – Achenkirch
4. Tag: 86,9 km, 2447 hm
Achenkirch – Gufferthütte – Kaiserhaus – Pinegg – Kramsach – Brixlegg – Strass im Zillertal – Schwaz – Pill – Weerberg – Innerst – Weidener Hütte
5. Tag: 68,9 km, 2251 hm
Weidener Hütte – Geiseljoch – Vorderlanersbach – Finkenberg – Jochberg – Ginzling – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Pfitschtal – Kranebitt
6. Tag: 53,1 km, 2004 hm
Kranebitt – Fussendrass – Schlüsseljoch – Enzianhütte – Brennerbad – Brenner Grenzkamm – Sattelalm – Gries am Brenner
Nachfahren der Tour
Folgendes ist im Webshop verfügbar:
- GPS-Tracks
- Kartenscans
- TOPO-Karte für Garmin GPS-Geräte
- Finisher-Bikeshirt
Prolog
Wie schon erwähnt, habe ich diese Transalp erstmals ausdrücklich für eMountainbike (eMTB) konzipiert und recherchiert. Ein eMTB wie zum Beispiel das damals von mir verwendete Flyer Uproc6 kann alles, was ein normales MTB kann, also auch Trails fahren. Das hatte ich bei einer zweiwöchigen Tourenrecherche auf Elba ausgiebig getestet (siehe hier). Was aufgrund des hohen Gesamtgewichts eines eMTB im Vorfeld ausgeschlossen werden muss, sind längere Tragepassagen. Man kann sicher das eMTB mal über eine Stufe heben oder über einen Weidezaun wuchten. Das sollte aber die Ausnahme sein.
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Schiebepassagen kann man mittels Schiebehilfen (wie beim Boschmotor) entschärfen. Man muss aber wissen, wie das funktioniert. Das Handbuch gibt da nur vage Auskünfte. Die Schiebehilfe erfüllt ihren Zweck nur, wenn man die entsprechende Taste an der Bedieneinheit ständig gedrückt hält. Das ist bei Bosch derzeit ergonomisch schlecht gelöst, weil man die Hand verdrehen muss bzw. weil man mit der Hand den Lenkergriff nicht gut umgreifen kann.
Hinweis an die Bosch-Ingenieure: da könnt ihr euch durchaus noch etwas Besseres einfallen lassen! – Die Taste muss ergonomisch so angebracht werden, dass man sie beim Schieben ordentlich bedienen kann. Das sollte keine unlösbare Aufgabe sein.
Aus meinen Tests wusste ich, dass man mit einem eMTB auf Schotter in der Spitze eine Steigung von knapp 30% bewältigen kann. Dazu habe ich aus Interesse die Passage meiner Albrecht-Route zwischen der Bozzi-Hütte und der Montozzo-Scharte ausprobiert. Das sind rund 140 Höhenmeter mit einer max. Steigung von mehr als 30%, maximal wahrscheinlich ca. 40%. Im Turbo-Modus ging das gerade so, die letzten 20 Höhenmeter ging gar nichts mehr, da musste ich schieben. Das ist selbst mit Schiebehilfe grenzwertig.
Deshalb habe ich bei der Olperer-Umrundung darauf geachtet, dass nahezu alle Passagen fahrbar sind. Nur ein paar Weidezäune sind zu überwinden, falls die gerade mal wieder geschlossen sein sollten.
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Zu zweit geht das aber allemal. Am Vorabend hole ich meinen Tourbegleiter Philipp in Garmisch ab. Er hatte zuvor noch die Zugspitze bestiegen. Als Sportlehrer ist Philipp fit genug, um am nächsten Tag die Transalp in Angriff zu nehmen, auch wenn es „nur“ mit dem eMTB ist. Wir hatten im Vorfeld schon einige Testtouren unter ähnlichen Bedingungen zusammen unternommen, also mit vollem Rucksack und als Zusatzgewicht einen Ersatzakku und das Ladegerät. Nach dieser Transalp sind wir schlauer und wissen, dass man durchaus nur mit einem Akku unterwegs sein kann. Mit den Boschmotoren und Akkus mit einer Kapazität von damals 400 Wh konnten wir man im Schnitt im ECO-Modus rund 1300 Höhenmeter im Anstieg zurücklegen. Das lässt sich auf Transalp machen, wenn man unterwegs Zeit fürs Nachladen einplant. Philipp und ich waren mit zwei identischen Flyer Uproc6 unterwegs – einziger Unterschied: an einem ist ein Nyon-Display, am anderen das kleine Normaldisplay. Das nehme ich, weil ich sowieso mein Garmin GPSmap 64 zum Aufzeichnen der Tour dabei habe.
1. Tag: Eggerjoch – Maria Waldrast
Strecke: Gries am Brenner – Vinaders – Eggerjoch – Trunahütte – Trins im Gschnitztal – Trinser Steig – Maria Waldrast – Mieders -Stubaital – Telfes
46 km, 1941 hm
- 11 %: Straße
- 23 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 61 %: Feldweg, Schotter
- 5 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 01-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Variante Radweg Trins – Steinach, Matrei: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 01var.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil
Höhenprofil Hauptroute
2. Tag: Mutterer Alm – Leutasch
Strecke: Telfes – Kreither Alm – Mutterer Alm – Birgitz – Nasses Tal – Völs – Zirl – Hatting – Seefeld – Wildmoosalm – Leutasch – Mittenwald – Scharnitz
74,2 km, 2137 hm
- 6 %: Straße
- 28 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 64 %: Feldweg, Schotter
- 2 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 02-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte, ggf. separates Höhenprofil
- GPS-Tracks: 02var1.gpx, 02var2.gpx, 02var3.gpx, 02var4.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil
Höhenprofil Hauptroute
3. Tag: Karwendel – Plumsjoch
Strecke: Scharnitz – Karwendel – Hochalmsattel – Risstal – Plumsjoch – Pertisau – Achensee – Achenkirch
70,8 km, 1939 hm
- 2 %: Straße
- 28 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 70 %: Feldweg, Schotter
- 0 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 03-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Tracks: 03var1.gpx, 03var2.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil
Höhenprofil Hauptroute
4. Tag: Gufferthütte – Inntal – Weidener Hütte
Strecke: Achenkirch – Gufferthütte – Kaiserhaus – Pinegg – Kramsach – Brixlegg – Strass im Zillertal – Schwaz – Pill – Weerberg – Innerst – Weidener Hütte
86,9 km, 2447 hm
- 26 %: Straße
- 32 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 41 %: Feldweg, Schotter
- 1 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 04-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Tracks: 04var1.gpx, 04var2.gpx, 04var3.gpx, 04var4.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil
Höhenprofil Hauptroute
5. Tag: Geiseljoch – Pfitscher Joch
Strecke: Weidener Hütte – Geiseljoch – Vorderlanersbach – Finkenberg – Jochberg – Ginzling – Breitlahner – Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch – Pfitschtal – Kranebitt (Kematen)
68,9 km, 2251 hm
- 21 %: Straße
- 29 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 40 %: Feldweg, Schotter
- 10 %: Trail, Pfad
- GPS-Tracks: 05-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 04var3.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil
Höhenprofil Hauptroute
6. Tag: Schlüsseljoch – Brenner Grenzkamm
Strecke: Kranebitt – Kematen – Fussendrass – Schlüsseljoch – Enzianhütte – Brennerbad – Brenner Grenzkamm – Sattelalm – Gries am Brenner
53,1 km, 2004 hm
- 4 %: Straße
- 21 %: Radweg, Teer, Nebenstraße mit wenig Verkehr
- 62 %: Feldweg, Schotter
- 13 %: Trail, Pfad
- GPS-Track: 06-Olperer-Tirol.gpx
siehe auch Varianten: Hinweise weiter unten, eingezeichnet auf Übersichtskarte
- GPS-Track: 06var1.gpx, 06var2.gpx, 06var3.gpx
Übersichtskarte
Untergrund: Farben der aktuellen Etappe analog Höhenprofil