Tourbericht
Was immer Du tun kannst oder wovon Du träumst - fange es an.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Prolog
Für viele Mountainbiker bedeutet eine Transalp den Höhepunkt der Bikesaison. Darauf bereitet man sich entsprechend vor. Die Kondition wird aufgebaut, die Ausrüstung optimiert und natürlich die Route geplant. Dazu muss noch eine Woche Urlaub eingereicht und manchmal freigeschaufelt werden. Der Termin steht dann fest und die Vorfreude wächst, je näher der Start heranrückt. Das Einzige, was man nicht planen kann, ist das Wetter. Allzu oft macht es erwartungsfrohen Transalplern einen Strich durch die Rechnung. Ich habe in den langen Jahren, in denen ich Transalps fahre, schon in jedem der sinnvollen Monate Juni bis September alle denkbaren Wetterlagen erlebt. Drückende Hitze, mildes Sommerwetter, Regen, Gewitter und Schnee bis hinunter in Lagen um die 1500 Meter. In dem Falle ist man gut beraten, wenn die Route ausreichend Möglichkeiten bietet, alternative Strecken zu fahren oder einzelne Abschnitte mit Bus, Bahn oder Seilbahn zu verkürzen oder zu entschärfen. Für solch eine Transalproute ist die Schweiz wie geschaffen. Die Logistik der öffentlichen Verkehrsmittel ist perfekt ausgebaut und aufeinander abgestimmt. Fehlt nur noch ein passender Start- und Zielort und eine schöne Route dazwischen. Die hat für diesen Schweizcross Daniel Bolender ausgetüftelt, der als einer der ersten Transalpler seine Tourberichte ins Internet gestellt hat. Das begann schon 1998 und wird inzwischen dauerhaft und qualitativ hochwertig auf seiner Website www.alpen-biken.de präsentiert.
Ich habe mich in meinen frühen Jahren von seinen flüssig und informativen Berichten inspirieren lassen. Über das IBC-Forum (www.mtb-news.de) kam dann auch ein direkter Kontakt zustande. Daniel und ich haben uns während einer Transalp einmal zufällig getroffen und sind ein Stück des Weges gemeinsam gefahren. Dabei entstand die Idee, irgendwann einmal eine gemeinsame Tour zu fahren. Die Planung seines Schweizcrosses vom Zürichsee nach Montreux am Genfer See fand ich sehr schlüssig, zumal sich mit dieser Route für mich ein Kreis geschlossen hat. Meine allererste Transalp führte mich im Jahre 1994 genau an diesen Zielpunkt.
Also ging es an einem heißem Sommertag los. Drückende, schwüle Hitze lastete über dem Land. Es versteht sich fast von selbst, dass es nicht so bleiben sollte. Ein „markanter Temperatursturz“ (Originalton Schweizer Wetterdienst) sollte die geplante Route etwas durcheinander bringen. Wir präsentieren die Route im Tourbericht so, wie wir sie tatsächlich Tag für Tag gefahren sind, geben aber Hinweise, wie die Tagesetappen bei Idealbedingungen aussehen könnten.
„Wir“, das sind in diesem Falle Daniel Bolender und ich. Der Großteil des Textberichtes stammt von ihm, Ergänzungen und Detailinfos stammen von mir. Mit auf Tour war noch Thomas Kamp, ein Bikefreund von Daniel. Wir haben auf der Tour gut harmoniert und auch in den kritischen Wettersituationen Ruhe und einen kühlen Kopf bewahrt, so dass wir alle gern auf diesen Schweizcross zurückschauen.
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