3. Organisation
- Grundsätze
- nutze die Erfahrungen anderer (Tourberichte im Internet, in Zeitschrifetn, Büchern etc.)
- bewerte diese Berichte kritisch immer kritisch auf dem Hintergrund deiner Erfahrungen, deines Leistungsanspruches und -vermögens
- kalkuliere immer Not- und Schlechtwettervarianten ein
- erkundige dich unterwegs in Radläden, bei Bergführern zur Strecke und Wetter; rede unterwegs mit den Menschen, die du triffst!
- Streckenauskünfte von Nur-Wanderern sind mit Vorsicht zu genießen
- Reisezeit: Juni-September je nach Schneelage, ich habe gute Erfahrungen mit September gemacht
- Kosten
- pro Tourtag ist mit ca. 60-100 Euro für Übernachtung/Verpflegung in einfachen Pensionen/Hütten zu rechnen
- bei Übernachtung möglichst Halbpension wählen, wenn das angeboten wird
- wer sparen will oder muss, kann das nur bei den Getränkekosten (Wasser und Mischpulver statt 0,5 l Apfelschorle)
- Versicherungen
- mache dir rechtzeitig Gedanken über ggf. notwendige Versicherungen. Frage bei deiner Krankenkasse, ob sie im Ausland ausreichenden Schutz anbietet, sinnvoll ist immer eine Auslandskrankenversicherung.
- mache es dir einfach und nutze das Internet, wenn du keine Lust oder Zeit hast, dich mit den Versicherungen herumzuschlagen. Unter dem Link https://www.reiseversicherung-vergleich.info/reiseversicherung/ findest du ein Vergleichsportal für Reiseversicherungen. Hier findest du alle notwendigen Informationen.
- prüfe, ob Bergungskosten im alpinen Bereich abgesichert sind
- Unfallversicherung: ist dort ausdrücklich privates Mountainbiking mitversichert?
- Anreise/Transfer
- problematisch sind Autotransfers, wenn Start- und Zielort angefahren werden müssen, da enormer Zeitverlust - siehe meine Tour Schweiz 1994
- genial einfach und preiswert ist die Rückreise vom Gardasee nach Innsbruck/Garmisch
- Regionalzug Italien: Rovereto-Brenner - für wenige EUR (auf keinen Fall internationale Fahrkarte kaufen)
- Engpässe kann es im Juli/August geben
- vorher zu Hause schon Fahrplan checken, ob sie Fahrräder mitnehmen: www.oebb.at
- ab Brenner mit Österreichischer Regionalbahn bis Innsbruck. Dann umsteigen in den Regionalzug nach München (fährt im Zwei-Stunden-Takt); für Österreich Ticket bis Scharnitz lösen (bis 5 Personen), dann Bayern-Ticket (auch bis 5 Personen, gibt es auch in Innsbruck am Hauptbahnhof zu kaufen)
- falls Zeit ist, kannst du auch bergab bis Innsbruck mit dem Rad rollen, ca. 39 km bei ca. einer Stunde Fahrzeit mit dem Rad (nur bergab)
- Super-Tipp von Julius Großmann zum Thema Radtransport in Zügen, die sonst keine Radbeförderung anbieten: "Das Fahrrad wird in zwei Plastikmüllsäcke aus dem Baumarkt verpackt (Räder ausgebaut) und passt so in die Gepäckablage fast aller Züge." - Einfach genial!
- in Italien ist die Radmitnahme in Bussen meist möglich und sehr preiswert, auch Seilbahnen nehmen oft das Bike kostenfrei mit
- die Rückfahrt per Rad von Torbole nach Rovereto ist in gps-tour.info von mir beschrieben: klick, den Track kann man downloaden
Vorsicht bei preisgünstigen Shuttleanbietern: da sollte man sich im Vorfeld über die Modalitäten, Fahrzeuge und Ziele erkundigen
- Gepäcktransport
- inzwischen gibt es eine recht preisgünstige Möglichkeiten auch für individuelle Transalps, sich das Gepäck von Etappenort zu Etappenort transportieren zu lassen
- das ist die Südtiroler Firma Bikeshuttle.it mit Sitz in Glurns
- meine Empfehlung: bietet auf der Albrecht-Route regelmäßigen Gepäcktransport auch für Einzelreisende an - hier ist der Link: Bikeshuttle.it
- Übernachtung: Hütte oder Tal
- hier musst du dich grundsätzlich entscheiden, ob du im Tal in Pensionen der Ferienorte oder auf Hütten am Berg übernachten willst, weil das logischerweise Einfluss auf die Routenplanung hat
- ich persönlich tendiere zur Übernachtung im Tal
- Pro Tal:
- selbst in der Hochsaison kaum Quartierprobleme
- bei Wettersturz über Nacht ist man in sicherer Umgebung
- die Bergaufetappe ist am Morgen zu absolvieren
- bei Gesundheitsproblemen ist medizinische Versorgung einfacher
- Pro Hütte:
- bei schönem Wetter unvergleichliches Naturerlebnis
- Hüttenzauber hat seinen eigenen Reiz
- will ich auf der Hütte übernachten, unbedingt vorher telefonisch Quartier sichern
- mit kurzfristigen Absagen, seien sie wetter- oder konditionsbedingt, haben die Hüttenwirte in der Regel keine Probleme
- Landkarten
- Maßstab 1.50.000 ist ausreichend, bei kleinerem Maßstab geht es ins Gewicht, inzwischen scanne ich viele der benötigten Kartenausschnitte und drucke sie in A4 aus (spart ungemein Gewicht)
- Kompass-Karten
- sind am weitesten verbreitet und überall erhältlich
- decken den deutschen, österreichischen und italienischen Alpenraum komplett ab
- in neuen Ausgaben sind MTB-Wege markiert
- die neuesten Ausgaben sind GPS-tauglich und weisen starke Verbesserungen auf
- Kartenübersicht: hier klicken
- bei Kompass gilt: rot-gestrichelte Linien sind bergauf/bergab meist Schiebepassagen, Vorsicht bei rot gepunkteten Wegen (in der Regel nur Fußsteige)
- sehr empfehlenswert sind die italienischen Tabacco-Karten:
- sehr genau, sehr gute Wegekennzeichnung
- Höhenlinien und Geländegliederung sehr detailliert und klar
- decken leider nicht alle Gebiete ab
- Adresse: CASA Editrice Tabacco, I-33010 Tavagnacco (Udine), Via E. Fermi 78, Tel.: 0039-0432-573822, Fax: 0039-0432-573823
- zu beziehen auch im Internet, z.B. über den Shop des Deutschen Alpenvereins:www.alpenverein.de - für von mir gefahrene und beschriebene Transalp-Routen gibt es aufbereitetes Kartenmaterial in Lizenz des KOMPASS-Verlages, siehe hier
- Streckenplanung
- eigene Planung anhand des Kartenmaterials ist unverzichtbar, auch wenn man Berichte anderer nutzt
- allein schon, um sich mental einzustimmen
- 1500-2000 Höhenmeter sind eine gute Richtschnur
- nicht zu lange Etappen - Radzeit: 8.30 - 16.00 Uhr, Sattelzeit wenn möglich max. 6 Stunden
- zeitig starten: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
- Schlechtwetter-Varianten einplanen
- keine Scheu vor Teerstraßen und Seilbahnen, wenn das Wetter schlecht ist oder man kaputt ist
- bergab richtet man sich nach dem eigenen Können; wer gerne Trails fährt, findet neben dem Hauptweg oft knifflige Passagen
- Roadbook
- ich plane meine Touren anhand eines selbst entwickelten Roadbooks auf Basis einer EXCEL-Tabelle - für die erste grobe Orientierung
- Feintuning mittels GPS - dabei Nutzung von OSM-Karten: Achtung! ein zusammengeklickter Track muss vor Ort immer kritisch bewertet werden
- Höhenprofile nach den Touren mit Hilfe der Aufzeichnungen des GPS-Gerätes
- Beispiel für ein Roadbook im Tourbericht einer Transalp: hier klicken